Alte Tempelbauten in Sri Lanka
Sri Lankas alte singhalesische Zivilisation seit dem 5. Jahrhundert v.Chr. Ihr Herzstück war die Entwicklung eines Irrigationssystem zur großräumigen Kultivierung der Trockenregionen, die bios ins 13. Jahrhundert n.Chr. andauerte. Damals war Sri Lankas sonst öde Trockenzone viel dichter besiedelt als heute und übrigens auch dichter als die im mittelalterlichen Europa. Dies ist der Grund, warum das heutige Kulturdreieck nördlich des zentralen Hochlandes sowie in den Ebenen im Osten und Süden außer an alten Stauseen, von denen nur ein Teil instzandgesetzt ist, auch reich an Ruinen antiker Tempel ist. Nur Sakralbauten wurden aus Stein und Ziegeln errichtet und sind deswegen teilweise erhalten. Selbst königliche Residenzen waren hingegen aus Holz oder anderen vergänglichen Materialien und verschwanden darum im Laufe der Jahrhunderte. Somit sind fast alle Überreste von Gebäuden der Zeit der klasischen singhalesischen Zivilisation Klosterarchitektur, hauptsächlich buddhistische, neben einigen Tempeln auch für Hindugötter. Außer Stupa-Gebäuden, die charakteristisch für alle singhalesische Tempel (mit Ausnahme der Pamsukulika-Klöster) sind, gab es auch begehbare Schreinräume. Die meisten von ihnen werden als "Statuenhäuser" oder "Bilderhäuser" (Pathimagharas) bezeichnet, weil in ihren Innenräumen eine Buddha-Statue das wichtigste Kultobjekt war. Nur wenige sind zwar noch intakt, so der komplett restaurierte Tempel Nalanda Gedige. Häufig sind aber bis heute Grundmauern aus Ziegeln sowie Steinsäulen oder Türrahmen aus Stein erhalten geblieben. Die meisten Kulturreisenden, die hauptsächlich die Welterbestätten besuchen, bekommen keinen ausreichenden Eindruck von der Vielzahl archäologischer Stätten in Sri Lanka. Sri Lanka ist wahrscheinlich neben dem Mittelmeerraum, dem Nahen Osten, Mexiko und Kambodscha eines der Länder mit der größten Dichte an historischen Ausgrabungsstätten der vorkolonialen Epoche, d.h. aus der Zeit, in der schriftliche Zeugnisse vorliegen und in der westliche Invasoren nichtchristliche Stätten noch nicht zerstörten. Viele der alten Tempel Sri Lankas liegen versteckt, abseits der ausgetretenen Pfade. Die gute Nachricht ist darum: Sie können sie weiterhin ungestört vom Massentourismus besichtigt werden.
Mihintale
Mihintale ist als Geburtsort des singhalesischen Buddhismus bekannt. Viele Touristen besuchen die Ambasthala Dagaba, die den Ort markiert, an dem der Mönch Mahinda zum ersten Mal Sri Lankas König traf. Wenn man die langen Treppen zur Ambasthale-Terrasse hinaufsteigt, sieht man auch Ruinen eines alten Klosters mit Stupas, Refektorium, Bilderhäuser usw. Mihintale war während der gesamten Anuradhapura-Zeit ein großes Kloster. Wie Anuradhapura ist es seit dem 11. Jahrhundert in Verfall geraten. Aber in den 1300 Jahren zuvor war der Klosterkomplex in und um die heiligen Hügel von Mihintale, das in alten Chroniken als "Chetiyapabbata" heißt, wiederholt vergrößert und verschönert worden. Es gibt viele reizvolle Orte, die Zeugnis von Mihintales einstiger Pracht ablegen. Einige von ihnen werden selten besucht. Eine der schönsten Stellen in Mihintale ist der Kaludiya Pokuna, ein künstlicher See, in den einst die Zeremonialhalle ragte.
Abhayagiri in Anuradhapura
Das größte Kloster der alten singhalesischen Zivilisation - und überhaupt die heute größte Ausgrabung eines Tempelgeländes in Sri Lanka - liegt natürlich in der ersten Hauptstadt Sri Lankas, Anuradhapura. Die weiße Halbkugel der Ruwanweliseya, der Bronzepalast und der Heilige Bo-Baum in Anuradhapura gehören zum ersten buddhistischen Kloster der Insel, Mahavihara. Zwei Jahrhunderte später entstand jedoch weiter nördlich ein noch weitläufigerer monastischer Komplex, das Abhayagiri. Im Laufe der Jahrhunderte überflügelte es das Mahavihara auch an Zahl der Mönche. Das Abhayagiri war bei der Entwicklung der plastischen Kunst Sri Lankas das wichtigste Kloster. Die besten Beispiele einer Buddha-Statue, eines Nagaraja-Wachstein und eines Mondstein sind im Abhayagiri-Komplex zu finden. Andere Klöster wie Mahavihara wurden bald von diesen Beispielen des Skulpturen-Schmucks des Abhayagiri inspiriert.
Haththikuchchi
Die Ruinen von Rayangane sind wieder zu einer Pilgerstätte singhalesischer Buddhisten geworden, seit Historiker den Ort als das alte Haththikuchchi identifizieren. Es war bereits im Altertum ein Wallfahrtsort, weil man es für die Stelle hielt, an der sie Selbstaufopferung von König Sirisanghabo stattfand. Sirisanghabo ist in Sri Lanka sehr populär, obwohl sein Selbst-Enthauptung schockierend wirken mag. Die Legende betont jedoch nicht die Grausamkeit. Es geht vielmehr um äußerste Opferbereitschaft zum Wohle eines Mitmenschen. Sirisanghabo gab seinen Kopf einem armen Mann, damit er ein Kopfgeld erhalten konnte, das der neue König ausgesetzt hatte, der Sirisanghabo gestürzt hatte und seine Rückkehr fürchtete. Die Ruinen in der Nähe der Höhle, in der Sirisanghabo gelebt und sich geopfert haben soll, zeigen Bauformen diverser Traditionen. Die landschaftliche Einbettung derRuinen ist besonders reizvoll.
Nillakgama
Nillakgama ist ein sehr abgelegener alter Tempel. Im Gegensatz zu den meisten anderen antiken Stätten steht in Nillakgama nur ein einziges Bauwerk. Aber dieser eine Tempel ist etwas Besonderes, nämlich das besterhaltene Beispiel für einen sogenannten Bodhighara. Der Begriff bedeutet wörtlich "Erleuchtungs-Haus". Aber mit dem "Bodhi" ist der Baum der Erleuchtung gemeint. Es ist also ein Haus, das einen Bo-Baum enthielt. Obwohl der Baum in Nillakgama nicht mehr steht, ist das "Haus" bemerkenswert gut erhalten. Ein Bodhighara war eine sehr frühe typische Form buddhistischer Tempel, in der anstelle von Hindu-Göttern eben ein Baum verehrt wurde, der die Erleuchtung symbolisierte. Tatsächlich wurde auf diese Weise eine ältere Form der Baumanbetung in den Buddhismus integriert. Ein komplettes Original-Gebäude dieser Form ist nur in Nillakgama erhalten.
Menikdena
Menikdena wurde 1957 zum archäologischen Schutzgebiet. In die Ausgrabungsstätte ist ein etwa 14 Hektar großes Arboretum integriert. Menikdna liegt etwas verteckt, aber nicht weit von Dambulla entfernt. Was man in Menikdena sieht, ist ein systematisch geplanter Klosterkomplex, der typisch für die späte Anuradhapura-Zeit ist, obwohl der heilige Ort schon früher erwähnt ist. Vier große Bauwerke in quadratischer Anordnung sind von einer rechteckigen Mauer umgeben. Die Hauptgebäude eines solchen singhalesischen Klostersls sind neben dem Kapitelsaal für Versammlungen und die höheren Zeremonien der buddhistischen Mönche drei Gebäude, die einen heiligen Baum, eine Buddha-Statue bzw. eine Reliquie enthielten. Diese drei Bauwerke, die für die Laien-Religiosität wichtiger sind als für die Klostergemeinschaft, nennt man Bodhighara, Pathimaghara bzw. Dagoba (Stupa).
Nalanda Gedige
Nalanda Gedige aus dem 9. Jahrhundert ist in vielerlei Hinsicht ein außergewöhnlicher Tempel. Er ist im Vergleich zu zeitgenössischen indischen Tempeln klein und dennoch Sri Lankas größter historischer Tempelbau, der vollständig aus Stein errichtet ist. Größere Gebäude in singhalesischer Architektur waren aus Ziegeln errichtet, insbesondere die Stupas. Die Architektur des Nalanda Gedige ist vom südindischen Pallava-Stil beeinflusst. Es war eine unorthodoxe religiöse Stätte in dem buddhistischen Königreich, nämlich entweder ein Hindu-Tempel oder ein tantrischer Schrein. Nalanda ist Sri Lankas einziger alter Tempel, der mit erotischen Motiven verziert ist. Der Tempel ist gut erhalten, da erst vor kurzem vollständig mit Originalsteinen in einer höheren Lage restauriert, da der ursprüngliche Standort zu von einem neuen Reservoir überflutet wurde. Darum nennt man Nalanda Gedige gern "Sri Lankas Abu Simbel".
Kaludiya Pokuna
Kaludiya Pokuna in Kandalama bei Dambulla und Sigiriya ist ein alter Tempelkomplex, der nicht mit dem gleichnamigen kleinen Teich in Mihintale (siehe oben) zu verwechseln ist. Ähnlich wie der Namensvetter ist das alte Vihara bei Sigiriya nach einem schwärzlichem Teich benannt, der sich hier jedoch am Rande und nicht wie in Mihintale im im Zentrum der Anlage befindet. Der ursprüngliche Name war Dakkhinagiri Vihara, was "südliches Hügelkloster" bedeutet. Für die heutigen Besucher bietet die ruhige archäologische Stätte Kaludiya Pokuna ein perfektes Erlebnis von "im Dschungel versunkenen Ruinen". Kaludiya Pokuna war ein typisches Kloster aus der späten Anuradhapura-Zeit. Die Stupa ist gut erhalten, eindrucksvolle Steinsäulen des Kapitelsaals stehen noch immer aufrecht. Die älteste von drei bedeutenden Steininschriften stammt aus dem 7. Jahrhundert, ein erster Tempel stand hier aber weit früher.
Viereck von Polonnaruwa
Die Weltkulturerbe-Stätten Anuradhapura und Polonnaruwa sind definitiv die größten Ausgrabungen Sri Lankas. Der am dichtesten mit prächtigen Tempeln bedeckte Teil davon ist das sogenannte Viereck im Zentrum Polonnaruwas. Das Wahrzeichen dieser ehemaligen Hauptstadt, der "Rundtempel" Vatadage, ist eines der Gebäude dieser Terrasse. Polonnaruwas erster Zahntempel wurde hier im 11. Jahrhundert vom ersten singhalesischen Polonnaruwa-König Vijayabahu erbaut. Daher heißt das Areal auch "Dalada Maluwa", was "Zahn-Terrasse" bedeutet. Die anderen antiken Tempel stammen aus der Blütezeit des Königreichs Polonnaruwa, nämlich der Herrschaft von Parakramabahu und Nissanka Malla in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Einige von ihnen sind vom Stil ungewöhnlich, wie die Turmpyramide Satmahal Pasada oder die gewendelten Säulen des Lotus Mandapa.
Medirigiriya
Medirigiriya ist eine der reizvollsten antiken Stätten in Sri Lanka. Einige Bilderhäuser besitzen noch ihre originalen Buddha-Statuen. Das Wahrzeichen von Medirigiya ist der weitgehend erhaltene Rundtempel der Anuradhapura-Zeit, viel älter als als der berühmtere Vatadage in Polonnaruwa. Ein Vatadage ist eine runde Form eines Chetiyaghara. Letzteres ist ein überdachtes Tempelgebäude, das um einen kleinen Stupa gebaut ist. "Chetiya" ist ein anderes Wort für "Stupa" oder "Dagoba" in Sri Lanka, während der Begriff "-ghara" einfach "Haus" bedeutet. Die meisten Chetiyagharas in Sri Lanka sind Vatadages. Die zentralen Stupas sind von Säulenringen umgeben, die einst ein Holzdach trugen. Nachdem dieser Überbau aus verderblichem Material verschwunden ist, sind heute nur noch die Säulen zu sehen. Medirigirya ist das perfekte Beispiel. Der Vatadage von Medirigiriya liegt reizvoll auf einem Felsen.
Ritigala
Ritigala ist der höchste Berg der nördlichen Hälfte von Sri Lanka, bekannt für seinen Reichtum an Heilpflanzen. Der westliche Hang ist eine riesige Ausgrabungsstätte eines Klosterkomplexes eines speziellen Typs. Ritigala war der größte Tempel einer buddhistischen Reformbewegung des 7. bis 10. Jahrhunderts, die strengere Ordensregeln beachten wollten. Diese Gruppe namens Pamsukulikas schuf im ganzen Anuradhapura-Königreich mehrere Klöster. Typische Merkmale ihrer Anlagen sind mit großen Steinen gepflasterte "Meditationswege", Hospitäler für ayurvedische Kräuterbehandlungen, riesige Badeteiche sowie Doppel-Plattformen, die als Padhanagharas für Meditation bezeichnet werden. Es gibt keine Buddha-Bildnisse in Pamsukulika-Tempeln. Umso überraschender ist, dass ein bestimmter Teil sorgfältig mit Steinschnitzereien verziert ist: die Toiletten, höchstwahrscheinlich Ausdruck der Verachtung von Kunst.
Divulwewa
Die archäologische Stätte von Divulwewa in der Nähe von Horowupotana überrascht ihre seltenen Besucher mit einem Zwillingsbruder von Anuradhapuras weltbekanntem Samadhi-Buddha. Aufgrund der offensichtlichen Ähnlichkeiten im Stil wird angenommen, dass die Samadhi-Statue in Divulwewa in etwa der selben Zeit wie der Sitzbuddha in Anuradhapura geschaffen wurde. Die Divulwewa-Statue ist eine der wenigen Buddha-Skulpturen dieser Größe, die noch in situ sind statt im Museum oder gestohlen. Vom antiken Tempelkomplex sind noch einige Backsteinmauern zu sehen sind. Es war eine große Anlage, in der vermutlich in der Anuradhapura-Periode Hunderte von Mönchen lebten. Erkennbar sind Ruinen von Bilderhäusern, teils restauriert. Ein ungewöhnlicher Bau soll eine Bibliothek auf Steinsäulen gewesen sein. Außerhalb des ummauerten Klostergeländes befindet sich eine monastische Grabstätte.
Kiralagala
Kiralagala in der Nähe von Horowupotana wird selten von ausländischen Reisenden besucht, obwohl dieser alte Tempelkomplex für die Entwicklung einer Art von Klosterarchitektur, die spezifisch für Sri Lankas Waldklöster ist, von Bedeutung war und auch das größte eingefasste Bad (Pokuna) besitzt. Der alte Name des Kiralagala-Tempels ist Veherabandigala, auch Weherabendigala geschrieben. Es ist das früheste Beispiel eines großen Klosterkomplexes der Reformbewegung namens Pamsukulikas. Die charakteristischen Merkmale der Tempel dieser Bruderschaft sind Doppelplattformen, die durch eine kleine Brücke miteinander verbunden sind. Typische Elemente dieser alten Waldklöster sind auch Janthagharas, eine Art ayurvedischer Krankenhäuser mit Warmwasser. Kiralala scheint zunächst ein Kloster mit Stupas und Bildhäusern, allmählich von den Pamsukulikas umgestaltet.
Velgam Vehera
Velgam Vehera ist eine kaum besuchte Ausgrabungsstätte eines buddhistischen Klosters in der Nähe von Trincomalee. Interessanterweise haben die Gebäude, die man in Velgam Vehera sieht, einen tamilischen Hintergrund. Obwohl es hier bereits in der Anuradhapura-Zeit einen antiken Tempel gab, wurde dieses buddhistische Kloster während der Besatzung durch die südindischen Cholas, obwohl sie Hindus waren, vergrößert und verschönert. Unter ihnen erhielt das Kloster sein zentrales Gebäude, ein großes Bilderhaus. Bilderhäuser in so großem Maßstab kamen bis dahin in Sri Lanka nicht vor. In gewissem Sinne inspirierte die südindischen Hindu-Tempel der Cholas damit buddhistische Architektur. Große Bildhäuser (Patthimagharas) wurden in der nachfolgenden Polonnaruwa-Zeit nämlich zu einem charakteristischen Merkmal der buddhistischen Klosterarchitektur Sri Lankas.
Thiriyai
Thiriyai ist ein Dorf 45 km nördlich von Trincomalee. Hier steht drt Girihanduseya Vihara, das bedeutendste Denkmal buddhistischer Architektur der Ost-Provinz. Girihanduseya ist der Name des Hauptstupas auf einem Hügel. Er ist umgeben von einem runden Tempel, einem Vatadage. Dies ist ein typische Form der Klosterarchitektur Sri Lankas. Kaum ein Vattadage ist besser erhalten als der in Thiriyai. Außerdem sind in der Ausgrabung am Hügel von Thiriyai auch Doppelplattformen zu sehen sind. Der Girihanduseya-Stupa gilt manchen als die älteste buddhistische Dagoba in Sri Lanka, in der sich eine originale Haarreliquie des Buddha befindet. Es heißt, die ersten zwei Laien-Anhänger des Buddha, Thapussa und Ballika, hätten diese Haare als Gegengeschenk für ihre Verehrung erhalten und sie schließlich hier auf dem Hügel von Thiriyai hinterlassen.
Seruwawila
Der Seruwawila Mangala Raja Maha Viharaya, auch kurz "Seruvila" genannt, ist ein alter buddhistischer Tempel im südlichen Teil des Distrikts Trincomalee. Er wird gerne als einer der Solosmasthanas gezählt, also der 16 Orte in Sri Lanka, die vom Buddha besucht worden sein sollen. Er soll hier den Reliquien der letzten drei Buddhas unserer Zeit, Kakusandha, Konagammas und Kassapa, Respekt gezollt haben, über denen der Stupa von Seruwawila errichtet war. Nachdem er acht Handvoll Sapu-Blumen angeboten hatte, äußerte er den Wunsch, dass in Zukunft ein Kloster an diesem Ort errichtet werden sollte. Dies soll dann König Kavan Tissa aus dem südlichen Königreich Ruhuna im 2. Jahrhundert v.Chr. ausgeführt haben, um eine Reliquie des Buddha, die sich in seinem Besitz befand, hier unterzubringen. Durch die Erfüllung des Gelübdes konnte seine Armee das antike Fürstentum Seru kampflos betreten und besetzen.
Pottuvil
Muhudu Maha Viharaya ist ein buddhistischer Tempel in Pottuvil. Teile der antiken Stätte sind unter dem Sand des großen Dünenfelds von Pottuvil begraben. Im Volksglauben wird die Anlage Kavan Tissa zugeschrieben, der im 2. Jahrhundert vor Christus das südliche Königreich Ruhuna beherrschte. Der Tempel soll den Landeplatz von Viharamahadevi markieren, die in einem goldenen Schiff aufs Meer ausgesetzt wurde, um die Götter zu besänftigen, nachdem Kelaniya infolge der Grausamkeit des Königs vom Meer überflutet worden war. Die gestrandete Prinzessin wurde Kavan Tissa geheiratet und gebar ihm einen Sohn, den späteren Nationalhelden Duttha Gamani. Die Ruinen stammen aus der späten Anuradhapura-Zeit. Im Haupttempel flankieren zwei kleinere Skulpturen, die Bodhisattvas darstellen, den Buddha in einer ungewöhnlichen Anordnung, so, dass sich die Statuen gegenüber stehen, den Buddha ehrend.
Lahugala
Lahugala ist ein kleiner Nationalpark und eine der größten Ausgrabungsstätten im Südosten Sri Lankas. Der Tempel heißt Magul Maha Vihara. Es heißt, er sei im 2. Jahrhundert v. Chr. von König Kavan Tissa an der Stelle errichtet worden, an der er die Prinzessin Viharamahadevi heiratete, die in einem goldenen Schiff in den nahe gelegenen Dünen von Pottuvil an Land gelaufen war. Die "Hochzeits-Terrasse", in Pali "Magul Maduwa" genannt, ist in der südwestlichen Ecke des Tempelgeländes zu sehen. Es ist jedoch viel wahrscheinlicher, dass diese Plattform einst der Ort des heiligen Bo-Baums des Klosters war. Der Vihara-Komplex ist von einer rechteckigen Mauer umgeben, darinnen liegen Ruinen eines Bilderhauses mit Mondstein, ein Kapitelsaal, ein Stupas und Teiche. Der Mondstein von Lahugala ist das einzige Beispiel dieser Art Steinmetzkunst, auf die Mahouts auf ihren Elefanten reitend abgebildet sind.
Ramba Vihara
Die Ramba Vihara, offiziell Ramba Raja Maha Viharaya genannt, ist die größte Ausgrabung im Süden Sri Lankas. Grundmauern und mehrere Steinmetzarbeiten verteilen sich über eine Fläche von etwa 50 Hektar, die teilweise überwuchert ist. Ramba Vihara liegt nahe Embilipitiya am rechten Ufer des Walawe Ganga. Was heute Ramba Vihara genannt wird, war der königliche Tempel der antiken Stadt Mahanagakula, während der Polonnaruwa-Zeit das bedeutendste Kloster des südlichen Königreichs Rohana (Ruhunu). Zahlreiche Artefakte wurden hier gefunden, einige davon sind jetzt im angeschlossenen kleinen Museum zu sehen. Eines der Fundstücke ist ein hohles Buddha-Bild aus weißem Sandstein, in Sri Lanka einzigartig. Mahanagakula war eine wichtige Stadt, weil sie von Seeschiffen erreicht werden konnte und darum eine wichtige Rolle spielte, um die südindischen Chola-Invasoren aus dem Lande verdrängen zu können.
Bandariya Kovil
Es gibt viele verschiedene Schreibweisen für "Barindiya Kovil", so "Berendi Kovil" oder "Barandi Kovila". Es ist der einzige Steinbau aus der Zeit Sitavakas, des heutigen Avissawellla. Sitavaka war im 16. Jahrhundert eine der drei großen Hauptstädte der Singhalesen, Konkurrentin von Kotte, das unter der Kontrolle der Portugiesen geriet. Die Könige von Sitavaka, Mayadunne und Rajasinha I, waren kämpften erbittert gegen die Invasoren. Mayadunne gewann die Schlacht von Mulleriyawa, fügte damit den Portugisesen die schwerste Niederlage bei, die sie durch eine asiatische Armee im 16. Jahrhundert erlitten. Das trug wesentlich zur Unabhängigkeit des zentralen Hochlands von kolonuialer Herrschaft bei. Bemerkenswert ist, dass der Barandiya Kovil, wie der tamilische Name "Kovil" für "Tempel" schon andeutet, ein Hindu-Heiligtum ist. Es wird König Rajasinha zugeschrieben, dem einzigen singhalesischen König, der den Buddhismus verfolgte.
Dambadeniya
Nach dem Niedergang von Polonnaruwa wurde Dambadeniya zur neuen Hauptstadt Sri Lankas, nämlich als der Ort, an dem die Zahnreliquie aufbewahrt wurde. Ähnlich wie die Festung Yapahuwa vom Ende des gleichen Jahrhunderts hatte Dambadeniya einen Palast auf einem Felsen. Heute sind kaum Überreste davon zu sehen. Das Besteigen des Dambadeniya-Felsens lohnt sich trotzdem, schon wegen des Panoramas. In der Ebene westlich vorm Felsens lag der Zahntempel. Im 18. Jahrhundert wurde er unter dem Patronat von Kandy als typischer Holztempel im Stil der Zeit restauriert. Der Vijayasundarama-Tempel hat im Obergeschoss hervorragende Wandmalereien im Kandy-Stil. Die Dambadeniya-Periode, vor allem die lange Regentschaft von König Parakrambahu II (1236-70), wird als eine goldene Ära singhalesischer Literatur angesehen. Politisch ist es eine Übergangszeit, in der der Machtsitz sich nach Südwesten verlagert.
Arankale
Das idyllische und völlig untouristische Arankale im Distrikt Kurunegala ist eine Ausgrabungsstätte eines spätmittelalterlichen Waldklosters. Die Ruinen liegen im Dschungel am Fuße eines Hügels namens Dolukanda, der Hindus als Sanjivani-Tropfen gilt, ähnlich Ritigala. Historisch gesehen war Arankale wie Ritigala ein Kloster der Pamsukulika-Bruderschafte. Deshalb gibt es hier viele Doppelplattformen, und der größte Bau ist ein Ayurveda-Hospital. Im Gegensatz zum Meditationspfad von Ritigala ist der Klosterweg in Arankale weitgehend ebenerdig. Der Name "Arankale" leitet sich entweder ab von "Aranya", einem gebräuchlichen Namen für Wald, oder "Arahan", dem Begriff für einen Erleuchteten. "Kale" wiederum bedeute "Wald". Maliyadeva, einer der berühmtesten Arahans Sri Lankas, soll hier in der frühen Anuradhapura-Zeit in der Höhle gelebt haben, die nun seinen Namen trägt.
Panduvasnuwara
Panduwasnuwara wird auch Parakramapura genannt. Die verschiedenen Namen beziehen sich auf zwei Könige sehr unterschiedlicher Epochen der Geschichte Sri Lankas. Im Volksglauben wird die Stadt dem vorbuddhistischen König Panduvasudewa zugeschrieben. Doch die Ruinen, die heute zu sehen sind, stammen aus der Zeit Parakramabahus, der von hier den Westen der Insel regierte, bevor er König Polonnaruwas wurde, für das Panduwasnuwara in gewisser Weise der Prototyp war. Die Stadt aus dem 12. Jahrhundert besitzt Reste eines Palastes und von Klöstern sowie einen ehemaligen Zahntempel, der restauriert wurde. Recht mysteriös ist ein runder Wall, der einen zentralen Rundbau umgab, eine aus anderen alten Stätten Sri Lankas nicht bekannte Anordnung. Die Legende besagt, dass an dieser Stelle Panduwasudevas Tochter gefangen gehalten wurde.