Sicherheitslage in Sri Lanka
Seit Ende Mai 2019 hat das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland seine Reisewarnung, die nach den Ostersonntag-Terroranschlägen von nicht dringend erforderlichen Aufenthalten in Sri Lanka abriet, zurückgenommen. In der Liste der Länder, für die Reisewarnungen oder teilweise (regional begrenzte) Reisewarnungen gelten, ist Sri Lanka seither nicht mehr mit erwähnt.
Die nationale islamistische Terrorzelle Thowheeth Jama'ath hat die Anschläge unter dem Banner des IS ausgeführt. Zu der nationalen Gruppe gehörten über hundert Aktivisten. Die Verflechtung mit dem internationalen islamistischen Terror-Netzwerk ist nicht ganz geklärt. Der IS ist generell keine Organisation mit einer zentralisierten Kommandostruktur für weltweite Terroraktionen, sondern bemüht sich vor allem propagandistisch um Anstachelung lokaler Muslimgruppen zu Eigeninitiativen zu spektakulären Gewaltverbrechen, die dann nachträglich als "Erfolg" für das internationale Netzwerk ausgegeben werden, als dessen Machtdemonstration gewissermaßen.
Anschläge der Art wie Ostern 2019 in Sri Lanka erfordern eine lange Vorbereitung, z.B. der Sprengmittel-Beschaffung und des Trainings der Attentäter. Dass eine derartige Zelle sich in der alteingesessenen und vergleichsweise gut integrierten muslimischen Minderheit Sri Lankas bilden konnte, war auch für internationale Beobachter eine Überraschung.
Es ist äußerst unwahrscheinlich, wenngleich nicht ausgeschlossen, dass sich in Sri Lanka eine weitere solche Zelle bilden kann. Die Regierung versucht nun die Bildung neuer radikaler Muslimgruppen z.B. dadurch im Keim zu ersticken, dass sie die Predigttexte aus Moscheen anfordert. Die Thowheeth Jama'ath war vor den Anschlägen jahrelang durch Hasspredigten aufgefallen, auf die Muslimverbände selbst die Behörden bereits aufmerksam gemacht hatten, sowie durch Übergriffe auf sufistische Muslime (die in den Augen der salafistischen Extremisten Ungläubige oder sogar Abtrünnige sind) und Demolierung von Buddhastatuen.
Am 27. Juni 2019 wurden erneut größere Mengen an Zünder für Sprengsätze gefunden, die von der Thowheeth Jama'ath gehortet worden waren. Die saudische Polizei in Jeddah hat fünf Verdächtige festgenommen, nach denen in Sri Lanka gefahndet wurde. Sie wurden anschließend an Sri Lanka ausgeliefert und dort verhört, was zur Auffindung der besagten Zünder und anderen Materials führte.
Der Ausnahmezustand gilt weiterhin in Sri Lanka. Er dient nicht nur der Möglichkeit schnellerer Zugriffe, sondern auch dazu, Übergriffe von fanatisierten Anhängern anderer Religionen gegen Muslime zu unterbinden. Zu einem muslimischen Todesopfer kam es in Ihala Kottarumulla zwischen Negombo und Chilaw, als am 13. Mai an mindestens sechs verschiedenen Orten, vorwiegend in der Nordwestprovinz des Landes, Hunderte von Randalierern Geschäfte von Muslimen und auch Moscheen angriffen. Es soll sich bei den Straftätern überwiegend um Angehörige der christlichen Minderheit gehandelt haben. Boykott-Aufrufe gegen muslimische Geschäfte, ja sogar Todesdrohungen sind von Seite der militante Mönchsorganisation Bodu Bala Sena ("Buddhistische Machttruppe") ergangen.
Antimuslimische Ressentiments werden gezielt geschürt auch aufgrund des anstehenden Präsidentschaftswahlkampf. (Der Wahltermin steht noch nicht fest, aber wird voraussichtlich Ende November oder Anfang Dezember sein.) Z.B. am 23. Mai behauptete sie singalesisch-nationalistische Zeitung Divaina in einer Titelstory, dass ein muslimischer Arzt heimlich 4000 buddhistische Frauen sterilisiert habe. Der Arzt wurde ohne Vorlage von Beweisen verhaftet. Das Oberhaupt des Asgiriya-Zweigs des Syam Nikaya - einer der einflussreichsten Ordensleute in Sri Lanka, mit Schlüsselgewalt über den Heiligen Zahn - signalisierte in einer TV-Ansprache sogar sein Einverständnis mit Aufrufen, in diesem Fall Hinrichtungen durch Steinigung auszuführen.
Die nationale islamistische Terrorzelle Thowheeth Jama'ath hat die Anschläge unter dem Banner des IS ausgeführt. Zu der nationalen Gruppe gehörten über hundert Aktivisten. Die Verflechtung mit dem internationalen islamistischen Terror-Netzwerk ist nicht ganz geklärt. Der IS ist generell keine Organisation mit einer zentralisierten Kommandostruktur für weltweite Terroraktionen, sondern bemüht sich vor allem propagandistisch um Anstachelung lokaler Muslimgruppen zu Eigeninitiativen zu spektakulären Gewaltverbrechen, die dann nachträglich als "Erfolg" für das internationale Netzwerk ausgegeben werden, als dessen Machtdemonstration gewissermaßen.
Anschläge der Art wie Ostern 2019 in Sri Lanka erfordern eine lange Vorbereitung, z.B. der Sprengmittel-Beschaffung und des Trainings der Attentäter. Dass eine derartige Zelle sich in der alteingesessenen und vergleichsweise gut integrierten muslimischen Minderheit Sri Lankas bilden konnte, war auch für internationale Beobachter eine Überraschung.
Es ist äußerst unwahrscheinlich, wenngleich nicht ausgeschlossen, dass sich in Sri Lanka eine weitere solche Zelle bilden kann. Die Regierung versucht nun die Bildung neuer radikaler Muslimgruppen z.B. dadurch im Keim zu ersticken, dass sie die Predigttexte aus Moscheen anfordert. Die Thowheeth Jama'ath war vor den Anschlägen jahrelang durch Hasspredigten aufgefallen, auf die Muslimverbände selbst die Behörden bereits aufmerksam gemacht hatten, sowie durch Übergriffe auf sufistische Muslime (die in den Augen der salafistischen Extremisten Ungläubige oder sogar Abtrünnige sind) und Demolierung von Buddhastatuen.
Am 27. Juni 2019 wurden erneut größere Mengen an Zünder für Sprengsätze gefunden, die von der Thowheeth Jama'ath gehortet worden waren. Die saudische Polizei in Jeddah hat fünf Verdächtige festgenommen, nach denen in Sri Lanka gefahndet wurde. Sie wurden anschließend an Sri Lanka ausgeliefert und dort verhört, was zur Auffindung der besagten Zünder und anderen Materials führte.
Der Ausnahmezustand gilt weiterhin in Sri Lanka. Er dient nicht nur der Möglichkeit schnellerer Zugriffe, sondern auch dazu, Übergriffe von fanatisierten Anhängern anderer Religionen gegen Muslime zu unterbinden. Zu einem muslimischen Todesopfer kam es in Ihala Kottarumulla zwischen Negombo und Chilaw, als am 13. Mai an mindestens sechs verschiedenen Orten, vorwiegend in der Nordwestprovinz des Landes, Hunderte von Randalierern Geschäfte von Muslimen und auch Moscheen angriffen. Es soll sich bei den Straftätern überwiegend um Angehörige der christlichen Minderheit gehandelt haben. Boykott-Aufrufe gegen muslimische Geschäfte, ja sogar Todesdrohungen sind von Seite der militante Mönchsorganisation Bodu Bala Sena ("Buddhistische Machttruppe") ergangen.
Antimuslimische Ressentiments werden gezielt geschürt auch aufgrund des anstehenden Präsidentschaftswahlkampf. (Der Wahltermin steht noch nicht fest, aber wird voraussichtlich Ende November oder Anfang Dezember sein.) Z.B. am 23. Mai behauptete sie singalesisch-nationalistische Zeitung Divaina in einer Titelstory, dass ein muslimischer Arzt heimlich 4000 buddhistische Frauen sterilisiert habe. Der Arzt wurde ohne Vorlage von Beweisen verhaftet. Das Oberhaupt des Asgiriya-Zweigs des Syam Nikaya - einer der einflussreichsten Ordensleute in Sri Lanka, mit Schlüsselgewalt über den Heiligen Zahn - signalisierte in einer TV-Ansprache sogar sein Einverständnis mit Aufrufen, in diesem Fall Hinrichtungen durch Steinigung auszuführen.
Deutschsprachige Artikel zu Sehenswürdigkeiten Sri Lankas
Die deutschsprachige Webseite srilanka-Reiseziele wird 2020 eingestellt werden. Ihre beliebten Artikel werden stattdessen in einer deutschsprachigen Version unserer Homepage erscheinen, die am 1. Januar 2020 startet.
Alle Artikel werden überarbeitet im Laufe des Jahres 2019 in den Listen unten erscheinen, dazu auch einige Artikel zu zusätzlichen Reisezielen
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