Pilikuttuwa - klassisches Waldkloster abseits der Touristenströme
Pilikuttuwa, oft "Pilikuththuwa", seltener "Pilikuttuva" geschrieben, gilt als malerischster Felsentempel im Gampaha-Distrikt. Pilikuttuwa ist ein perfektes Beispiel für ein singhalesisches Waldkloster. Es gehört zur Gruppe der historischen Klöster der Region Siyane Korale im Süden des heutigen Gampaha-Distrikts. Obwohl Colombo, Sri Lankas Internationaler Flughafen, Negombos Strände und auch das Elefantenwaisenhaus Pinnawela alle nicht weit entfernt sind, blieb Pilikuttuwa völlig untouristisch. Wer also eine Kulturstätte in einer attraktiven Umgebung sehen und einen authentischen Eindruck vom Klosterleben der buddhistischen Mönche Sri Lanka gewinnen will, und zwar ungestört, für den ist ein Abstecher zur Sehenswürdigkeit Pilikuttuwa sicher empfehlenswert, zumal es wegen seiner Lage unweit der Straße A1 Colombo-Kandy eigentlich leicht zu erreichen ist.
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Lage des Pilikuttuwa Rajamaha Vihara
Das als "Pilikuththuwa Raja Maha Viharaya“ (oder etwas schlichter „Pilikuttuwa Rajamaha Vihara“) bekannte Waldkloster liegt im größten Waldgebiet des ansonsten sehr dicht besiedelten Bezirks Gampaha, ganz in der Nähe von Maligathenna, dem höchsten Hügel dieses Distrikt. Pilikuttuwa ist nur 3,5 km entfernt von Yakkala, das ein wichtiger Kreuzungspunkt des alten "Highways" A1 von Colombo nach Kandy ist. Die Entfernung Pilikuttuwas zur Bezirkshauptstadt Gampaha beträgt nur 8,5 km. Das Zentrum von Colombo liegt 35 km (26 km Luftlinie) in Richtung Südwesten und der Internationale Flughafen 31 km nördlich. Das Elefantencamp Pinnawela liegt 62 km nordöstlich von Pilikuttuwa.
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Geschichte des Felsenklosters Pilikuttuwa
Der Name "Pilikuttuwa Rajamaha Viharaya" weist darauf hin, dass das Kloster von einem König gegründet wurde, da nur königliche Klöster den Namen "Rajamaha" tragen dürfen, was schlicht "König groß" bedeutet. Das Pilikuttuwa-Kloster soll bereits vom ersten buddhistischen König von Sri Lanka, Devanampiya Tissa aus Anuradhapura, gegründet worden sein, der Mitte des 3. Jahrhunderts v. Chr. regierte, als Zeitgenosse Ashokas, mit dem er wahrscheinlich auch in regelmäßigem Kontakt stand. Ashoka nennt sich übrigens in seinen berühmten Inschriften übrigens selbst "Devanampiya", d.h. "Götterliebling".
Obwohl der Name des singhalesischen Königs Devanampiaya Tissa darin nicht erwähnt wird, wurden auch drei Felsinschriften an Tropfleisten gefunden. Der Typ von Brahmi-Buchstaben und auch der Inhalt der Inschriften scheinen eine Datierung in die frühe Anuradhapura-Zeit zu erlauben. In einer dieser Brahmi-Inschriften heißt es, dass der Tempel dem „Sangha aller Himmelsrichtungen“, d.h. dem buddhistischen Orden, gestiftet wurde. Diese schlichte Formel ist typisch für Inschriften aus vorchristlichen Jahrhunderten. Dieselbe Inschrift erwähnt jedoch den Namen eines Spenders: „Die Gabe Aggibhutis, des Bruders des Kavallerieoffiziers, an die Sangha der vier anwesenden und abwesenden Richtungen.“ Dieser Inhalt allerdings deutet eher darauf hin, dass die Inschrift aus den Jahrhunderten nach Christus stammt. In aller Regel erwähnen nur solche späteren Inschriften, wenngleich immer noch der Anuradhapura-Zeit angehörend, die Namen bestimmter Mönche, die die Begünstigten der Stiftung waren, oder die Namen von Laien ohne Königstitel als Stiftern. Es wurde jedoch außedem eine recht einfache Inschrift in Pilikuttuwa gefunden, die wahrscheinlich aus vorchristlichen Jahrhunderten stammt. Sie enthält nur den Namen der gestifteten Höhle, Dakina Lena.
Das Pilikuttuwa Rajamaha Vihara gehört in Sri Lanka zu den buddhistischen Klöstern mit der höchsten Zahl an historischen Mönchsklausen in Höhlen, bei denen es sich wie gesagt um natürliche Felsüberhänge handelt. Pilikuttuwa soll 99 solche Klosterhöhlen haben. Von Mönchen bewohnte Abris sind durch die besagten antiken Tropfleisten identifizierbar, die auch als Kataran bezeichnet werden. Tropfleisten wurden in allen Teilen Sri Lankas oberhalb der Öffnung des Felsens gemeißelt, um zu verhindern, dass Regenwasser an der Felsoberfläche in den Innenraum rinnt. Es tropfte stattdessen an den künstlichen scharfen Kanten vor der Höhlenklause ab. Tatsächlich sind derart in Pilikuttuwa etwa 80 Halbhöhlen als Mönchswohnungen nachgewiesen und archäologisch mit Nummern versehen worden. Felsunterkünfte werden in Sri Lanka normalerweise als Höhlen bezeichnet, obwohl der bessere Begriff für Hohlräume unter überhängenden Felsen „Halbhöhlen“ wäre. Der wissenschaftliche Name für eine solche „Höhle“ lautet Abri. Abris wurden oft von Jägern und Sammlern als Unterstände und Wohnorte genutzt. So verwundert es nicht, dass Pilikuttuwa den archäologischen Ausgrabungen zufolge bereits in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt war.
König Walagamba, ein anderer sehr wichtiger buddhistischer König, soll sich in den Höhlen von Pilikuttuwa versteckt haben, als er auf der Flucht vor tamilischen Eroberern Anuradhapuras war. Aber der bewanderte Kulturreisende in Sri Lanka wird bemerkt haben: Im Süden von Anuradhapura gibt es fast keinen Höhlen- oder Felsentempel, der nicht mit diesem singhalesischen König und seiner Flucht in Verbindung gebracht wird. "Walagamba" oder "Walagambhu" ist der singhalesische Name des Königs, der in den in der Pali-Sprache verfassten buddhistischen Chroniken "Vatthagamani Abhaya" genannt wird. Vatthagamani ist vor allem deswegen bedeutend, weil unter seiner Ägide erstmals der Tipitake, der Kanon heiliger Schriften der Theravada-Buddhisten, schriftlich niedergelegt wurde, nämlich im ersten Jahrhundert vor Christus.
Einige der Abris oder Höhlen, nämlich diejenigen mit Vorhängen oder eingezogenen Mauern, werden wieder von besonders zurückgezogenen lebenden Mönchen bewohnt, obwohl die meisten Mönche des Pilikuttuwa-Klosters in Ziegelsteinbauten leben. Die Architektur der meisten Gebäude in Pilikuttuwa ist jüngeren Datums, aber einige stammen noch aus der späten Kandy-Zeit, also aus dem 18. Jahrhundert.
Obwohl der Name des singhalesischen Königs Devanampiaya Tissa darin nicht erwähnt wird, wurden auch drei Felsinschriften an Tropfleisten gefunden. Der Typ von Brahmi-Buchstaben und auch der Inhalt der Inschriften scheinen eine Datierung in die frühe Anuradhapura-Zeit zu erlauben. In einer dieser Brahmi-Inschriften heißt es, dass der Tempel dem „Sangha aller Himmelsrichtungen“, d.h. dem buddhistischen Orden, gestiftet wurde. Diese schlichte Formel ist typisch für Inschriften aus vorchristlichen Jahrhunderten. Dieselbe Inschrift erwähnt jedoch den Namen eines Spenders: „Die Gabe Aggibhutis, des Bruders des Kavallerieoffiziers, an die Sangha der vier anwesenden und abwesenden Richtungen.“ Dieser Inhalt allerdings deutet eher darauf hin, dass die Inschrift aus den Jahrhunderten nach Christus stammt. In aller Regel erwähnen nur solche späteren Inschriften, wenngleich immer noch der Anuradhapura-Zeit angehörend, die Namen bestimmter Mönche, die die Begünstigten der Stiftung waren, oder die Namen von Laien ohne Königstitel als Stiftern. Es wurde jedoch außedem eine recht einfache Inschrift in Pilikuttuwa gefunden, die wahrscheinlich aus vorchristlichen Jahrhunderten stammt. Sie enthält nur den Namen der gestifteten Höhle, Dakina Lena.
Das Pilikuttuwa Rajamaha Vihara gehört in Sri Lanka zu den buddhistischen Klöstern mit der höchsten Zahl an historischen Mönchsklausen in Höhlen, bei denen es sich wie gesagt um natürliche Felsüberhänge handelt. Pilikuttuwa soll 99 solche Klosterhöhlen haben. Von Mönchen bewohnte Abris sind durch die besagten antiken Tropfleisten identifizierbar, die auch als Kataran bezeichnet werden. Tropfleisten wurden in allen Teilen Sri Lankas oberhalb der Öffnung des Felsens gemeißelt, um zu verhindern, dass Regenwasser an der Felsoberfläche in den Innenraum rinnt. Es tropfte stattdessen an den künstlichen scharfen Kanten vor der Höhlenklause ab. Tatsächlich sind derart in Pilikuttuwa etwa 80 Halbhöhlen als Mönchswohnungen nachgewiesen und archäologisch mit Nummern versehen worden. Felsunterkünfte werden in Sri Lanka normalerweise als Höhlen bezeichnet, obwohl der bessere Begriff für Hohlräume unter überhängenden Felsen „Halbhöhlen“ wäre. Der wissenschaftliche Name für eine solche „Höhle“ lautet Abri. Abris wurden oft von Jägern und Sammlern als Unterstände und Wohnorte genutzt. So verwundert es nicht, dass Pilikuttuwa den archäologischen Ausgrabungen zufolge bereits in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt war.
König Walagamba, ein anderer sehr wichtiger buddhistischer König, soll sich in den Höhlen von Pilikuttuwa versteckt haben, als er auf der Flucht vor tamilischen Eroberern Anuradhapuras war. Aber der bewanderte Kulturreisende in Sri Lanka wird bemerkt haben: Im Süden von Anuradhapura gibt es fast keinen Höhlen- oder Felsentempel, der nicht mit diesem singhalesischen König und seiner Flucht in Verbindung gebracht wird. "Walagamba" oder "Walagambhu" ist der singhalesische Name des Königs, der in den in der Pali-Sprache verfassten buddhistischen Chroniken "Vatthagamani Abhaya" genannt wird. Vatthagamani ist vor allem deswegen bedeutend, weil unter seiner Ägide erstmals der Tipitake, der Kanon heiliger Schriften der Theravada-Buddhisten, schriftlich niedergelegt wurde, nämlich im ersten Jahrhundert vor Christus.
Einige der Abris oder Höhlen, nämlich diejenigen mit Vorhängen oder eingezogenen Mauern, werden wieder von besonders zurückgezogenen lebenden Mönchen bewohnt, obwohl die meisten Mönche des Pilikuttuwa-Klosters in Ziegelsteinbauten leben. Die Architektur der meisten Gebäude in Pilikuttuwa ist jüngeren Datums, aber einige stammen noch aus der späten Kandy-Zeit, also aus dem 18. Jahrhundert.
Kleiner Rundweg von Pilikuttuwa
Die Predigthalle, im Singhalesischen "Dharma Salawa" genannt, also "Dharma-Saal", befindet sich in der Nähe des Eingangstors und des Parkplatzes der Klosteranlagen von Pilikutuwa. Die Predigthalle wurde im Kolonialstil 1910 gebaut.
Die nahe gelegene Bo-Baum-Terrasse, Bodhi Maluwa, trägt eigentlich zwei heilige Bäume. Scheinbar bilden sie eine einzige Krone. Sie werden "Prinzen-Baum" und "Prinzessinnen-Baum" genannt, da sie vermutlich tatsächlich von Angehörigen eines Königshauses gepflanzt wurden.
Neben der Bo-Baum-Terrase gibt es einen alten Steinteich. Gleich dahinter gelangt man zur mit Mauern versehenen Vihara Lena (wörtlich einfach als "Kloster-Höhle" übersetzbar), in der sich der Haupt-Schrein des Klosters mit Buddha-Bildern befindet, und zur offenen Chaitiya-Lena, dem Felsen, der gleich daneben den Stupa beschirmt, das malerische Wahrzeichen von Pilikuttuwa. Damit sind vier typische Elemente eines klassischen buddhistischen Klosters in Sri Lanka hier gleich dicht am Eingang beisammen: Teich, Baum, Buddhastatuen und Stupa.
Die nahe gelegene Bo-Baum-Terrasse, Bodhi Maluwa, trägt eigentlich zwei heilige Bäume. Scheinbar bilden sie eine einzige Krone. Sie werden "Prinzen-Baum" und "Prinzessinnen-Baum" genannt, da sie vermutlich tatsächlich von Angehörigen eines Königshauses gepflanzt wurden.
Neben der Bo-Baum-Terrase gibt es einen alten Steinteich. Gleich dahinter gelangt man zur mit Mauern versehenen Vihara Lena (wörtlich einfach als "Kloster-Höhle" übersetzbar), in der sich der Haupt-Schrein des Klosters mit Buddha-Bildern befindet, und zur offenen Chaitiya-Lena, dem Felsen, der gleich daneben den Stupa beschirmt, das malerische Wahrzeichen von Pilikuttuwa. Damit sind vier typische Elemente eines klassischen buddhistischen Klosters in Sri Lanka hier gleich dicht am Eingang beisammen: Teich, Baum, Buddhastatuen und Stupa.
Chaitiya Lena in Pilikuttuwa
Die Chaithiya Lena enthält wie gesagt den Hauptstupa des Pilikuttuwa-Klosters. Ursprünglich war der Sanskrit-Terminus "Chaithiya" oder „Chaitiya“ eine Bezeichnung der frühen Höhlentempel in Indien, die künstlich in die Felsen gehauen wurden und in denen man einen Stupa umwandeln konnte. Die Bedeutung des Begriffs verlagerte sich jedoch in der Tradition der Theravada-Buddhisten. Sri Lankas Chaithiyas (oder auf Pali "Chethiya") und Südostasiens Chedis sind nun nicht m mehr Bezeichnungen der Hallen, sondern der Baukörper, die die Objekte der Berehrung sind, also der Stupas, in Sri Lanka meist auch Dagobas genannt. Daher bedeutet „Chaithiya Lena“ schlicht „Stupa-Höhle“. Dabei bedeutet notabene der Terminus "Chaitiya" nicht den "Höhlen"-Raum, in dem der Stupa steht, sondern diesen selbst.
Besucher von Pilikuttuwa können in Pilikuttuwa Spaziergänge auf zwei verschiedenen Rundwegen unternehmen. Beide beginnen an Pilikuttuwas Wahrzeichen, der Chaitiya Lena. Biegt man noch vor der Plattform dieses Stupas unter Felsen nach links ab, gelangt mant zum Gipfel des "Schildkrötenpanzer"-Felsens von Pilikuttuwa. Dieser Weg erfordert etwa eine Stunde. Für den kleineren Rundweg benötigt man nur eine halbe Stunde. Dieser kürzere Weg ist noch leichter zu finden. Man geht einfach um den Stupa der Chaitya Lena herum und folgt einfach dem einzigen Trampelpfad durch die Felsengruppe, die gleich hinter dem Stupa beginnt.
Besucher von Pilikuttuwa können in Pilikuttuwa Spaziergänge auf zwei verschiedenen Rundwegen unternehmen. Beide beginnen an Pilikuttuwas Wahrzeichen, der Chaitiya Lena. Biegt man noch vor der Plattform dieses Stupas unter Felsen nach links ab, gelangt mant zum Gipfel des "Schildkrötenpanzer"-Felsens von Pilikuttuwa. Dieser Weg erfordert etwa eine Stunde. Für den kleineren Rundweg benötigt man nur eine halbe Stunde. Dieser kürzere Weg ist noch leichter zu finden. Man geht einfach um den Stupa der Chaitya Lena herum und folgt einfach dem einzigen Trampelpfad durch die Felsengruppe, die gleich hinter dem Stupa beginnt.
Vihara Lena
Auf der gleichen Terrasse wie der Stupa der "Chaitiya Lena" befindet sich der besagte Haupttempel des Klosters. Es ist ein typischer Höhlentempel Sri Lankas, nämlich ein ursprünglicher Wohnraum von Mönchen, der in der Kandy-Zeit in ein sogenanntes „Bilderhaus“ umgewandelt wurde und fortan als Schrein diente, der von Laien besucht wurde, um darin Buddhastatuen zu verehren. Die Vihara Lena von Pilikuttuwa ist mit typischen Malereiein im Kandy-Stil verziert, die allerdings jüngeren Datums sind als aus der Kandy-Zeit. Sie stammen aus der britischen Kolonialzeit, als die Tradition der Kandy-Höhlenmalerei von den Einheimischen fortgeführt wurden.
Die Decke der Felsenhöhle ist mit den geometrisch stilisierten Lotusblumen dekoriert, wie es beim Kandy-Stil an dieser Stelle üblich ist. Man nimmt an, dass der große liegende Buddha der Halle, obwohl er jetzt mit einem Gewand im Kandy-Stil überzogen ist, ursprünglich noch aus der viel früheren Polonnaruwa-Zeit (11. bis 13. Jahrhundert) stammt.
Die Decke der Felsenhöhle ist mit den geometrisch stilisierten Lotusblumen dekoriert, wie es beim Kandy-Stil an dieser Stelle üblich ist. Man nimmt an, dass der große liegende Buddha der Halle, obwohl er jetzt mit einem Gewand im Kandy-Stil überzogen ist, ursprünglich noch aus der viel früheren Polonnaruwa-Zeit (11. bis 13. Jahrhundert) stammt.
Ein einzigartiges Motiv sind portugiesische Soldaten, die mit Schwert bewaffnet den Eingang zum Schreinraum bewachen. Jeder in Sri Lanka weiß, dass Christen heilige Stätten anderer Religionen nicht geschützt haben, wie seinen Anhängern der Buddha es geboten hatte, sondern dass sie sie ganz im Gegenteil häufig zerstörten oder als Bauplätze für Kirchen in Beschlag nahmen. Zum Beispiel waren die portugiesischen Bischöfe von Goa, zu deren Diözese Sri Lanka gehörte, äußerst fanatische Zerstörer des Kulturerbes einheimischer Religionen. Wie kann es also sein, dass ausgerechnet das Bild eines portugiesischer Soldat einen buddhistischen Tempel bewacht? Die Antwort darauf ist in dem religionswissenschaftlichen Begriff "apotropisch" enthalten. Die Darstellung des portugiesischen Soldaten in Pilikuttuwa hat dieselbe Funktion wie die Skulpturen von Kriegern und Dämonen an Toren anderer Tempel. Das Böse wird am effektivsten vom gleichermaßen Bösen gebannt. Viele Tore asiatischer Tempel werden durch Darstellungen recht beeindruckender grimmiger Figuren geschützt, die andere ebenso schreckliche Dämonen davon abhalten, das Heiligtum zu betreten. So ersetzen die Bildnisse, die in diesem Fall fürchterliche christliche Soldaten darstellen, schlicht die üblichen Davarapalas, die traditonellen Türwächter der asiatischen Tempel.
Die typischen Jataka-Gemälde, die Geschichten aus den früheren Leben des Buddha erzählen, zeigen in der Vihara Lena von Pilikuttuwa kolonialen Einfluss. König Vessantha, die Hauptfigur der beliebtesten Jataka-Erzählung, trägt Socken, und Königin Manthree wirkt wie eine gewöhnliche Frau. Weitere Tempelbilder mit typischen Motiven des Kandy-Stils sind Sonne und Mond sowie Abbildungen von Höllenstrafen. Die Decke ist mit astrologischen Tierkreiszeichen verziert. Sie werden als die 12 Lagnas der astrologischen Horoskope bezeichnet. Astrologie ist eigentlich ein Fremdkörper im Buddhismus. Aber Pilikuttuwas Vihara Lena ist nicht der einzige Tempel in Sri Lanka mit Betonung von astrologischen Themen in den Deckengemälden, das nicht weit entfernte Kelaniya ist ein weiteres Beispiel.
Die typischen Jataka-Gemälde, die Geschichten aus den früheren Leben des Buddha erzählen, zeigen in der Vihara Lena von Pilikuttuwa kolonialen Einfluss. König Vessantha, die Hauptfigur der beliebtesten Jataka-Erzählung, trägt Socken, und Königin Manthree wirkt wie eine gewöhnliche Frau. Weitere Tempelbilder mit typischen Motiven des Kandy-Stils sind Sonne und Mond sowie Abbildungen von Höllenstrafen. Die Decke ist mit astrologischen Tierkreiszeichen verziert. Sie werden als die 12 Lagnas der astrologischen Horoskope bezeichnet. Astrologie ist eigentlich ein Fremdkörper im Buddhismus. Aber Pilikuttuwas Vihara Lena ist nicht der einzige Tempel in Sri Lanka mit Betonung von astrologischen Themen in den Deckengemälden, das nicht weit entfernte Kelaniya ist ein weiteres Beispiel.
Thoppigala Lena
Der kleine Rundweg schlängelt sich wie gesagt durch die Felsformationen gleich hinter dem weißen Stupa der Chaitiya Lena. Direkt dahinter befinden sich beeindruckend große überhängende Felsbrocken. Diese Felsformation diente als große Wohnstätte mehrerer Mönche zugleich. In einer dieser Halbhöhlen wurden Knochen aus vorgeschichtlicher Zeit freigelegt.
Der Innenraum des letzten und südlichsten Felsüberhangs dieser Gruppe scheint sehr niedrig zu sein, man muss sich darin bücken. Von außen kann man jedoch nicht erkennen, dass es in der Decke eine natürliche hohle Kuppel in Form einer Halbkugel gibt, die es erlaubt, im hinteren Bereich der Halbhöhle wieder aufrecht zu stehen; die Höhe des Scheitelpunkts der Kuppel beträgt etwa 2 m über dem Bodenniveau. Es handelt sich bei diesem Raum um die Thoppigala Lena, die "Hutfelsenhöhle", da die kreisförmige Höhlung in der Decke, wo man aufrecht stehen kann, die Form eines Hutes hat, und zwar übrigens mit einer Krempe. Und mit der hat es eine besondere Bewandtnis. Die Rinne, die im Innern rings um den halbkugelige Aushöhlung der Decke führt, ist natürlich von Außen noch schwerer zu erkennen als die Halbkuppel selbst. Darum boten sich diese kleinen versteckten Nischen als natürliches Versteck an. Edelsteine sollen hier sicher verwahrt gewesen sei, nämlich König Walagambha soll diese Höhle genutzt haben, um hier seine Schätze und auch die Gewänder der Königin zu verstecken. Und mit dieser Legende wird der heutige Name des Klosters erklärt. "Pili-kotthuwa" bedeutet nämlich "Tuch-Festung". Eine alternative ätiologische Geschichte besagt, dass die umliegenden Dörfer dem König Kleidung zur Verfügung stellten.
Übrigens wurden hier unter dem Boden der Thoppigala Lena bei archäologische Ausgrabungen 1995 einige frühe Keramik- und Farbperlen sowie Münzen aus der mittelalterlichen Polonnaruwa- und Dambadeniya-Zeit entdeckt.
Der Innenraum des letzten und südlichsten Felsüberhangs dieser Gruppe scheint sehr niedrig zu sein, man muss sich darin bücken. Von außen kann man jedoch nicht erkennen, dass es in der Decke eine natürliche hohle Kuppel in Form einer Halbkugel gibt, die es erlaubt, im hinteren Bereich der Halbhöhle wieder aufrecht zu stehen; die Höhe des Scheitelpunkts der Kuppel beträgt etwa 2 m über dem Bodenniveau. Es handelt sich bei diesem Raum um die Thoppigala Lena, die "Hutfelsenhöhle", da die kreisförmige Höhlung in der Decke, wo man aufrecht stehen kann, die Form eines Hutes hat, und zwar übrigens mit einer Krempe. Und mit der hat es eine besondere Bewandtnis. Die Rinne, die im Innern rings um den halbkugelige Aushöhlung der Decke führt, ist natürlich von Außen noch schwerer zu erkennen als die Halbkuppel selbst. Darum boten sich diese kleinen versteckten Nischen als natürliches Versteck an. Edelsteine sollen hier sicher verwahrt gewesen sei, nämlich König Walagambha soll diese Höhle genutzt haben, um hier seine Schätze und auch die Gewänder der Königin zu verstecken. Und mit dieser Legende wird der heutige Name des Klosters erklärt. "Pili-kotthuwa" bedeutet nämlich "Tuch-Festung". Eine alternative ätiologische Geschichte besagt, dass die umliegenden Dörfer dem König Kleidung zur Verfügung stellten.
Übrigens wurden hier unter dem Boden der Thoppigala Lena bei archäologische Ausgrabungen 1995 einige frühe Keramik- und Farbperlen sowie Münzen aus der mittelalterlichen Polonnaruwa- und Dambadeniya-Zeit entdeckt.
Devala Lena
Der Hauptkomplex des heutigen Klosters Pilikuttuwa Rajamaha Vihara, der noch (oder wieder) von Mönchen bewohnt wird, befindet sich am Fuße der Felsengruppe. Man gelangt dorthin über eine Treppe nahe der Thoppigala Lena. Der Name der Hauptgruppe der Mönchsklausen ist Devala Lena. Dieser Name bedeutet "Götterwohnung-Höhle". Dieser Teil des Waldklosters beherbergt übrigens einen kleinen hübschen Steingarten. In dem Komplex aus mehreren alten Halbhöhlen, die mit Mauerwänden zu Klausen gestaltet sind, und einigen Bauten jüngeren bauten befinden sich außer Mönchswohnungen auch der Speisesaal und ein Badebecken. Ein solches von Mönchen bewohntes Tempelareal wird "Awasa" oder "Avasa"genannt.
Historische Holzbrücke von Pilikuttuwa
In den Komplex der Devala Lena ist ein bemerkenswertes Element integriert. Eine alte Holzbrücke führt über einen kleinen Bach, der mitten durch das bewohnte Areal des Klosters führt. Die kleine überdachte Brücke unter Felsen bildet eine der malerischsten Sehenswürdigkeiten in Pilikuttuwa. Die Brücke soll ihren Ursprung in der niederländischen Kolonialzeit (17./18. Jahrhundert) haben. Tatsächlich ist sie neben der etwas älteren und viel größeren Bogoda-Brücke bei Badulla eine der beiden ältesten heute noch existierenden Holzbrücken in Sri Lanka. Die kleine Holzbrücke von Pilikuttuwa wurde kürzlich vom Department für Archäologie renoviert.
Längerer Rundweg in Pilikuttuwa
Die Devala Lena mit der alten Holzbrücke liegt nicht weit vom Parkplatz entfernt. Damit schließt sich der Kreis des kleinen Rundwegs in Pilikuttuwa. Von hier ist man auch schnell am zentralen Stupa der Chaitiya Lena, wo man eine weitere Wanderung beginnen kann, die zum Haupt-Aussichtspunkt von Pilikuttuwa führt. Für Auf- und Abstieg benötigt man zusammen etwa eine Stunde. Die Entfernungen sind jedoch nicht groß und der Spaziergang ist auch nicht anstrengend. Man braucht nur etwas mehr Zeit, um die Aussicht zu genießen und einige kleine Sehenswürdigkeiten entlang des Dschungelpfads zu studieren. Wer beide Rundwege entlanggehen will, sollte übrigens mit dem längeren Rundweg beginnen, denn der endet an dem Stupa der Chaitya Lena direkt, wo man dann sofort den oben beschriebenen kleinen Rundweg als Fortsetzung antreten kann.
Oberer Vihara
Vor der Terrasse des Stupas der Chaitiya Lena und des Höhlentempels Viharaya Lena muss man wie erwähnt nach links abbiegen, um auf dem längeren Pfad weitere Felsunterkünfte von Pilikutthuwa zu erkunden. Nach wenigen Metern schon sieht man eine längere Treppe, die zu einer Plattform mit einem weiteren Höhlentempel führt, dem, dem sogenannten Oberen Vihara ("Upper Viharaya") . In dieser Höhle befindet sich eine kleine Buddha-Statue in Samadhi-Haltung. Wie üblich in Sri Lanka ist sie knallig bunt. Dies liegt daran, dass die Buddhafiguren als weiterhin aufgesuchte Objekte der Anbetung stets im Geschmack der Zeit nachgearbeitet werden, obwohl sie damit nicht mehr den Geschmack des Kunsthistorikers treffen dürften- Die Wandmalereien der Oberen Tempelhöhle stammen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Gruppe von Abris
Kehrt man über die Treppe zurück und nimmt den nächsten Pfad rechts bergauf, durchquert man eine weitere Gruppe von Halbhöhlen, geradezu ein kleines Labyrinth von Felsen, aber verlaufen kann man sich nicht, sie wird nur von einem einzigen Trampelpfad durchzogen. Unterwegs sieht man hoer eine Riesen-Ranke, die sich entlang mehrerer Felsbrocken verteilt und damit insgesamt ein wahrhaft riesiges Areal durchspannt. Der singhalesische Name solcherr weit verzweigter Rankenpflanzen ist Yoda Puswela. Von dem Exemplar in Pilikuttuwa heißt es, es sei mindestens 500 Jahre alt.
Dig Thalawa, Gal Mala und Maligathenna
Der Gipfel der Pilikuttuwa-Hügel bildet eine offene Felsenfläche namens Dig Gala oder Dig Thalawa. Sie ist mehr als 1 km lang ist und erreicht eine Höhe von mehr als 200 m über dem Meeresspiegel. Ein anderer Name für dieses Gipfelplateau ist Balun Gala, was "Ausguck" bedeutet und ein recht treffender Name ist. Die flachen und von Niederschlägen zusätzlich geglätteten Granitrücken (genauer: Gneisfelsen) werden wurden von den Engländern "Turtlebacks" genannt, die deutsche Übersetzung "Schildkrötenpanzer" ist aber als Bezeichnung für solche Felsformationen nicht geläufig.
Von hier aus kann man die Gal Mala aus dem grünen Dschungel ragen sehen. Das vertikale gerippte Muster seiner Oberfläche ist für Sri Lankas Felsformationen einzigartig.
Auf der anderen Seite, Richtung Osten, ist der Stupa auf dem höchsten Hügel der von Maligathenna. Tatsächlich ist es die höchste Erhebung des Distrikts Gampaha.
Von hier aus kann man die Gal Mala aus dem grünen Dschungel ragen sehen. Das vertikale gerippte Muster seiner Oberfläche ist für Sri Lankas Felsformationen einzigartig.
Auf der anderen Seite, Richtung Osten, ist der Stupa auf dem höchsten Hügel der von Maligathenna. Tatsächlich ist es die höchste Erhebung des Distrikts Gampaha.
Hinweis: Kehrt man vom Gipfel zum Parkplatz zurück, kann man einen bequemeren Weg hinunter gehen, indem man sich weiter rechts hält. Biegt man jedoch vor dem Abstieg nach links ab und geht, statt den Aufstiegspfad zurück zu gehen, erst einige hundert Meter auf dem Grat entlang, um dann rechts abzubiegen und dann einen etwas steileren Pfad hinunter zu gehen, dann kommt man am besagten Höhlentempel "Oberer Vihara" Heraus. Wählt man diesen Rückweg, dann braucht man natürlich den Treppenweg am Anfang des großen Rundwegs nicht hochzusteigen, da man auf dem Rückweg an diesem Tempel aus dem Dschungel von oben heraus kommen wird.
Umgebung von Pilikuttuwa
Das gesamte Areal südlich von Yakkala wimmelt von (touristisch aber weitgehend unbekannten) historischen Stätten. Pilikuttuwa, Maligathenna, Koskanawela, Uruwela, Miriswatta, Warana und Petthagangala bildeten während der Anuradhapura-Periode die größte Ansammlung von Klosterhöhlen im Westen Sri Lankas. Ihr Besuch ist ein lohnender ganztägiger Ausflug von Colombo oder Negombo aus. Allerdings kennen nicht viele Fahrer die genauen Standorte der Sehenswürdigkeiten. Diese gesamte idyllische Landschaft mit all den selten besuchten Sehenswürdigkeiten trägt den historischen Namen Siyane Korale. Wer den landschaftlich schönsten Weg wandern will, wähle Maligathenna. Das größte Meditations-Kloster der Region mit der größten Bilderhöhle ist Varana. Aber der reizvollste Ort ist Pilikuttuwa. Auch die Einheimischen in Sri Lanka lieben - wenn sie es kennen - Pilikuttuwa und empfehlen dessen Besuch, wenn von eiligen Reisenden gefragt, welchem der Tempel der Region Siyane Korale der Vorzug zu geben ist.