Insel Nainativu, Sri Lanka
Nainativu, auch Nayinativu geschrieben, ist der tamilische Name einer Insel des Jaffna-Archipels. Sie ist zwar kleiner als die Nachbarinseln, aber für Kultur-Reisende ist Nainativu ein Top-Reiseziel der Region, da ein bedeutender Pilgerort.
Der moderne singhalesische Name von Nainativu ist Nagadipa, auch "Nagadeepa" transkribiert, gleichlautend mit dem alten Pali-Ortsnamen, der in den Chroniken von Sri Lanka als Bezeichnung für die gesamte Halbinsel Jaffna verwendet wurde. Der alte tamilische Name der Insel war Manipallavam. Während der niederländischen Kolonialzeit wurde das Eiland in Harlem umbenannt. |
Das palmenbedeckte Nainativu ist ein kleiner Streifen Land von gerade 4 qkm. Der größte Durchmesser beträgt 4,1 km von Norden nach Süden. Die maximale Breite der Insel ist nur 1,2 km. Auf der Insel leben ungefähr 3000 Tamil sprechende Einwohner. Die meisten davon sind Hindus, nur etwa 150 Insulaner sind Muslime.
Die Insel Nainativu liegt 27 km westlich von Jaffna und in 2 km Entfernung vom Hafen von Kurikadduwan (KKD), wo die Fähren nach Nainativu ablegen. KKD ist mit Fahrzeugen erreichbar, die Straße führt über zwei Dämme, die die Nachbarinseln Pundukutivu und Kayts mit Jaffna verbinden. Boote verlassen KKD mindestens einmal stündlich. Wer Nainativu am Nachmittag besucht, sollte sich unbedingt erkundigen, wann die letzte Fähre zurückfährt und von welcher der beiden Anlegestellen? Meist es der Pier vor dem Hindu-Tempel, der Haupthafen der Insel. Das letzte Boot nach KKD fährt um 17.30 Uhr ab. Besser fragen, um sicher zu sein! |
Nagapushani Amman Kovil - Hinduistisches Pilger-Heiligtum
Der Nagapushani Amman Kovil ist ein historischer Hindu-Tempel, der der Hauptgöttin der tamilischen Hindus, Amman, geweiht ist, und zwar in ihrer lokalen Form, Nagapooshani, auch "Nagapooshani" oder "Nagapoosani" geschrieben. Sie wird mit der berühmten tamilischen Gottheit Meenakshi aus Madurai auf dem indischen Festland identifiziert, die wiederum mit der panindischen Gottheit Parvati, einer Gemahlin Schivas, gleichgesetzt wird. Auch Schiva, höchster Gott der tamilischen Hindus, wird im Tempel auf Nainativu verehrt, und zwat in seiner hiesigen Schlangenform als Nayinar. Tatsächlich war der Tempel ursprünglich dieser Schlangengottheit gewidmet. Die Stätte des modernen Tempelkomplexes gilt als eine der ältesten Kultstätten in Sri Lanka. Viele Tamilen glauben, dass das Heiligtum bereits existierte, als ihre Vorfahren, die Nagas, in vorhistorischer Zeit nach Sri Lanka kamen.
Adi Shankara, Indiens großer Gründer der Vedanta-Philosophie aus dem 9. Jahrhundert, identifizierte in seiner Arbeit "Shakti Peetha Stotram" den Schrein als einen von 64 Shakti Pithas, die im Brahmanda Purana, einem der wichtigsten achtzehn Puranas der Hindu-Mythologie, aufgeführt sind. Shakti ist der weibliche Aspekt und die Kraft des höchsten Gottes. Alle großen Hindo-Göttinnen sind Personifikationen davon. Shakti Pithas (Peethams) sind Tempel, die verschiedenen weiblichen Gottheiten gewidmet sind, über den gesamten Subkontinent verteilt.
Amman ist eine typische Muttergöttin mit schützender und heilender Kraft, die auch Fruchtbarkeit gewährt. Vor allem Frauen, die sich eine Schwangerschaft erhoffen, kommen hierher, um während der Mittags-Puja den Segen dafür zu erhalten. Viele kinderlose Paare pilgern zum Nagapushani Amman Kovil. Andere Gläubige kommen, um ihre Babys der Gottheit zu präsentieren, um ein früheres Gelübde im Tempel zu erfüllen.
Ein Ursprungsmythos des Nagapooshani Amman Kovil bezieht sich auf das klassische Sanskrit-Epos Mahabharata. Es erzählt, dass Indra, als er Geschlechtsverkehr mit der Frau des Weisen Gautama Maharishi wünschte, sich getarnt als ihr Ehemann ausgab. Als Gautama Maharishi davon erfuhr, verfluchte er Indra. Eintausend Male in Form eines Yoni (des weiblichen Genitals) bedeckten daraufhin Indras gesamten Körper. Der damit gedemütigte Indra zog sich zu Bußübungen auf die Insel Nainativu zurück. Die Göttin der Insel, auch bekannt als Bhuvaneswari Amman, akzeptierte schließlich Indras Reue und verwandelte die Yoni-Markierungen in Augen.
Eine andere Legende besagt, dass einst eine Naga-Schlange in Richtung Nainativu-Insel schwamm und eine Lotosblume trug, um die Göttin Amman anzubeten. Aber ein Garuda-Adler entdeckte die schwimmende Cobra-Schlange und griff sie an. Die Naga schlängelten sich aus Angst um einen Stein, nur 500 Meter von Nainativu entfernt. Der Name des Felsens, Pambu Sutriya Kal, bezieht sich seitdem auf dieses Ereignis. Ein Händler aus dem Königreich der tamilischenen Chola, der über die Palk-Straße segelte, bekam den Kampf auf diesen Felsen mit und konnte Garuda bewegen, die Naga-Schlange soch die fromme Reise zur Göttin fortsetzen zu lassen. Die Bedingung des Adlers war jedoch, dass der Kaufmann auf der Insel Nainativu einen Tempel für Amman errichten musste.
Das jährliche 15-tägige Mahostavam-Festival des Nagapooshani Amman-Tempels, das im tamilischen Monat Ani (Juni/Juli) begangen wird, zieht meistens mehr als 100.000 Pilger an, es ist eines der größten tamilischen Pilgerfeste Sri Lankas.
Adi Shankara, Indiens großer Gründer der Vedanta-Philosophie aus dem 9. Jahrhundert, identifizierte in seiner Arbeit "Shakti Peetha Stotram" den Schrein als einen von 64 Shakti Pithas, die im Brahmanda Purana, einem der wichtigsten achtzehn Puranas der Hindu-Mythologie, aufgeführt sind. Shakti ist der weibliche Aspekt und die Kraft des höchsten Gottes. Alle großen Hindo-Göttinnen sind Personifikationen davon. Shakti Pithas (Peethams) sind Tempel, die verschiedenen weiblichen Gottheiten gewidmet sind, über den gesamten Subkontinent verteilt.
Amman ist eine typische Muttergöttin mit schützender und heilender Kraft, die auch Fruchtbarkeit gewährt. Vor allem Frauen, die sich eine Schwangerschaft erhoffen, kommen hierher, um während der Mittags-Puja den Segen dafür zu erhalten. Viele kinderlose Paare pilgern zum Nagapushani Amman Kovil. Andere Gläubige kommen, um ihre Babys der Gottheit zu präsentieren, um ein früheres Gelübde im Tempel zu erfüllen.
Ein Ursprungsmythos des Nagapooshani Amman Kovil bezieht sich auf das klassische Sanskrit-Epos Mahabharata. Es erzählt, dass Indra, als er Geschlechtsverkehr mit der Frau des Weisen Gautama Maharishi wünschte, sich getarnt als ihr Ehemann ausgab. Als Gautama Maharishi davon erfuhr, verfluchte er Indra. Eintausend Male in Form eines Yoni (des weiblichen Genitals) bedeckten daraufhin Indras gesamten Körper. Der damit gedemütigte Indra zog sich zu Bußübungen auf die Insel Nainativu zurück. Die Göttin der Insel, auch bekannt als Bhuvaneswari Amman, akzeptierte schließlich Indras Reue und verwandelte die Yoni-Markierungen in Augen.
Eine andere Legende besagt, dass einst eine Naga-Schlange in Richtung Nainativu-Insel schwamm und eine Lotosblume trug, um die Göttin Amman anzubeten. Aber ein Garuda-Adler entdeckte die schwimmende Cobra-Schlange und griff sie an. Die Naga schlängelten sich aus Angst um einen Stein, nur 500 Meter von Nainativu entfernt. Der Name des Felsens, Pambu Sutriya Kal, bezieht sich seitdem auf dieses Ereignis. Ein Händler aus dem Königreich der tamilischenen Chola, der über die Palk-Straße segelte, bekam den Kampf auf diesen Felsen mit und konnte Garuda bewegen, die Naga-Schlange soch die fromme Reise zur Göttin fortsetzen zu lassen. Die Bedingung des Adlers war jedoch, dass der Kaufmann auf der Insel Nainativu einen Tempel für Amman errichten musste.
Das jährliche 15-tägige Mahostavam-Festival des Nagapooshani Amman-Tempels, das im tamilischen Monat Ani (Juni/Juli) begangen wird, zieht meistens mehr als 100.000 Pilger an, es ist eines der größten tamilischen Pilgerfeste Sri Lankas.
Zum Tempelkomplex gehören vier Gopurams. Der Raja Raja Gopuram, als "König der Könige Torturm" zu übersetzen, ist der größte dieser vier Tempeltürme, die die Eingänge zum Hof des Amman-Tempels von Nagapooshani überragen. Tatsächlich ist es mit einer Höhe von 33 Metern der höchste hinduistische Tempelturm in Sri Lanka überhaupt.
Monumentale Tortürme, die das Dach des zentralen Schreins (Vimanas) bei weitem überragen, sind die charakteristischen dominierenden Merkmale des dravidischen Tempelstils, der seit dem frühen Mittelalter (Pallava-Zeit) in Südindien entstand. Die tamilischen Wörter "go puram" bedeuten "König außen". Die Etymologie ist jedoch unsicher. In Sanskrit könnte "go puram" auch "Auge der Stadt" bedeuten. Gopurams sind Darstellungen des Weltenbergs der Götter, bestehend aus verschiedenen Ebenen, die von göttlichen und anderen numinösen Wesen bewohnt werden.
Über 2000 Skulpturen schmücken den farbenfrohen Raja Raja Gopuram, der zum Wahrzeichen der Insel Nainativu wurde. Es ist erst in den Jahren nach dem Ende des Bürgerkriegs mit Unterstützung von Künstlern aus Tamil Nadu auf dem indischen Festland errichtet worden. Zusammen gerechnet gibt es schätzungsweise 10.000 Skulpturen in den Schreinräumen und an den Außenwänden und auf den Dächern und Türmen von Nainativus Nagapushani Amman Kovil. Im Januar 2012 fand eine Mahakumbhabhishekam genannte Einweihungs-Zeremonie nach der Instandsetzung des Tempels statt. An der Veranstaltung nahmen 200.000 Tamilen aus Sri Lanka und Indien sowie aus der tamilischen Übersee-Diaspora von allen Kontinenten teil.
Am Eingang des Nagapooshani Amman-Tempelkomplexes befindet sich eine berühmte Inschrift des singhalesischen Königs Parakramabahu (1153-86), die bemerkenswerterweise in tamilischer Sprache verfasst ist. Sie gebietet, dass Ausländer, die in neuen Häfen anlanden, sich in der Nähe der Insel Kayts treffen müssen und Schutz genießen sollen, und wie man Schiffbrüchigen Seeleuten zu helfen hat und dass im Falle von Schiffbrüchen bei Transporten von Elefanten oder Pferden ein Viertel der geretteten Ladung der königlichen Schatzkammer zu übergeben sind.
Monumentale Tortürme, die das Dach des zentralen Schreins (Vimanas) bei weitem überragen, sind die charakteristischen dominierenden Merkmale des dravidischen Tempelstils, der seit dem frühen Mittelalter (Pallava-Zeit) in Südindien entstand. Die tamilischen Wörter "go puram" bedeuten "König außen". Die Etymologie ist jedoch unsicher. In Sanskrit könnte "go puram" auch "Auge der Stadt" bedeuten. Gopurams sind Darstellungen des Weltenbergs der Götter, bestehend aus verschiedenen Ebenen, die von göttlichen und anderen numinösen Wesen bewohnt werden.
Über 2000 Skulpturen schmücken den farbenfrohen Raja Raja Gopuram, der zum Wahrzeichen der Insel Nainativu wurde. Es ist erst in den Jahren nach dem Ende des Bürgerkriegs mit Unterstützung von Künstlern aus Tamil Nadu auf dem indischen Festland errichtet worden. Zusammen gerechnet gibt es schätzungsweise 10.000 Skulpturen in den Schreinräumen und an den Außenwänden und auf den Dächern und Türmen von Nainativus Nagapushani Amman Kovil. Im Januar 2012 fand eine Mahakumbhabhishekam genannte Einweihungs-Zeremonie nach der Instandsetzung des Tempels statt. An der Veranstaltung nahmen 200.000 Tamilen aus Sri Lanka und Indien sowie aus der tamilischen Übersee-Diaspora von allen Kontinenten teil.
Am Eingang des Nagapooshani Amman-Tempelkomplexes befindet sich eine berühmte Inschrift des singhalesischen Königs Parakramabahu (1153-86), die bemerkenswerterweise in tamilischer Sprache verfasst ist. Sie gebietet, dass Ausländer, die in neuen Häfen anlanden, sich in der Nähe der Insel Kayts treffen müssen und Schutz genießen sollen, und wie man Schiffbrüchigen Seeleuten zu helfen hat und dass im Falle von Schiffbrüchen bei Transporten von Elefanten oder Pferden ein Viertel der geretteten Ladung der königlichen Schatzkammer zu übergeben sind.
Nagadipa Purana Vihara - Buddhistische Pilgerstätte auf Nainativu
Der buddhistische Tempel namens Nagadipa Purana Vihara, "Nagadeepa Poorana Viharaya" auf Englisch oder kurz "Nagadipa Vihara" genannt, liegt nur 300 m vom berühmten Hindu-Wallfahrtsort entfernt. Es sind nur fünf bis zehn Minuten zu Fuß vom Nagapooshani Amman Kovil in südlicher Richtung. Tuktuks stehen für die kurze Distanz ebenfalls bereit. Beide Wallfahrtsorte haben jeweils ihre eigene Fähr-Anlegestelle. Falls unter den Pilgern, die vom KKD-Pier ablegen, mehr Buddhisten als Hindus sind, fährt die Fähre zum Pier des buddhistischen Viharas.
Der Nagadipa Purana Viharaya ist, obwohl er nur von geringer kunsthistorischer Bedeutung, einer der heiligsten buddhistischen Tempel Sri Lankas, da er als einer der Orte gilt, den der Buddha selbst besucht hat. Ein riesiger Fußabdruck, der dem auf dem Gipfel des Siri Pada (Adam's Peak) und auf der Insel Delft ähnlich ist, soll hier vom Buddha hinterlassen worden sein.
Das Mahavamsa, buchstäblich "Große Chronik", vom Mönch Mahanama im 6. Jahrhundert n. Chr. verfasst, berichtet, dass der Buddha nach Nagadipa kam. "Nagadipa" bedeutet wörtlich übersetzt "Schlangeninsel". Hier habe sein zweiten Besuch in Sri Lanka stattgefunden, fünf Jahre nach seiner Erleuchtung. Ziel seiner Reise durch die Luft jierher war es, einen heftigen Streit zwischen den beiden Brüdern Chulodara und Mahodara, Fürsten des Naga-Stammes waren, beizulegen. Sie beanspruchten beide, rechtmäßige Besitzer eines mit Edelsteinen reich verzierten Thrones zu sein. Überzeugt durch die Friedfertigkeit des Buddhas aber beendeten die beiden streitenden Fürsten und ihre jeweiligen Armeen die Kampfhandlungen. Schließlich versöhnten sie sich, und den Edelstein-Thron überließen sie dem Buddha.
Eine entsprechende Geschichte, in der sowohl der Besuch des Buddha als auch der Fußabdruck als auch der Edelstein-Thron Erwähnung finden, wird in einem klassischen tamilischen Epos namens Manimekhalai erzählt, einem der "Fünf Großen Epen" der tamilischen Literatur. Es ist eine Fortsetzung des berühmtesten dieser tamilischen Epen, des Silappatikaram. Das Manimekhalai wurde von einem indischen Dichter namens Seethalai Sathanar zu als ein pädagogischen Traktat gedichtet. Sein Anliegen dabei war, den Buddhismus günstig mit dem Hinduismus zu vergleichen. Inhalt des Epos ist die Geschichte einer Tempel-Tänzerin, die auf wundersame Weise zur Nainativu-Insel verbracht wurde, zur Göttin des Ozeans, wo sie dann den umstrittenen Edelstein-Thron fand. Indem sie ihn anbetete, wurde sie ihres früheren Lebens gewahr. Die ehemalige Tänzerin erhielt Ratschläge von der Wächtergottheit des Throness und wurde nach ihrer Rückkehr nach Indien buddhistische Nonne.
Der einst umkämpften Edelstein-Thron soll unter der Dagoba des Nagadipa Purana Vihara liegen. Diese lokale Tradition, die auch Tamilen auf dem indischen Festland bekannt ist (siehe oben), ist nicht unbestritten, da das Mahavamsa nämlich ferner berichtet, dass der Juwelenstuhl später bei der dritten Ankunft des Buddha auf der Insel Sri Lanka als Thron für ihn verwendet wurde, und das trug sich in Kelaniya zu. Die meisten singhalesischen Buddhisten glauben dementsprechend, dass der legendäre Juwelenthron unter dem Stupa des Kelaniya-Tempels in der Nähe von Colombo liegt.
Nagadeepa, als vom Buddha besucht, wird von Theravada-Buddhisten aus ganz Sri Lanka und sogar aus dem Ausland hoch verehrt. Im Jahr 1956, dem Jahr der Feierlichkeiten zum 2500. Todestag des Buddha und seinem endgültigen Nirvana gemäß der Theravada-Zeitrechnung, wurde von Mönchen aus Birma (dem heutigen Myanmar) dem Nagadipa-Tempel eine aus Bronze gefertigte Buddha-Statue geschenkt.
Der Nagadipa Purana Viharaya ist, obwohl er nur von geringer kunsthistorischer Bedeutung, einer der heiligsten buddhistischen Tempel Sri Lankas, da er als einer der Orte gilt, den der Buddha selbst besucht hat. Ein riesiger Fußabdruck, der dem auf dem Gipfel des Siri Pada (Adam's Peak) und auf der Insel Delft ähnlich ist, soll hier vom Buddha hinterlassen worden sein.
Das Mahavamsa, buchstäblich "Große Chronik", vom Mönch Mahanama im 6. Jahrhundert n. Chr. verfasst, berichtet, dass der Buddha nach Nagadipa kam. "Nagadipa" bedeutet wörtlich übersetzt "Schlangeninsel". Hier habe sein zweiten Besuch in Sri Lanka stattgefunden, fünf Jahre nach seiner Erleuchtung. Ziel seiner Reise durch die Luft jierher war es, einen heftigen Streit zwischen den beiden Brüdern Chulodara und Mahodara, Fürsten des Naga-Stammes waren, beizulegen. Sie beanspruchten beide, rechtmäßige Besitzer eines mit Edelsteinen reich verzierten Thrones zu sein. Überzeugt durch die Friedfertigkeit des Buddhas aber beendeten die beiden streitenden Fürsten und ihre jeweiligen Armeen die Kampfhandlungen. Schließlich versöhnten sie sich, und den Edelstein-Thron überließen sie dem Buddha.
Eine entsprechende Geschichte, in der sowohl der Besuch des Buddha als auch der Fußabdruck als auch der Edelstein-Thron Erwähnung finden, wird in einem klassischen tamilischen Epos namens Manimekhalai erzählt, einem der "Fünf Großen Epen" der tamilischen Literatur. Es ist eine Fortsetzung des berühmtesten dieser tamilischen Epen, des Silappatikaram. Das Manimekhalai wurde von einem indischen Dichter namens Seethalai Sathanar zu als ein pädagogischen Traktat gedichtet. Sein Anliegen dabei war, den Buddhismus günstig mit dem Hinduismus zu vergleichen. Inhalt des Epos ist die Geschichte einer Tempel-Tänzerin, die auf wundersame Weise zur Nainativu-Insel verbracht wurde, zur Göttin des Ozeans, wo sie dann den umstrittenen Edelstein-Thron fand. Indem sie ihn anbetete, wurde sie ihres früheren Lebens gewahr. Die ehemalige Tänzerin erhielt Ratschläge von der Wächtergottheit des Throness und wurde nach ihrer Rückkehr nach Indien buddhistische Nonne.
Der einst umkämpften Edelstein-Thron soll unter der Dagoba des Nagadipa Purana Vihara liegen. Diese lokale Tradition, die auch Tamilen auf dem indischen Festland bekannt ist (siehe oben), ist nicht unbestritten, da das Mahavamsa nämlich ferner berichtet, dass der Juwelenstuhl später bei der dritten Ankunft des Buddha auf der Insel Sri Lanka als Thron für ihn verwendet wurde, und das trug sich in Kelaniya zu. Die meisten singhalesischen Buddhisten glauben dementsprechend, dass der legendäre Juwelenthron unter dem Stupa des Kelaniya-Tempels in der Nähe von Colombo liegt.
Nagadeepa, als vom Buddha besucht, wird von Theravada-Buddhisten aus ganz Sri Lanka und sogar aus dem Ausland hoch verehrt. Im Jahr 1956, dem Jahr der Feierlichkeiten zum 2500. Todestag des Buddha und seinem endgültigen Nirvana gemäß der Theravada-Zeitrechnung, wurde von Mönchen aus Birma (dem heutigen Myanmar) dem Nagadipa-Tempel eine aus Bronze gefertigte Buddha-Statue geschenkt.
Solosmasthanas
In dem Bericht über den Besuch Buddhas in Sri Lanka, der sich im ersten Kapitel der "Großen Chronik" Mahavamsa findet, werden nur zehn Orte genannt (drei davon in Anuradhapura), die durch die Anwesenheit des Buddha geehrt wurden, nämlich: Mahiyangana beim ersten Besuch, Nagadipa auf dem besagten zweiten, Kelaniya als Ausgangspunkt des dritten Besuchs, dann der Gipfel des Siri Pada (Adam's Peak), ein Ort am Fuße des Berges (Divaguhawa-Höhle), Dighavapi im Osten, sowie die Stelle des späteren Bo-Baums und Ruwanweliseya Dagoba und Thuparama Dagoba in Anuradhapura und Sila Chetiya in Mihintale.
Eine kanonische Liste von 16 besuchten Orten, darunter Kataragama und Badulla und weitere Dagobas in Anuradhapura, wurde im späten Mittelalter oder sogar erst in der Kandy-Zeit fixiert, als diese Liste der 16 besuchten Orte (Solosmasthanas) ein verbreitetes Sujet der religiösen Kunst wurde.
Eine kanonische Liste von 16 besuchten Orten, darunter Kataragama und Badulla und weitere Dagobas in Anuradhapura, wurde im späten Mittelalter oder sogar erst in der Kandy-Zeit fixiert, als diese Liste der 16 besuchten Orte (Solosmasthanas) ein verbreitetes Sujet der religiösen Kunst wurde.
Mahavamsa, Kapitel 1, Verse 44-70
Der barmherzigste Lehrer [Buddha], der Eroberer, |