Manakanda - untouristische Ruinen eines Meditations-Klosters
Wenn Sie das Kulturdreieck von Sri Lanka bereisen wollen und nach einer lohnenden Sehenswürdigkeit Ausschau halten, die völlig unberührt geblieben ist, obwohl ihr Besuch keinen großen Umweg erfordert, nun, dann könnte Manakanda ein Kandidat sein, der Ihr Gefallen finden wird. Es ist nämlich unzweifelhaft weiterhin ein Reiseziel abseits der ausgetretenen Pfade, völlig unberührt vom Massentourismus. Und zudem befindet Manakanda sich dennoch geradezu im Zentrum der meistbesuchten Region für Kultur-Reisen in Sri Lanka. Es liegt nur 4 km von der Kreuzung im Dorf Maradankadawala entfernt, wo sich die Straße von Anuradhapura nach Kandy (A9) mit der Straße aus Polonnaruwa (A11) trifft. Fast alle Touristen, die von Anuradhapura nach Polonnaruwa oder Sigiriya oder Dambulla reisen (also zwischen den vier Weltkulturerbe-Stätten der Nordhälfte Sri Lankas), fahren dabei durch dieses Dorf Maradankadawala (auch "Maradankadawela" geschrieben). Aber kaum einer von ihnen findet seinen Weg zu den bezaubernden Ruinen von Manakanda, da dieser nahe sehenswerte Ort weder in den Reiseprogrammen großer Veranstalter enthalten ist noch in den Standard-Reiseführern von Individualreisenden Erwähnung findet.
Manakanda ist eine Ausgrabung eines typischen Pamsukulika-Klosters. Es ist insofern dem in Sichtweite liegenden Ritigala sehr ähnlich, das anders als Manakanda in jedem Studienreiseführer aufgeführt wird. Ritigala liegt in nur 22 Straßenkilometern Entfernung oder 13 km Luftlinie in östlicher Richtung. Manakanda ist sowohl der Name der archäologischen Stätte als auch des kleinen Bergs, eines nach Norden ausgerichteten länglichen Kamms, an dessen Fuß die Ruinen liegen. Diesen Berggrat von Manakanda kann übrigens man von der Hauptstraße aus gut liegen sehen. Ein Hinweisschild nach Manakanda, aufgestellz vom Department für Archäologie, steht an der Seitenstraße, die in Maradankadawala in südwestlicher Richtung nach Ipalogama abzweigt. Die Dörfer Ipalogama und Gonapathirawa liegen bereits auf der gegenüberliegenden Seite des Bergs von Manakanda. Dessen Gipfel erreicht eine Höhe von 381 Metern über dem Meeresspiegel. Die Aussicht vom Grat ist landschaftlich reizvoll, die Regionen von Ritigala im Osten und Mihintale im Norden sind gut zu erkennen.
Manakanda ist eine Ausgrabung eines typischen Pamsukulika-Klosters. Es ist insofern dem in Sichtweite liegenden Ritigala sehr ähnlich, das anders als Manakanda in jedem Studienreiseführer aufgeführt wird. Ritigala liegt in nur 22 Straßenkilometern Entfernung oder 13 km Luftlinie in östlicher Richtung. Manakanda ist sowohl der Name der archäologischen Stätte als auch des kleinen Bergs, eines nach Norden ausgerichteten länglichen Kamms, an dessen Fuß die Ruinen liegen. Diesen Berggrat von Manakanda kann übrigens man von der Hauptstraße aus gut liegen sehen. Ein Hinweisschild nach Manakanda, aufgestellz vom Department für Archäologie, steht an der Seitenstraße, die in Maradankadawala in südwestlicher Richtung nach Ipalogama abzweigt. Die Dörfer Ipalogama und Gonapathirawa liegen bereits auf der gegenüberliegenden Seite des Bergs von Manakanda. Dessen Gipfel erreicht eine Höhe von 381 Metern über dem Meeresspiegel. Die Aussicht vom Grat ist landschaftlich reizvoll, die Regionen von Ritigala im Osten und Mihintale im Norden sind gut zu erkennen.
Ausgegraben wurde das alte Waldkloster von Manakanda von Gamini Wijesuriya, "Director of Conservation" des "Department of Archaeology". Das Kloster von Manakanda soll bereits in der frühesten buddhistischen Periode von Sri Lanka gergründet worden sein, also im 3. und 2. Jahrhundert v. Chr. Doch die Inschriften an den sogenannten Tropfleisten über den Höhlennischen, die in den Höhlen des Manakanda-Bergs gefunden wurden stammen erst aus späteren Jahrhunderten, da sie regionale Fürsten als Stifter erwähnen. Solche Namensnennungen wären für die früheste buddhistische Zeit ungewöhnlich, sie kamen aber in den ersten Jahrhunderten n. Chr. zunehmend häufiger vor. Die meisten der 70 antiken Bauten, von denene im Gebiet von Manakanda Ruinen gefunden wurden, stammen jedoch aus der späten Anuradhapura-Zeit, genauer: aus dem 8. oder 9. Jahrhundert. Denn diese Zeit war der Höhepunkt der Reformbewegung der Pamsukulika-Mönche, und bei Manakandas Ruinen handelt sich um typische Pamsukulika-Gebäude. Die meisten davon sind sogenannte Padhanagarasn. Tempelkomplexe dieser Art - wie Ritigala und Manakanda -werden nach der religiösen Gemeinschaft Pamsukulika- oder oder nach der Architekturform Padhanagara-Klöster genannt.
Was nun aber sind Pamsukulika-Mönche und was ist mit Padhanagara-Bauten gemeint?
Was nun aber sind Pamsukulika-Mönche und was ist mit Padhanagara-Bauten gemeint?
Bruderschaft der Pamsukulika-Waldmönche
Pamsukulikas (gesprochen "Pansukulikas" mit "n" statt "m") sind eine spezifische Gruppe von Waldmönchen, die ein außergewöhnlich strenges Leben führen. Der Terminus "Waldmönche" (Aranyavasins) kam erst in der Dambadeniya-Zeit (13. Jahrhundert) als Bezeichnung einer Gruppierung innerhalb des Sanghas auf. Es ist also ein gewisser Anachronsimus, wenn schon Mönchsgemeinschaften der Anuradhapura-Zeit so genannt werden. Aber der Sache nach soll hier mit "Waldmönchen" nur folgendes gemeint sein: Gruppen von Mönchen, die das städtische Leben in den Großklöstern als zu luxuriös meiden wollen und darum eine strenger asketische Lebensform in unberührteren Regionen zu verwirklichen suchen. Es gab in der späten Anuradhapura-Zeit mehrere Arten von Mönchsgruppen, die es in die Einsamkeit zog. Die Pamsukulikas sind nur eine Bewegung solcher "Waldmönche". Das namensgebende Spezifikum der Pamsukulikas ist, dass sie außer den allgemein-verbindlichen Mönchsregeln für den Sangha zusätzliche asketische Regeln befolgten, die nicht vom Buddha vorgeschrieben waren, die er aber gemäß den kanonischen Schriften den Vinaya-Pitaka (der Ordensregel) zugelassen hat, nämlich als noch nicht zu übertriebene Form von Askese. (Strengste Askese lehnte der Buddha bekanntlich zugunsten eines "Wegs der Mitte" dezidiert ab.) Eine solche asketische Zusatz-Regel, die wie gesagt nicht zwingend allen Mönchen geboten war, bestand darin, Kleidungsstücke nicht als Spenden zu akzeptieren, sondern stattdessen nur Tuch von der abgelegten Kleidung von Toten für die Mönchsroben zu verwenden, Kleidungsreste, die an Verbrennungsstätten zu finden waren. Diese Praxis des Tragens von Lumpen-Roben wird Pamsukulika im engeren Sinne genannt.
Pamsukulika-Waldmönche akzeptierten Besuche von Pilgern ebenso wie andere Klostergemeinschaften auch, und sie waren wie jede Mönchsgemeinschaft auf die Unterstützung von Laien angewiesen. Aber Pamsukulika-Klöster boten Laien keine Verehrungsobjekte, insbesondere keine Reliquien und überhaupt keine Kunstwerke. Sie akzeptierten nur die Verehrung des Sangha als solchem, also Verehrung des Mönchsordens. Pamsukulikas bildeten damit zwar eine Reformbruderschaft, sie waren aber keine schismatische Sekte, die im Konflikt mit anderen Mönchen oder Mönchsgruppen stand. Institutionell waren sie weiterhin spezifischen Großklöstern Anuradhapuras zugeordnet und bildeten gewissemaßen nur einen auf Askese spezialisierten organisierten Zweig, nämlich neben Gelehrten, die in den großen Klöstern der Hauptstadt wohnten, Mönchen mit priesterlichen Funktionen, die in der Nähe oder innerhalb von Dörfern lebten, und traditionelleren Gruppen von zurückgezogenem oder meditierendem Mönchen, die es in die Wälder zog. Wie gesagt, nicht alle in der Wildnis lebenden Mönche der Anuradhapura-Zeit waren Pamsukulikas. Überraschenderweise bildeten jedoch die Pamsukulikas wesentlich größere Mönchsgruppen an einem bestimmten Ort als gewöhnliche Waldmönche, die nämlich oft nahezu als Eremiten lebten.
Pamsukulika-Waldmönche akzeptierten Besuche von Pilgern ebenso wie andere Klostergemeinschaften auch, und sie waren wie jede Mönchsgemeinschaft auf die Unterstützung von Laien angewiesen. Aber Pamsukulika-Klöster boten Laien keine Verehrungsobjekte, insbesondere keine Reliquien und überhaupt keine Kunstwerke. Sie akzeptierten nur die Verehrung des Sangha als solchem, also Verehrung des Mönchsordens. Pamsukulikas bildeten damit zwar eine Reformbruderschaft, sie waren aber keine schismatische Sekte, die im Konflikt mit anderen Mönchen oder Mönchsgruppen stand. Institutionell waren sie weiterhin spezifischen Großklöstern Anuradhapuras zugeordnet und bildeten gewissemaßen nur einen auf Askese spezialisierten organisierten Zweig, nämlich neben Gelehrten, die in den großen Klöstern der Hauptstadt wohnten, Mönchen mit priesterlichen Funktionen, die in der Nähe oder innerhalb von Dörfern lebten, und traditionelleren Gruppen von zurückgezogenem oder meditierendem Mönchen, die es in die Wälder zog. Wie gesagt, nicht alle in der Wildnis lebenden Mönche der Anuradhapura-Zeit waren Pamsukulikas. Überraschenderweise bildeten jedoch die Pamsukulikas wesentlich größere Mönchsgruppen an einem bestimmten Ort als gewöhnliche Waldmönche, die nämlich oft nahezu als Eremiten lebten.
Padhanagara Meditations-Plattformen
Padhanagaras sind Doppel-Plattformen, bestehend aus zwei quadratischen Terrasen, die durch eine schmale Brücke oder einen Steg miteinander verbunden sind. Die Bauform einer solchen zweifachen Meditationsplattform, die auch in Ritigala, Arankale, Veherabhandigala und den westlichen Klöstern von Anuradhapura zu finden ist, wird auch mit den alternativen Transkriptionen "Pathanagara" oder "Padanagaraya" bezeichnet. Padhanagaras sind in in regionaler Hinsicht einzigartig, nämlich ein Spezifikum der Klosterarchitektur Sri Lankas. Wijesuriya zufolge war ein Padhanagara auch ein Wohnraum von Mönchen, indem eine Plattform mit einem überdachten Kuti versehen war, das also als Mönchsklause diente. Die zweite Meditationsplattform davor, die ohne Dach und nur mit Sand gefüllt war, wurde nicht von den Mönchen bewohnt. Die meisten Mönche lebten jedoch auch in Pamsukulika-Klöstern gewöhnlich in Höhlen oder in Hütten aus verderblichen Materialien. Steinmonumente - und alle Padhanagaras sind solche - waren normalerweise rituelle Gebäude. Im Fall der Pamsukulika-Klöster waren sie möglicherweise beides zugleich. Fromme Laien, die die Mönche besuchten, haben somit einen Steinbau als Unterkunft eines Mönchs verehren können - anstatt Steinbauten mit Buddha-Statuen, Bodhi-Bäumen oder Stupas, die in Pamsukulika-Klöstern nicht vorhanden waren. Die Hypothese eine Doppelfunktion - sowohl Wohnung unten als auch Meditationsterrasse oben - würde erklären, warum einige Doppelplattformen mit Umwandlungsgängen umgeben sind. Die letzteren dienten dann zur rituellen Umschreitung des Objekts der Anbetung - im Fall der Pamsukulikas also der Umwandlung der Mönchsgemeinschaft statt einer Skulptur, eines Baums oder einer Reliquie.
Janthagara von Manakanda
Also, Statuenhäuser und Baum-Schreine und Reliquien-Stupas - all die typischen Merkmale, die man in einem alten oder modernen Klosterkomplex von Sri Lanka erwartet - sind in Pamsukulika-Klöstern nicht zu finden, da die Mönche dieser Reformbruderschaft keine Bilder- oder Baum- oder Reliquienverehrung praktizieren und auch für Laien nicht anbieten. Neben den Meditationsplattformen, die stattdessen ehrfurchtvoll umwandelt werden können, gibt es noch zwei weitere typische Architekturformen eines Pamsukulika-Klosters, nämlich einen vergleichsweise großen Badeteich, der von Steintreppen ähnlich indischen Bade-Ghats eingefasst ist, und sogenannte Krankenhäuser für ayurvedische Behandlungen der Mönche und möglicherweise auch Laien, insbesondere wohl auch für Warmwasser-Anwendungen. Sie werden Janthagaras oder Janthagarayas genannt.
Das Janthagara ist das erste Gebäude, das ein Besucher sehen wird, wenn er die archäologische Stätte von Manakanda betritt. Normalerweise hat es ein flaches Bassin in der Mitte, ähnlich einem Zentral-Becken in einem Atriumhof unter der Dachöffnung. Man findet in solchen sogenannten Hospitälern auch Mahlsteine, Ambarum-Galas genannt, die zur Zubereitung von Kräutern für ayurvedische Behandlungen verwendet wurden.
Das Janthagara ist das erste Gebäude, das ein Besucher sehen wird, wenn er die archäologische Stätte von Manakanda betritt. Normalerweise hat es ein flaches Bassin in der Mitte, ähnlich einem Zentral-Becken in einem Atriumhof unter der Dachöffnung. Man findet in solchen sogenannten Hospitälern auch Mahlsteine, Ambarum-Galas genannt, die zur Zubereitung von Kräutern für ayurvedische Behandlungen verwendet wurden.
Pokuna von Manakanda
Der Badeteich befindet sich im engen Tal zwischen dem ersten kleineren Grat, den ein Besucher gleich hinter dem Janthagara (Ayurveda-Hospital) besteigt, und dem weiter dahinter liegenden Hauptkamm von Manakanada. Pokunas gehörten zu fast allen Klöstern, viele von ihnen waren sehr aufwendig gestaltet. Badeteiche von Pamsukulika-Klöstern sind aber wie gesagt noch größer als gewöhnlich. VBermutlich dienten sie nicht nur für die Mönche, sondern auch für Baderituale von Laien. Die Pokunas der Pamsukulika-Klöster sind teilweise aus dem Felsen gehauen, teilweise von riesigen Steinplatten begrenzt. Manakanda hat den größten derartigen historischen Badeteich, der bislang in Sri Lanka entdeckt wurde wurde.
Meditations-Pfade in Manakanda
Ein weiteres typisches Element eines Pamsukulika-Klosters - neben Doppel-Plattform, Hospital und Badeteich - ist der sogenannte Meditationspfad, der nicht nur im Falle Manakandas das Ayurveda-Kurhaus mit dem Teich und den größten Padhanaghara-Bauten verbindet. In der Tat ist auch Gehen Teil einer buddhistische Meditationstechnik. Nicht nur Meditationsplattformen, sondern auch Meditationswege wurden teilweise mit Stein angelegt. Wie in Ritigala kann man an einem Hang eine kreisförmige Zwischenterrasse erkennen, die als Ruhestation bezeichnet wird. Vermutlich diente sie jedoch weniger dem Niedersetzen als vielmehr einigen rituellen Umwandlungen, die den Aufstieg unterbrachen.
Besuchern sollte bewusst sein, dass Manakanda bereits in der Wildnis liegt.
Ein erfahrener Führer ist empfehlenswert, um gefährliche Begegnungen mit Wildelefanten zu vermeiden.
Ein erfahrener Führer ist empfehlenswert, um gefährliche Begegnungen mit Wildelefanten zu vermeiden.