Kelaniya - wichtigster Tempel des Großraums Colombo
Kelaniya ist der berühmteste Tempel im Westen der Insel Sri Lanka. Das buddhistische Bilderhaus und der hinduistische Vibhishana-Schrein sind Anziehungspunkt für Pilger beider Religionen. Kelaniyas Haupt-Sehenswürdigkeit sind jedoch die Wandmalerien, die teils noch im Kandy-Stil gehalten sind, teils aber vom zeitgenössischen Künstler Solias Mendis stammen.
Kelaniya ist auch ein mythischer Ort. Es soll die Residenz des Königs Vibhishana gewesen sein, eines der Helden des indischen Ramayana-Epos. Der besagte Schrein für diesen Heroen, der auch von buddhistischen Singhalesen verehrt wird, nämlich als Schutzgottheit des Westens der Insel, zieht auch viele indische Pilger an, als Station des Ramayana-Trails.
Der Tempel Kelaniya Rajamaha Viharaya stammt zwar in seiner heutigen Gestalt erst aus der Kolonialzeit, aber es handelt sich seit alters her um das ehrwürdigste Heiligtum der tropisch-feuchten Küstenebenen im Westen Sri Lankas, des heutigen Hauptsiedlungsraums der Singhalesen. Der Schrein zieht so viele Pilger an wie kein anderer Tempel in der Monsunregion der Insel und veranstaltet seit 1927 auch eines der größten Tempelfest im Westen. Diese sogenannte Duruthu-Perahera zum Januar-Vollmond jedes Jahres erinnert an den legendären Besuch, den der Buddha diesem Ort abgestattet haben soll. Als Stätte, die der Buddha durch seine Anwesenheit heiligte, gehört Kelaniya zu den 16 Hauptheiligtümern des Landes. Man sagt, einmal in Kelaniya zu beten, tilge alle Sünden.
Obwohl wie gesagt die Gebäude und Ausschmückungen überwiegend aus dem späten 19. Jahrhundert stammen und Studienreisende vor allem durch die besagten Wandmalereien des bedeutendsten buddhistischen Künstlers Sri Lankas im 20. Jahrhundert angezogen werden, blickt der Ort als heilige Stätte auf eine fast zweieinhalbtausendjährige Geschichte zurück und spielte immer wieder eine bedeutende Rolle in der Geschichte Sri Lankas und des Theravada-Buddhismus. Im 15. Jahrhundert z.B. kam es in Kelaniya, das aus Pali-Texten als "Kalyani" bekannt ist, zu einer entscheidenden Initiation für eine Ordensreform im fernen Hanthawaddy Königreich von Bago (Pegu), von der sich alle heutigen Ordenszweige in Myanmar (Burma) herleiten.
Kelaniya ist auch ein mythischer Ort. Es soll die Residenz des Königs Vibhishana gewesen sein, eines der Helden des indischen Ramayana-Epos. Der besagte Schrein für diesen Heroen, der auch von buddhistischen Singhalesen verehrt wird, nämlich als Schutzgottheit des Westens der Insel, zieht auch viele indische Pilger an, als Station des Ramayana-Trails.
Der Tempel Kelaniya Rajamaha Viharaya stammt zwar in seiner heutigen Gestalt erst aus der Kolonialzeit, aber es handelt sich seit alters her um das ehrwürdigste Heiligtum der tropisch-feuchten Küstenebenen im Westen Sri Lankas, des heutigen Hauptsiedlungsraums der Singhalesen. Der Schrein zieht so viele Pilger an wie kein anderer Tempel in der Monsunregion der Insel und veranstaltet seit 1927 auch eines der größten Tempelfest im Westen. Diese sogenannte Duruthu-Perahera zum Januar-Vollmond jedes Jahres erinnert an den legendären Besuch, den der Buddha diesem Ort abgestattet haben soll. Als Stätte, die der Buddha durch seine Anwesenheit heiligte, gehört Kelaniya zu den 16 Hauptheiligtümern des Landes. Man sagt, einmal in Kelaniya zu beten, tilge alle Sünden.
Obwohl wie gesagt die Gebäude und Ausschmückungen überwiegend aus dem späten 19. Jahrhundert stammen und Studienreisende vor allem durch die besagten Wandmalereien des bedeutendsten buddhistischen Künstlers Sri Lankas im 20. Jahrhundert angezogen werden, blickt der Ort als heilige Stätte auf eine fast zweieinhalbtausendjährige Geschichte zurück und spielte immer wieder eine bedeutende Rolle in der Geschichte Sri Lankas und des Theravada-Buddhismus. Im 15. Jahrhundert z.B. kam es in Kelaniya, das aus Pali-Texten als "Kalyani" bekannt ist, zu einer entscheidenden Initiation für eine Ordensreform im fernen Hanthawaddy Königreich von Bago (Pegu), von der sich alle heutigen Ordenszweige in Myanmar (Burma) herleiten.
Lage von KelainyaKelaniya (sprich "Kälania" mit Betonung auf dem "ä") liegt acht Kilometer nordöstlich von Colombos Fort (Innenstadt) nahe der Hauptstraße A1 nach Kandy. Der Hügel von Kelaniya steht am Nordufer des Flusses Kelani Ganga, der am Adam's Peak entspringt, dann das tief eingeschnittene Flusstal bis Avissawela durchquert und bei Colombo ins Meer mündet. Der Fluss ist nach der Stadt benannt und nicht umgekehrt. Das Mündungsgebiet war der natürliche Hafen der Region Colombo, bevor die Briten die künstlichen Hafendocks näher am Stadtviertel Fort anlegten. Obwohl Kelaniya verwaltungstechnisch zum Bezirk Gampaha gehört, ist es doch mit Colombo so sehr zusammen gewachsen, so dass es gemeinhin als dessen Vorort betrachtet wird.
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Kelaniya, Gampaha Distrikt, Sri Lanka: 6.951 Nord, 79.919 Ost
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Vibhishana-Heiligtum von Kelaniya
Eine Fülle von alten Legenden verbindet sich mit Kelaniya. Es war wahrscheinlich ein Heiligtum bereits in vorbuddhistischer Zeit, nämlich Kultzentrum für den Regionalgott des Westens, Vibhishana, für den heute ein separater Tempel im Klosterareal steht, gleich östlich des buddhistischen Haupttempels, nur aus der Achse etwas nach Norden versetzt.
Ambiguitäten des Vibhishana
Vibhishana, obwohl als Richtungsgottheit des Westens manchmal zum Pantheon der höchsten vier Götter der Insel gerechnet, ist keine der ältesten singhalesischen Hauptgottheiten. Das sind heute Upulvan, Kataragama, Natha und Patthini. Bis ins späte Mittelalter, gerade als die westliche Region neuer Bevölkerungsschwerpunkt der Insel wurde, zählte er jedoch zu diesen höchsten Schutzgottheiten der Insel, die ihren Regionen zugeordnet sind. Vibhishana, der Schutzgott der Tiefebene, und Saman, der Schutzgott der Region Siri Pada (Adam's Peak), verloren aber in der Kandy-Zeit allmählich ihre Stellung der Zugehörigkeit zu dieser traditonellen Vierergruppe höchster Inselgötter, nämlich zugunsten von Natha, der Schutzgottheit von Kandy, und der weiblichen Gottheit Pattini, deren Kult nicht zufälligerweise ebenso südindischen Ursprungs ist wie auch die letzte Dynastie der Kandy-Könige.
Vibhishana ist, abgesehen von der besagten einheimischen singhalesischen Tradtion, in der er als Schutzgottheit auch die Religion der Insel, also den Buddhismus behütet, vor allem eine Gestalt des überregionalen Hinduismus. Er genießt auch in Indien und Südostasien Verehrung, denn er gehört zu den Hauptfiguren des indischen Nationalepos Ramayana. Dessen Übersetzungen in die jeweiligen Landessprachen bildeten auch die ersten Hauptwerke der diversen National-Literaturen in den Sprachen Südostasiens. Vibhishana ist der Bruder Ravanas, des Herrschers von Lanka. Doch die Entführung von Ramas Gemahlin Sita durch Ravana missbilligt er und wird deswegen von seinem Bruder verstoßen. Vibhishana schließt sich daraufhin dessen Feind Rama an und leistet ihm unschätzbare Dienste aufgrund seiner Ortskenntnisse auf der Insel Lanka. Nach dem Tod Ravanas wird Vibhishana von Rama schließlich als der neue König von Lanka eingesetzt.
Vibhishana ist eine untypische und gerade deswegen vielleicht besonders interessante Gestalt des Ramayana-Epos. Denn er lässt sich nicht recht in dessen Gut-Böse- oder Tugend-Laster-Raster einordnen. Die Ablehnung des Frauenraubs und die Freundschaft zum göttlichen Helden Rama machen Vibhishana natürlich zu einer Positiv-Figur. Aber der Makel der Illoyalität zu seiner Familie bleibt an ihm haften. Und er gilt gerade in Sri Lanka deswegen beinahe als eine Art Verräter, der seine Heimat den indischen Invasoren auslieferte. Nun, sein Landesverrat hat nicht verhindert, ihm unter Singhalesen auch göttliche Ehren zukommen zu lassen. Vibhishana ist dabei aber eine dämonische Gestalt, man huldigt ihm nicht, weil man ihn liebt, sondern um nicht seinen Zorn zu erregen. Vibhishana-Verehrung wird nicht inselweit praktiziert, sondern wie gesagt ein Regionalkult vor allem im Raum Kelaniya.
Das wahrscheinlich erst in der Neuzeit entstandene Werk "Ravana Katha" erzählt die Geschichte des Ramayana weiter, um Kelaniyas Bedeutung hervorzuheben. Hier wird Vibhishana zum Protagonisten, der nach der Niederlage des Bruders Ravana die Hauptstadt der Inseldämonen vom mythischen Alakamandawa, das im Bergland lag, nach Kelaniya in die Nähe der Küste verlegt.
Vibhishana ist, abgesehen von der besagten einheimischen singhalesischen Tradtion, in der er als Schutzgottheit auch die Religion der Insel, also den Buddhismus behütet, vor allem eine Gestalt des überregionalen Hinduismus. Er genießt auch in Indien und Südostasien Verehrung, denn er gehört zu den Hauptfiguren des indischen Nationalepos Ramayana. Dessen Übersetzungen in die jeweiligen Landessprachen bildeten auch die ersten Hauptwerke der diversen National-Literaturen in den Sprachen Südostasiens. Vibhishana ist der Bruder Ravanas, des Herrschers von Lanka. Doch die Entführung von Ramas Gemahlin Sita durch Ravana missbilligt er und wird deswegen von seinem Bruder verstoßen. Vibhishana schließt sich daraufhin dessen Feind Rama an und leistet ihm unschätzbare Dienste aufgrund seiner Ortskenntnisse auf der Insel Lanka. Nach dem Tod Ravanas wird Vibhishana von Rama schließlich als der neue König von Lanka eingesetzt.
Vibhishana ist eine untypische und gerade deswegen vielleicht besonders interessante Gestalt des Ramayana-Epos. Denn er lässt sich nicht recht in dessen Gut-Böse- oder Tugend-Laster-Raster einordnen. Die Ablehnung des Frauenraubs und die Freundschaft zum göttlichen Helden Rama machen Vibhishana natürlich zu einer Positiv-Figur. Aber der Makel der Illoyalität zu seiner Familie bleibt an ihm haften. Und er gilt gerade in Sri Lanka deswegen beinahe als eine Art Verräter, der seine Heimat den indischen Invasoren auslieferte. Nun, sein Landesverrat hat nicht verhindert, ihm unter Singhalesen auch göttliche Ehren zukommen zu lassen. Vibhishana ist dabei aber eine dämonische Gestalt, man huldigt ihm nicht, weil man ihn liebt, sondern um nicht seinen Zorn zu erregen. Vibhishana-Verehrung wird nicht inselweit praktiziert, sondern wie gesagt ein Regionalkult vor allem im Raum Kelaniya.
Das wahrscheinlich erst in der Neuzeit entstandene Werk "Ravana Katha" erzählt die Geschichte des Ramayana weiter, um Kelaniyas Bedeutung hervorzuheben. Hier wird Vibhishana zum Protagonisten, der nach der Niederlage des Bruders Ravana die Hauptstadt der Inseldämonen vom mythischen Alakamandawa, das im Bergland lag, nach Kelaniya in die Nähe der Küste verlegt.
Legendärer Besuch des Buddha in Kelaniya
Die berühmteste Legende, die Kelaniyas Heiligkeit begründet, ist die bereits erwähnte von dem Besuch Buddhas, der auf Einladung des hiesigen Königs Maniakkitha stattfand, und zwar auf der dritten Reise des Buddha auf die Insel, im achten Jahr nach seiner Erleuchtung. Nach seinem Aufenthalt in Kelaniya begab sich der Buddh auf dieser Reise noch auf den Berg Adam's Peak, wo er seinen Fußabdruck "Siri Pada" hinterließ, und nach Dighavapi im Osten und nach Anuradhapura.