Heilige Stätten in Sri Lanka
Sri Lanka blickt auf eine lange Tradition zurück, Heimat verschiedener Religionen zu sein. Heute gehören dazu vier Weltreligionen sowie die Volksreligion der Veddha-Ureinwohner. Der Buddhismus freilich hat als Glaube der singhalesischen Mehrheit mehr als jede andere Religion die Geschichte und Kultur der Insel geprägt. Sri Lanka wurde zum Hort der Theravada-Schule, der ältesten noch lebendigen Schulrichtung, und beeinflusste den Buddhismus in Südostasien erheblich. Aus diesem Grund haben die heilige Stätten der Insel seit einem Jahrtausend birmanische und thailändische Buddhisten angezogen. Seit dem späten 19. Jahrhundert intensivierten auch Buddhisten aus Japan und anderen hauptsächlich mahayanistischen Ländern ihre Beziehungen zu Sri Lanka. Obwohl der Buddhismus vorherrscht, hat die geradezu mythische Insel "Lanka" für Hindu-Pilger große Anziehungskraft. Tamilische Orte der Shiva-Anbetung in Sri Lanka werden auch von Südindern in hohen Ehren gehalten. Die Schauplätze von Handlungen des heiligen Ramayana-Epos suchen Hindus aus ganz Indien und anderen Weltgegenden auf.
Der wichtigste buddhistische Pilgerort Sri Lankas ist der "Zahntempel" Dalada Maligawa in Kandy. In ihm verwahrt ist ein Eckzahn des Buddha, der bei der Einäscherung des Buddhas nicht zerstört wurde. Der heilige Zahn wird nicht nur von Buddhisten Sri Lankas als verehrungswürdigste Reliquie angesehen. In ähnlicher Weise kann die Bedeutung des Bo-Baums von Anuradhapura für tradtionelle Anhänger des Buddhismus kaum überschätzt werden. Es ist der älteste erhaltene Teil des ursprünglichen Baums der Erleuchtung, nämlich seit der Bodhi-Baum am Ort der Erleuchtung im indischen Bodhgaya von muslimischen Eindringlingen zerstört wurde.
Es gibt ein interessantes Merkmal der wichtigsten buddhistischen Pilgerstätten in Sri Lanka - Zahntempel, Bo-Baum, Siri Pada, Kataragama -, das recht aufschlussreich ist: Sie sind nicht ausschließlich buddhistisch, sie alle sind auch Hindu-Wallfahrtsorte. Siri Pada und Kataragama werden sogar von vielen alteingesessenen Gemeinschaften der Muslime der Insel in hohen Ehren gehalten. Der Tempel des Heiligen Zahns in Kandy ist umgeben von Schreinen für Hindu-Gottheiten, die Schutzfunktion für diese Reliquie und die Religion der Singhalesen haben. Der Bo-Baum ist auch mit der Anbetung von Shiva und Vishnu verbunden. Hindus glauben, dass der Fußabdruck auf dem Gipfel des Berges Siri Pada (Adam's Peak) vom Gott Shiva hinterlassen wurde, während die Muslime ihn als Fußabdruck von Adam betrachten, der der erste Prophet ihrer Religion war. In Kataragama stehen Hindu- und Veddha-Schreine sowie eine muslimische Moschee und eine buddhistische Dagoba räumlich in enger Nachbarschaft beieinander und organisatorisch in enger Verbindung zueinander. Das Kataragama-Festival wird auch von Anhängern aller vorkolonialen Religionen der Insel besucht. Aus diesem Miteinander erwuchsen erst in der britischen Kolonialzeit Konflikte, als Priester verschiedener Religionen anfingen, Vorrang und Überlegenheit zu beanspruchen, in Parallele zum Auftreten christlicher Missionare. Trotz der bedauerlichen Vorfälle von Rivalitäten, die im letzten Jahrhundert manchmal sogar gewalttätig wurden, werden die vier heiligsten Orte in Sri Lanka bis heute von Buddhisten und Hindus "geteilt". Symbolisert ist dies am besten durch die Kandy Perahera, dem größten buddhistischen Festzug der Welt, jährlich abgehalten zu Ehren der Zahnreliquie ehrt. Die heiligen Festtage werden an einem Vishnu-Schrein eröffnet, die ersten Umzüge werden nur von den Tempeln der Hindugötter abgehalten, und wenn auf dem Höhepunkt der Festzeit auch allabendlich die Zahnreliquie (oder aus Sicherheitsgründen vielmehr eine Kopie) auf einem Elefantenrücken durch die Stadt getragen wird, folgen ihr die Priester und Gefolgschaften der vier Hindu-Gottheiten im gleichen Prozessionszug. Darunter sind die Priester des Kataragama-Tempels, leicht an der roten Farbe ihres Elefanten zu erkennen, bei denen es sich um tamilische Brahmanen handelt. Zeremonien sowohl an buddhistischen als auch an hinduistischen Tempeln werden "Pujas" genannt und haben viele Gemeinsamkeiten.
Die wichtigsten Wallfahrtsorte für Muslime und Christen in Sri Lanka sind die Dewatagaha-Moschee in Beruwela bzw. die Madhu-Kirche in der Nähe von Mannar. Im Gegensatz zu den oben genannten heiligen Stätten des Buddhismus und des Hinduismus (und in einigen Fällen auch des Islams) sind die Kirchen und Moscheen in Sri Lanka nicht von internationaler Bedeutung, ziehen jedoch Zehntausende von Einwohnern Sri Lanka während ihrer jeweiligen Festtage an. In Sri Lanka ist es üblich, dass Nachbarn verschiedener Religionen an Festen anderer Glaubensgemeinschaften teilnehmen oder Freunde, die verschiedenen Religionen angehören, ein religiöses Fest gemeinsam feiern. Insbesondere feiern Singhalesen und Tamilen das gleiche Neujahrsfest. Es fällt mit dem thailändischen und kambodschanischen Neujahr der dortigen Buddhisten und mit dem Vaishakha-Anfang derjenigen hinduistischen Inder zusammen, die sich an einem Solarkalender ausrichten.
Sri Lanka ist übrigens der Staat mit den weltweit meisten gesetzlichen Feiertagen. Das liegt ebenfalls daran, dass alle Glaubensgemeinschaften Berücksichtigunf finden. Neben den zwei säkularen und zwölf (bzw. 14) buddhistischen Vollmondtagen sind die drei höchsten muslimischen Feste und für Christen Weihnachten und Karfreitag gesetzliche Fiertage.
Es gibt ein interessantes Merkmal der wichtigsten buddhistischen Pilgerstätten in Sri Lanka - Zahntempel, Bo-Baum, Siri Pada, Kataragama -, das recht aufschlussreich ist: Sie sind nicht ausschließlich buddhistisch, sie alle sind auch Hindu-Wallfahrtsorte. Siri Pada und Kataragama werden sogar von vielen alteingesessenen Gemeinschaften der Muslime der Insel in hohen Ehren gehalten. Der Tempel des Heiligen Zahns in Kandy ist umgeben von Schreinen für Hindu-Gottheiten, die Schutzfunktion für diese Reliquie und die Religion der Singhalesen haben. Der Bo-Baum ist auch mit der Anbetung von Shiva und Vishnu verbunden. Hindus glauben, dass der Fußabdruck auf dem Gipfel des Berges Siri Pada (Adam's Peak) vom Gott Shiva hinterlassen wurde, während die Muslime ihn als Fußabdruck von Adam betrachten, der der erste Prophet ihrer Religion war. In Kataragama stehen Hindu- und Veddha-Schreine sowie eine muslimische Moschee und eine buddhistische Dagoba räumlich in enger Nachbarschaft beieinander und organisatorisch in enger Verbindung zueinander. Das Kataragama-Festival wird auch von Anhängern aller vorkolonialen Religionen der Insel besucht. Aus diesem Miteinander erwuchsen erst in der britischen Kolonialzeit Konflikte, als Priester verschiedener Religionen anfingen, Vorrang und Überlegenheit zu beanspruchen, in Parallele zum Auftreten christlicher Missionare. Trotz der bedauerlichen Vorfälle von Rivalitäten, die im letzten Jahrhundert manchmal sogar gewalttätig wurden, werden die vier heiligsten Orte in Sri Lanka bis heute von Buddhisten und Hindus "geteilt". Symbolisert ist dies am besten durch die Kandy Perahera, dem größten buddhistischen Festzug der Welt, jährlich abgehalten zu Ehren der Zahnreliquie ehrt. Die heiligen Festtage werden an einem Vishnu-Schrein eröffnet, die ersten Umzüge werden nur von den Tempeln der Hindugötter abgehalten, und wenn auf dem Höhepunkt der Festzeit auch allabendlich die Zahnreliquie (oder aus Sicherheitsgründen vielmehr eine Kopie) auf einem Elefantenrücken durch die Stadt getragen wird, folgen ihr die Priester und Gefolgschaften der vier Hindu-Gottheiten im gleichen Prozessionszug. Darunter sind die Priester des Kataragama-Tempels, leicht an der roten Farbe ihres Elefanten zu erkennen, bei denen es sich um tamilische Brahmanen handelt. Zeremonien sowohl an buddhistischen als auch an hinduistischen Tempeln werden "Pujas" genannt und haben viele Gemeinsamkeiten.
Die wichtigsten Wallfahrtsorte für Muslime und Christen in Sri Lanka sind die Dewatagaha-Moschee in Beruwela bzw. die Madhu-Kirche in der Nähe von Mannar. Im Gegensatz zu den oben genannten heiligen Stätten des Buddhismus und des Hinduismus (und in einigen Fällen auch des Islams) sind die Kirchen und Moscheen in Sri Lanka nicht von internationaler Bedeutung, ziehen jedoch Zehntausende von Einwohnern Sri Lanka während ihrer jeweiligen Festtage an. In Sri Lanka ist es üblich, dass Nachbarn verschiedener Religionen an Festen anderer Glaubensgemeinschaften teilnehmen oder Freunde, die verschiedenen Religionen angehören, ein religiöses Fest gemeinsam feiern. Insbesondere feiern Singhalesen und Tamilen das gleiche Neujahrsfest. Es fällt mit dem thailändischen und kambodschanischen Neujahr der dortigen Buddhisten und mit dem Vaishakha-Anfang derjenigen hinduistischen Inder zusammen, die sich an einem Solarkalender ausrichten.
Sri Lanka ist übrigens der Staat mit den weltweit meisten gesetzlichen Feiertagen. Das liegt ebenfalls daran, dass alle Glaubensgemeinschaften Berücksichtigunf finden. Neben den zwei säkularen und zwölf (bzw. 14) buddhistischen Vollmondtagen sind die drei höchsten muslimischen Feste und für Christen Weihnachten und Karfreitag gesetzliche Fiertage.
Zahntempel in Kandy
Kandys Zahntempel (Dalada Maligawa) beherbergt einen oberen Eckzahn Buddhas, eine so kostbare Reliquie, dass Normalsterbliche allenfalls ihre Schatulle zu Gesicht bekommen. Drei Pujas werden täglich vor dem Schreinraum im Obergeschoss zelebriert. Teilnahme ist Nicht-Buddhisten gestattet.Der Heilige Zahn wurde 313 v. Chr. von Kalinga (heutiges südliches Orissa in Indien) nach Sri Lanka geschmuggelt, versteckt im Haarknoten der Prinzessin Hemamali, nämlicn um ihn vor fanatischem Vandalismus zu schützen. Von da an galt diejenige Stadt, in der sich die Zahnreliquie jeweils befand, als Hauptstadt der Insel. Nachdem die Portugiesen versucht hatten, ihn zu zerstören, wurde der heilige Zahn nach Kandy verbracht. Ein erster Zahntempel wurde hier um 1700 errichtet. Die heutige Front, so das Oktogon der Bibliothek, stammt aus dem 18. Jahrhundert. Das Innere ist reich verziert mit Schnitzereien, Intarsien, Lack und Elfenbein.
Bo-Baum in Anuradhapura
Gebeten, eine Nonne zur Gründung einer weiblichen Ordinationslinie nach Sri Lanka zu schicken, entsandte der indische Kaiser Ashoka im 3. Jahrhundert v.Chr. seine eigene Tochter Sanghamitha mit Begleitern, die auch einen Ableger des Baums der Erleuchtung aus Indien, mit auf die Insel brachten. Der Baum wurde von Sri Lankas König Devanampiya Tissa bereits bei der Anlandung in Empfang genommen. In den Chroniken wird der folgende Zug des Bo-Baums von der Küste nach Anuradhapura ausführlich beschrieben. Aus diesem Schössling erwuchs ein voller Baum, heute der älteste erhaltene Baum der Welt, von dem der Zeitpunkt der Pflanzung verzeichnet ist. Der Baum wird gut gepflegt, denn einr Volksglaube besagt, Sri Lanka werde so lange wie der Bo-Baum gedeihen. Der heilige Bo-Baum wird von vielen Pilgern besucht, mit Bitten um Fruchtbarkeit oder Genesung. Den Bo-Tree siebenmal zu umrunden, ist gut fürs Karma.
Fußabdruck auf Siri Pada
Die perfekte konische Form von Siri Pada machte den Berg zu einem Wahrzeichen der Insel bei Seefahrern aus Ost und West, oft in ihren Erzählungen erwähnt, auch in den Geschichten aus 1001 Nacht, nämlich auf der siebten Reise von Sindbad. Hier heißt es, er beherberge viele Arten von Rubinen und Gewürzbäumen. Ein weiterer Grund für seinen mythischen Ruf ist, dass vier Flüsse von hier aus in alle Richtungen fließen, was in Mythen mehrerer Kulturen über den zentralen Berg des Universums oder des Paradieses kennzeichnet. Die Vertiefung auf dem obersten Felsen des Berges zeigt die Form eines riesigen Fußabdrucks. Buddhisten glauben, er sei vom Buddha, Hindus schreiben ihn Shiva, die Muslime Adam und die Christen dem Apostel Thomas zu. Pilger besteigen den Berg nachts, um auf dem Gipfel die ersten Sonnenstrahlen zu begrüßen und dreieckigen Schatten des Bergs zu sehen, was als gutes Omen gilt.
Kataragama mit Kirivehera
Kataragama ist der wichtigste Wallfahrtsort im Süden Sri Lankas, heilig bei Buddhisten, Hindus, Weddas und vielen Muslimen. Der Hauptschrein ist dem Gott Kataragama geweiht, der mit dem tamilischen Murugan und dem brahmanischen Skanda identifiziert wird. In der Nähe des Tempels befindet sich der buddhistische Stupa Kiri Vehera an einer vom Buddha besuchten Stelle. Eine Moschee liegt sogar noch dichter am Hauptschrein. Historiker glauben, dass Kataragama ursprünglich ein religiöser Hauptort der Veddha-Stämme war und später in andere Religionen integriert. Der archaische Ursprung zeigt sich im Fehlen einer Statue. Der Gott ist stattdessen durch ein anikonisches Yantra repräsentiert, dessen genaue Form geheim ist. Auch an anderen alten Veddha-Kultstätten fehlt Bilerkult. Auch die Gründunglende ist mit den Veddhas verbunden: Der aus Indien stammende Gott heiratete Walliamma, eine adoptierte Tochter, eines hiesigen Veddha-Häuptlings.
Koneshwaram-Tempel in Trincomalee
Koneshwaram ist der Haupttempel Trincomalees im Nordosten Sri Lankas. Reizvoll auf einer steilen Halbinsel namens Swami Rock gelegen, soll der Tempel vom Seher Agastya auf Anweisung Shivas erbaut worden sein, um seinem treuen Anhänger Ravana, den König von Lanka, eine Ehre zu erweisen. Das historische Tempelgebäude wurde in der Zeit der Pllava-Dynastie Südindiens errichtet, aber 1624 von den Portugiesen zerstört. Säulen des alten Tempels wurden ins Meer gestürzt, wo Taucher sie nich sichten können. An den Koneshwaram-Tempel grenzt ein weiterer Schrein, der zwar kleinert, aber für Hindu-Pilger ebenso bedeutend ist, nämlich eine Rekonstruktion des berühmten Shankaradevi-Tempels an neuer Stelle. Der ursprüngliche Tempel soll von Ravana gebaut worden sein. Es ist in der Liste der Ashta Dasha (18) Shakti Pitas aufgeführt, die Indiens großer Philosoph Adi Shankara zusammenstellte.
Ambasthala Seya in Mihintale
Die Ambasthala Seya, in der heiligen Sprache Palis auch Ambatthala Chetiya genannt, ist der wichtigste Stupa in Mihintale. Er soll einen Teil der Asche des Mönchs Mahinda enthalten, des Missionars, der den Buddhismus in Sri Lanka einführte. Die Ambasthala Seya steht vor dem Aradhana-Gala, dem Felsen, auf dem Mahinda aus Indien angekommen ist. Der Stupa markiert den Ort, an dem der Missionar zum ersten Mal den König von Sri Lanka traf, um dessen Intellekt zu testen, nämlich um sicher zu sein, dass er geistig reif genug ist, mehr über den Buddhismus zu erfahren. Aufgrund dieses Ereignisses an einem Poson Poya (Vollmond im Juni) wird Mihintale als Geburtsort des singhalesischen Buddhismus angesehen. Neben Buddhas Geburtstag am Vesak Poya (Mai) und dem Esala Perahera-Festival (Juli / August) ist Poson Poya in Mihintale das wichtigste Pilgerfest auf der Insel Sri Lanka.
Ashoka Vatika in Sita Eliya
Der Sita-Amman-Tempel, der auf halbem Weg zwischen dem Hochlanddorf Sita Eliya und den Botanischen Gärten von Hakgala liegt, war ursprünglich ein typischer Kovil von tamilischen Arbeitern der Teeplantagen. In den letzten Jahren wurde daraus die am meistverehrte Stätte auf dem Ramayana Trail, denn es soll der Ort sein, an dem Ramas Gefährtin Sita während ihrer Gefangenschaft auf der Insel Lanka die meiste Zeit verbrachte. Nachdem sie sich geweigert hatte, im prächtigen Palast von Lankas König Ravana zu bleiben, brachte er sie in den Hain oder Garten namens Ashoka Vatika (Ashoka Vana), wo sie unter Ashoka-Bäumen lebte. Hier besuchte Ravanas Frau Mandodari sie, und Hanuman fand sie hier endlich nach langer Suche und identifizierte sich mit dem Fingerring von Rama. Sita soll im nahegelegenen Bach gebadet haben. Es gibt bemerkenswerte Löcher in der Felsenoberfläche am Flussufer, von denen es heißt, es seien Fußabdrücke Hamunans.