Insel Delft, Sri Lanka
Die abgelegenste Insel Sri Lankas ist Delft, das im Golf von Mannar nordwestlich der Hauptinsel von Sri Lanka und südwestlich der Halninsel Jaffna liegt. Die Insel Delft ist ist administrativ eine eigenes Divisional Secretariat, eine Art Landkreis, des Bezirks Jaffna in Sri Lankas Nordprovinz.
Abgesehen von der natürlichen Schönheit der dünn besiedelten Insel und einigen Ruinen eines Festungsgebäudes gibt es für Reisende wenige Sehenswürdigkeiten - aber die, die es gibt, sind für Sri Lanka außergewöhnlich, insbesondere Sri Lankas einzige Herde von Wildpferden, bei denen es sich um Nachfahren arabischer Hengste handelt, die hier einst für den lukrativen Pferdehandel mit Indien gezüchtet wurden. Außerdem steht auf Delft ein imposantes Exemplar eines Affenbrotbaums (Baobab), einer typischen Baumart Schwarzafrikas, die in Sri Lanka nur selten vorkommt. Alle Sehenswürdigkeiten der Insel Delft - sowohl die historischen Bauwerke als auch die Wildpferdpopulation als auch der große Baobab-Baum - sind Hinterlassenschaften der europäischen Kolonialgeschichte.
Der niederländische Stadtname "Delft" ist die übliche singhalesische Bezeichnung der Insel, obwohl die singhalesische Sprache ansonsten die Aussprache von drei Konsonanten direkt nacheinander meidet und keine Endung "lft" kennt. Daneben ist auch der traditionelle tamilische Name "Neduntivu" gebräuchlich, der im Englischen "Neduntheevu" transkribiert wird und "lange Insel" oder "große Insel" bedeutet. In Sri Lanka wird aber die Bezeichnung "Delft" immer noch verwendet oder zumindest verstanden. Selbst auf bekannten internationalen Seekarten, z. B. den Admiralty Charts des britischen Hydrographic Office, ist die Insel als "Delft" kartographiert.
Es ist sicher wenig überraschend, dass dieser seltsame Name für eine tropische Insel kolonialen Ursprungs ist. Nachdem die Niederländer Mitte des 17. Jahrhunderts Jaffna von den Portugiesen Jaffna erobert hatten, gab der Gouverneur von Zeylan, Rijckloff van Goens, allen acht großen Inseln des Archipels in der Palkstraß, westlich der Halbinsel Jaffna Namen niederländische Städte, zB.. "Rotterdam" für die Insel Analaitivu, die kleinste von diesen acht. Im Laufe der Zeit jedoch kamen die meisten dieser niederländischen Städtenamen für die Inseln in Sri Lanka außer Gebruach oder wurden sogar vergessen - eben mit Ausnahme von "Delft" für die entlegenste dieser acht Inseln.
Nicht nur wegen seines berühmten Namens ist Delft heutzutage ein sehr beliebtes Reiseziel von Niederländern, die die nördliche Provinz Sri Lankas bereisen.
Abgesehen von der natürlichen Schönheit der dünn besiedelten Insel und einigen Ruinen eines Festungsgebäudes gibt es für Reisende wenige Sehenswürdigkeiten - aber die, die es gibt, sind für Sri Lanka außergewöhnlich, insbesondere Sri Lankas einzige Herde von Wildpferden, bei denen es sich um Nachfahren arabischer Hengste handelt, die hier einst für den lukrativen Pferdehandel mit Indien gezüchtet wurden. Außerdem steht auf Delft ein imposantes Exemplar eines Affenbrotbaums (Baobab), einer typischen Baumart Schwarzafrikas, die in Sri Lanka nur selten vorkommt. Alle Sehenswürdigkeiten der Insel Delft - sowohl die historischen Bauwerke als auch die Wildpferdpopulation als auch der große Baobab-Baum - sind Hinterlassenschaften der europäischen Kolonialgeschichte.
Der niederländische Stadtname "Delft" ist die übliche singhalesische Bezeichnung der Insel, obwohl die singhalesische Sprache ansonsten die Aussprache von drei Konsonanten direkt nacheinander meidet und keine Endung "lft" kennt. Daneben ist auch der traditionelle tamilische Name "Neduntivu" gebräuchlich, der im Englischen "Neduntheevu" transkribiert wird und "lange Insel" oder "große Insel" bedeutet. In Sri Lanka wird aber die Bezeichnung "Delft" immer noch verwendet oder zumindest verstanden. Selbst auf bekannten internationalen Seekarten, z. B. den Admiralty Charts des britischen Hydrographic Office, ist die Insel als "Delft" kartographiert.
Es ist sicher wenig überraschend, dass dieser seltsame Name für eine tropische Insel kolonialen Ursprungs ist. Nachdem die Niederländer Mitte des 17. Jahrhunderts Jaffna von den Portugiesen Jaffna erobert hatten, gab der Gouverneur von Zeylan, Rijckloff van Goens, allen acht großen Inseln des Archipels in der Palkstraß, westlich der Halbinsel Jaffna Namen niederländische Städte, zB.. "Rotterdam" für die Insel Analaitivu, die kleinste von diesen acht. Im Laufe der Zeit jedoch kamen die meisten dieser niederländischen Städtenamen für die Inseln in Sri Lanka außer Gebruach oder wurden sogar vergessen - eben mit Ausnahme von "Delft" für die entlegenste dieser acht Inseln.
Nicht nur wegen seines berühmten Namens ist Delft heutzutage ein sehr beliebtes Reiseziel von Niederländern, die die nördliche Provinz Sri Lankas bereisen.
Allgemeine Information
Neben Kayts, das fast gleich groß ist, ist Delft mit 4.717 Hektar die größte Insel der Palk Strait. Sie ist trapezförmig und misst von Westen nach Osten etwa 8 Kilometer und von Norden nach Süden 5,5 Kilometer. Der größte Durchmesser beträgt 11 Kilometer von Nordosten nach Südwesten. Die Entfernung nach Jaffna ist 35 km Luftlinie. Das Territorium von Delft ist flach und von seichten Wassern umgeben. Die Strände bestehen aus Sand und, was in Sri Lanka selten ist, aus Korallensteinen. Die Insel muss einst ein Korallenriff gewesen sein. Regenzeit ist von Oktober bis Februar. Aber auch während der gesamten Regenzeit gibt es viele Tage mit perfekt blauem Himmel. Der Jahresniederschlag beträgt nur 750 mm. Damit ist Delft ein semi-arides Gebiet. Während der hiesigen Trockenzeit, in den Sommermonaten der nördlichen Hemisphäre, bleibt die Insel so gut wie niederschlagsfrei. Es fürfte kam überrascheb, dass das Grundwasser von Delft etwas brackig ist. Der Salzgehalt in vielen Gewässern kann in der Trockenzeit ein Niveau erreichen, das sie als Trinkwasser fast ungeeignet macht, aber gerade gut genug ist für die Landwirtschaft und Viehbestände. Es gibt keine Bäche auf der Insel. Die Hauptquelle für Süßwasser ist Oberflächenwasser, das in natürlichen Vertiefungen und künstlichen Teichen gesammelt wird. Wasser für den täglichen Bedarf wird auch aus flachen Brunnen mit Eimern aus Palmyra-Palmblättern gewonnen. Bemerkenswert ist, dass einige Süßwasserquellen sehr nahe am Strand liegen. Aber nur der unglaublich tiefe "Teufelsbrunnen" versiegt auch in Dürreperioden nie. Die Bewohner behaupten, dass das Wasser aus diesem Brunnen das beste ist, das man in ganz Sri Lanka findet. Gesammeltes Oberflächenwasser und Brunnen reichen jedoch nicht hin. Zusätzliche Frischwasserversorgung vom Festland wird während der Trockenzeit von Schiffen der Marine herbei transportiert, und die Bewohner müssen dann das von einem Tankfahrzeig gelieferte Wasser bezahlen. Auf der dünn besiedelten Insel Delft leben 4.800 Tamilen, und zwar in Siedlungen nur in der nördlichen Hälfte. Die beiden Haupt-Wohngebiete liegen im Nordosten und im Westen und sind durch die großen Palmenhaine und die größten, wenngleich sehr flachen Stauteiche der Insel voneinander getrennt, die Vedduk Kulam und Periya Kulam heißen und sich ziemlich genau in der Inselmitte befinden. Die südliche Hälfte von Delft ist mit Buschland bedeckt und weder bewohnt noch landwirtschaftlich genutzt. Die Vegetation ist typisch für semi-aride Gebiete des Subkontinents. Neben trockenen Sträuchern und Gräsern gibt es viele Palmyra-Palmen, auch Borassus-Palmen genannt. Ausgedehnte Fllöchen von wild wachsender Aloe Vera gibt es in den sandigen Teilen der Insel. Zu den auf Delft heimischen Tierarten gehören 11 Säugetierarten, 101 Vogelarten, darunter 37 Spezies von Zugvögeln, 8 Reptilienarten und eine Amphibienart, 15 Schmetterlingsarten, von denen eine (Appias galane) in Sri Lanka endemisch ist, und 10 Libellenarten. Ähnlich wie in anderen tamilischen Gebieten in den nördlichen Teilen Sri Lankas sind die Grundstücke der Privathäuser eingezäunt. Aber was einzigartig ist, ist, dass diese Umfriedungen auf der Insel Delft meistens Mauern aus unverputzten Korallensteinen sind - und nur teilweise aus Palmyrablättern bestehen. In den Gärten der Bewohner wachsen einige Papaya-Bäume und Bananenstauden. Haupteinkommensquellen sind Fischerei und Palmyra-Anbau. Delft ist bekannt für Stockfisch und für handgearbeitete Waren aus Fasern der Palmyra-Palme. Delft rühmt sich insbesondere, den besten Palmyra-Palmwein (Toddy) von ganz Sri Lanka zu produzieren. Viehbestand dient oft als eine wichtige Ergänzung zu Familieneinkommen und Ernährung. Zwar nur wenige Inselbewohner besitzen Rinder und Ziegen, aber viele halten Geflügel. Jambulana-Bäume wurden in jüngerer Vergangenheit eingeführt, weil sie in trockenen Zonen ganz Indiens und Sri Lankas gut gedeihen. Reife Jambulana-Früchte sind klein und schwarz und werden daher manchmal fälschlich "Blackberries" genannt. Andere Teile des Baumes werden für Ayurveda-Anwendungen verwendet. Für den Anbau von Auberginen, Tomaten und Chili im Schulgarten wurde die Topfbewässerung von Wissenschaftlern aus Jaffna eingeführt. Die mit Wasser gefüllten porösen Wände der Tontöpfe sorgen für eine gut dosierte Bewässerung. Durch Reduzierung der Verdunstungsrate kann die Topf-Bewässerung drei mal mehr Wasser für die Pflanzen zur Verfügung stellen als herkömmliche Bewässerungsmethoden. Eine Bekleidungsfabrik, die von der Marine Sri Lankas betrieben wird und der Produktion von Uniformen dient, ist das einzige industrielle Unternehmen auf der Insel. Die Marine unterhält auch ein kleines Dieslgeneratoren-Kraftwerk, das viele Haushalte der Insel mit Strom versorgt. Der Anteil von Katholiken ist relativ hoch auf Delft, er beträgt mindestens ein Drittel der Bevölkerung. Einige hundert Christen sind Methodisten. Obwohl schivaitische Hindus die Mehrheit der Inselbevölkerung bilden, gibt es auffallenderweise mehr christliche Kirchen als hinduistische Tempel auf Delft. Die Insel ist Heimat einer großen Gruppe von Parias (siehe unten), was auch in den von Hindus bewohnten Gebieten Sri Lankas eher selten vorkommt. Vielleicht war der Paria-Status eine motivierende Ursache, die zu einer höheren Rate von Konversionen zum Christentum beitrug als andernorts in Sri Lanka. Ein kleines Krankenhaus wird von einem Arzt und einigen Krankenschwestern betrieben. Sofortige Behandlung ist insbesondere für Schlangenbisse erforderlich. Patienten mit geringfügigen gesundheitlichen Problemen leiden meist an Folgen einseitiger Ernährung. Einige Inselbewohner brauchen Behandlung für juckende Hautausschläge, die durch eine besondere Art von Meeres-Fliegen verursacht werden. Patienten mit schweren Erkrankungen hingegen werden in der Regel mit Hilfe der Marine Sri Lankas zum Festland transportiert. |
Haupt-Sehenswürdigkeiten der Insel Delft:
1. geschützte Herden freier Kleinpferde
2. einer der eindrucksvollsten Baobab-Bäume Sri Lankas 3. Miekanam Fort aus der Kolonialzeit 4. Historischer Taubenturm des sogenannten Hofs 5. Kolonialer Queens Tower alias Quindah Turm 6. Chola-Ruinen eines buddhistischen Stupas aus Korallenstein 7. Wachsender Stein an einem Hindu-Tempel 8. Ruinen britischer Pferdeställe 9. großer Banyan-Baum 10. Riesen-Fußabdruck Hanumans Lanka Excursions Holidays bietet nicht nur Ausflüge zu den Attractionen der Insel Delft an. Wir präsentieren ausführliche Informationen, gleich unten nach dem historischen Überblick... Geschichte der Insel Delft
Eines der berühmtesten alten tamilischen Epen, das Silapathikaram, erwähnt einen König Vediyarasan, der die Insel Neduntivu (Delft) regiert. "Vediyarasan" bedeutet "König des Feuerwerks". Er soll die lukrative Perlenindustrie, für die die Palk-Straße berühmt ist, kontrolliert haben. Vediyarasan sandte täglich Milch und Blumen zum berühmten Tempel von Rameswaram auf der gleichnamigen indischen Insel auf der gegenüberliegenden Seite des Golfs von Mannar. Vediyarasan soll schließlich in Kämpfe mit Truppen der Chola-Dynastie aus Südindien verwickelt gewesen sein. Das Epos könnte die für diese Region enorme Bedeutung des Überseehandels der konkurrierenden tamilischen Dynastien während der Periode der römischen Kaiser widerspiegeln, obwohl im Epos selbst nur vom Handeln mit Saphiren die Rede ist. Megasthenes, ein griechischer Gesandter, der Indien bereits während der Periode von Chandragupta Mauriya im 3. Jahrhundert B.C. besuchte, berichtete über Perlenfischerei an den Küsten Südindiens und des nördlichen Sri Lankas und dass sie Kaufleute aus dem Westen anzog. Dabei dürfte es sich hauptsächlich um Araber gehandelt haben, die einen lukrativen Zwischenhandel auf den Seehandelsverbindungen mit mit dem römischen Reich tätigten.
Im Mittelalter kam Marco Polo bei seiner Rückkehr aus China nach Sri Lanka und landete auch auf einer der Inseln in der Palk-Straße. Er beschrieb die Bewohner als Götzendiener, die Fleisch aßen und Wein von Bäumen tranken. Während der Kolonialzeit war die Insel Delft von gewisser strategischer Bedeutung. Die Portugiesen, die sie "Ilha das Vacas" nannten, bauten eine Festung an jenem Küstenabschnitt, der noch am besten als Hafen geeignet war. Eine kleine, schmale natürliche Bucht diente ihnen als Anlegestelle. In Zeiten ohne portugiesische Kontrolle wurde die Festung auch von Piraten genutzt. Es waren die Portugiesen, die zuerst Pferde auf der Insel einführten, obwohl noch nicht in großem Maßstab. Seit vielen Jahrhunderten war der Pferdehandel für den gesamten indischen Subkontinent von großer Bedeutung, da die Kavallerie einen wichtigen Teil indischer Armeen bildete. Aber die Pferdezucht hatte sich in Indien als zu ineffizient erwiesen, vielleicht wegen der feuchten Klimaverhältnisse. Deshalb mussten Pferde in großer Zahl regelmäßig aus Arabien und Zentralasien importiert werden. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts übernahmen die portugiesischen Invasoren keineswegs nur den lukrativen Gewürzhandel mit Europa gewaltsam von den friedlichen arabischen Kaufleuten im Indischen Ozean. Vielmehr suchten die bald auch nach Dominanz im innerasiatischen Handel zur See. Ihr erster großer merkantiler Erfolg in dieser Hinsicht war eine Art Monopol auf maritimen Pferdehandel im Indischen Ozean. Delft diente in jener Zeit vermutlich als ein Art Verladestation, wo Pferde kurzzeitig sicher verwahrt werden konnten, statt für ein eigenes Zuchtprogramm.
Dies änderte sich erst in den folgenden Jahrhunderten der Kolonialzeit, nämlich unter den Niederländern und dann den Briten. Unter ihrer Herrschaft wurde eigene Pferdezucht auf Delft allmählich wichtiger als der Übersee-Handel mit Pferden von der Arabischen Halbinsel und vom Persischen Golf. Rijcklof van Goens, der wie gesagt der Insel den Namen der berühmten niederländischen Stadt "Delft" gab, spielte eine entscheidende Rolle bei der Beendigung der portugiesischen Herrschaft über die Küsten Sri Lankas. Es gelang ihm, Schlachten um die maritimen Forts von Negombo und Colombo zu gewinnen. Danach war Jaffna die letzte portugiesische Bastion auf Ceylon, wie damals der koloniale Name der ganzen Insel lautete. Nach der totalen Niederlage der Portugiesen wurde Rijcklof van Goens von 1659 bis 1672 Gouverneur von Ceylon und später, nämlich von 1678 bis 1681, sogar General-Gouverneur der gesamten niederländischen Ostindien-Gesellschaft (VOC), bei der es sich übrigens um das finanzkräftigste Unternehmen der damaligen Welt handelte. Wie andere vormals portugiesische Befestigungen, so nutzten die Niederländer auch das ältere koloniale Fort auf Delft. Aber anders, als sie es sonst handhabten, wurde das ehemals portugiesische Fort auf Delft nicht vergrößert wie in Galle oder Trincomalee. Es wurde insbesondere nicht im Stil jener niederländischen Festungsbaukunst modernisiert, die vor allem gegen Artilleriebeschuss optimierte Sternen-grundrisse und geböschte Außenmauern einführte, wie etwa in Jaffna. Für Anstrengungen zu solch aufwendigen Umbauarbeiten war der Außenposten Delft einfach zu unbedeutend. Der bedeutendste Kolonialherrscher von Delft während der britischen Zeit war der Ire Leutnant Nolan, ein Offizier des 4. Ceylon Regiments. In fast allen Reiseberichten, die heute online verfügbar sind, wird er er mit dem bekannteren Kapitän Nolan verwechselt. Dieser Namensvetter, Louis Edward Nolan, der für seinen befehlswidrigen Angriff und seinen tragischen Tod während des Krimkriegs berühmt wurde, war zwar in der Tat erst im südindischen Raum zum Hauptmann (Captain) befördert worden. Und vor allem wurde er für sein Know-how als Reiter berühmt, so für die Erfindung eines neuen Sattels, den bald alle britischen Kavallerieeinheiten einführten, und als Verfasser der Bücher "The Training of Cavalry Remount Horses: A New System" and "Cavalry: Its History and Tactics". Aber in Wahrheit war dieser letztere Kapitän Nolan ein Schotte und diente nicht in Ceylon. Und er lebte übrigens eine Generation später als der Irländer Leutnant Nolan, der im Jahre 1811 nach Delft kommandiert wurde. Leutnant Nolans ursprünglicher Auftrag war es, auf der Insel Delft den Anbau von Flachs zu entwickeln, um die Kolonialregierung und die britischen Streitkräfte mit Leinen zu versorgen. Ein Jahr später übernahm er aber auch die Pferdezucht auf Delft, das damals bereits zur einzigen Quelle von Nachschub an Pferden für die britische Kronkolonie Ceylon geworden war. Leutnant Nolan erzielte großen Erfolg in dieser schwierigen Aufgabe der Pferdezucht in Sri Lanka, indem er dazu eigens eine neue Blutlinie einführte. In Nolans Tagen betrug die Einwohnerzahl der Insel Delft weniger als 3000 Köpfe, im Vergleich zu etwa 5000 heute. Der britische Kommandeur wurde von den meisten Einwohnern von Delft hoch geschätzt, weil er die Wasserversorgung deutlich verbesserte. Trotzdem hatte er viele private Feinde unter der örtlichen Bevölkerung. Leutnant Nolan hatte den Ruf, eine Art Casanova zu sein. Einige Insulaner waren von seinen sexuellen Aktivitäten angewidert. Im Jahre 1819 wurde eine Petition von einer Gruppe von ein paar Dutzend Einheimischen an die britische Verwaltung in Jaffna geschickt. Sie behaupteten, dass Nolan seine richterlichen Befugnisse missbraucht habe, um sich mit Frauen zu versorgen. Er soll einer Frau Bestrafung mit zwölf Stockhieben angedroht haben, falls sie sich seinen Annäherungen verweigerte. Eine andere Frau hatte sich nach der Geburt eines Kindes, das offensichtlich europäischer Abstammung war, einen Brunnen hinuntergeworfen. Obwohl keine Vergewaltigungsgebühren nachgewiesen werden konnten, kann es keinen Zweifel geben, dass es von diesem britischen Gentleman viele Nachkommen auf der Insel gibt. Seine Nachfahren sind bekannt für ihre grauen Augen. Bemerkenswerterweise bilden sie noch immer eine eigene Klasse von Unberührbaren, die "Nolan Pariyahs" genannt werden. Die meisten von ihnen verließen Delft wegen der Verachtung, die ihnen entgegen schlug, und wegen der schlechten Lebensbedingungen. Sie ließen sich in einigen Dörfern auf der Halbinsel Jaffna nieder. Nolan regierte bis zu seinem Ruhestand auf Delft und kehrte dann im Jahre 1824 nach Irland zurück. Das Vermächtnis von Nolan, von dem Delft bis heute zehrt, sind die beste Süßwasserquelle weit und breit und die Pferdepopulation von einigen hundert Tieren. Auch die Stallungen, von denen man heute nur noch Ruinen sieht, sind eine Hinterlassenschaft Leutnant Nolans. Während der Jahrzehnte des Bürgerkriegs in Sri Lanka von 1983 bis 2009 blieb Delft, obwohl es von Tamilen bewohnt wurde, immer unter der Kontrolle über die Zentralregierung und diente als eine Basis für die Marine Sri Lankas in der Nähe des Rebellen-Territoriums. Ein Kampf mit Booten der Tamil Tiger Separatisten wurde 2008 vor der Küste der Insel ausgetragen, als die militärische Stärke der Rellen eigentlich bereits im Niedergang begriffen war. In diesen letzten Kriegsjahren haben die Kräfte der Tamil Tigers einfach versucht, ihre Schwächen zu kaschieren, indem sie spektakuläre Gegenangriffe inszenierten. In jüngster Zeit werden die Einkommen der auf der Insel Delft lebenden Fischer durch Wilderei von Fischern aus dem indischen Staat Tamil Nadu dezimiert, die die Grenzen von Sri Lankas Hoheitsgebieten nicht respektieren. Vor allem die tamilischen Einwohner von Delft fordern eine kompromisslose Politik der Regierung Sri Lankas und unterstützen bewaffnete Marineoperationen gegen die besagte illegale Fischerei der tamilischen Bürger Indiens. |
Stupa der Ruinen aus der Chola-Zeit
In frühneuzeitlichen Geschichte Delfts spielten ausländische Mächte eine herausragende Rolle, wie im vorigen Kapitel beschrieben. Doch in vormoderner Zeit waren natürlich Singhalesen und Tamilen prägend für die Geschichte der Insel. Den buddhistischen Chroniken zufolge gab es während der Anuradhapura-Periode auf der Insel Delft mehrere buddhistische Tempel. Alle Inseln in der Nähe von Jaffna sollen von einer großen Anzahl buddhistischer Mönche bewohnt worden sein. Tatsächlich sind bedeutende archäologische Überreste buddhistischer Heiligtümer auf den Inseln und auch auf der Halbinsel sowie auf dem Festland in der nördlichen Provinz Sri Lankas zu finden.
Übrigens: Leser sollten darauf achten, die heutigen Identifizierungen von Singhalesen mit Buddhisten und von Tamilen mit Hindus nicht in eine ferne Vergangenheit zu projizieren. Tatsächlich waren bedeutende Gelehrte des Theravada-Buddhisten Tamilen. Und die buddhistische Religion spielte während des ersten Jahrtausends eine wichtige Rolle in der tamilischen Kulturgeschichte Südindiens, denn tamilische Händlergilden und Seefahrer bevorzugten lange den Buddhismus. Für buddhistische Mönche spielten Ethnien und Muttersprachen eine untergeordnete Rolle, da sie in der alten Pali-Sprache kommunizierten, ähnlich wie mittelalterliche christliche Kleriker aus verschiedenen Nationen Latein sprachen und schrieben. Daher sollte die Vorherrschaft einer bestimmten Religion nicht ohne weiteres mit der Vorherrschaft einer bestimmten Ethnie gleichgesetzt werden, wenn präkoloniale Epochen diskutiert werden.
An der nordwestlichen Küste der Insel Delft stehen Ruinen von 3 alten buddhistischen Stupas, die als Chola-Ruinen oder Vediyarasan-Fort bezeichnet werden. Ihre Grundmauern werden vom Department für Archäologie restauriert. Zwei Stupas sind mittelgroß oder eher klein, aber der größte hat einen Umfang von 32 Metern. Dieser Hauptstupa befindet sich auf einer erhöhten Plattform und war von vier Minitupas umgeben. Genau wie Delfts Gebäude aus jüngerer Zeit wurde auch der antike Stupa aus Korallensteinen erbaut, was in der Klosterarchitektur Sri Lankas einzigartig ist.
Es wurden drei Inschriften auf Steinen der Ummantelung dieses Hauptstupas entdeckt. Zwei Inschriften in Tamil stammen aus dem späten Mittelalter, während eine Inschrift mit Brahmi-Buchstaben auf den Beginn des ersten Jahrtausends zurückgeht.
Ein lokale Legende besagt, dass sich die buddhistische Nonne Sangamitta vor der Ankunft mit dem heiligen Bo-Baum im Hafen von Jambukola Patuna an diesem Ort auf der Insel ausruhte, an dem nun der Stupa steht. Es ist geplant, den Stupa mit Unterstützung der Marine Sri Lankas wieder aufzubauen.
Das Hauptstupa kann während einer Standard-Inselrundfahrt besichtigt werden, indem man einen kleinen Abstecher macht. Zwischen den Ruinen der Sarapiddi-Ställe und dem niederländischen Fort gibt eine Stichstraße nach Vediyarasan. Normalerweise ist dieser kleine Umweg zu den Chola-Ruinen in die Rundfahrten auf Delft mit vorgesehen.
Der Stupa ist auf einer touristischen Rundfahrt nicht die erste Attraktion, die man nach der Ankunft im Hafen von Delft zu sehen bekommt. Unser Artikel erwähnt diese buddhistischen Überreste nur aus historischen Gründen an erster Stelle, denn es handelt sich dabei um das älteste Bauwerk der Insel.
Übrigens: Leser sollten darauf achten, die heutigen Identifizierungen von Singhalesen mit Buddhisten und von Tamilen mit Hindus nicht in eine ferne Vergangenheit zu projizieren. Tatsächlich waren bedeutende Gelehrte des Theravada-Buddhisten Tamilen. Und die buddhistische Religion spielte während des ersten Jahrtausends eine wichtige Rolle in der tamilischen Kulturgeschichte Südindiens, denn tamilische Händlergilden und Seefahrer bevorzugten lange den Buddhismus. Für buddhistische Mönche spielten Ethnien und Muttersprachen eine untergeordnete Rolle, da sie in der alten Pali-Sprache kommunizierten, ähnlich wie mittelalterliche christliche Kleriker aus verschiedenen Nationen Latein sprachen und schrieben. Daher sollte die Vorherrschaft einer bestimmten Religion nicht ohne weiteres mit der Vorherrschaft einer bestimmten Ethnie gleichgesetzt werden, wenn präkoloniale Epochen diskutiert werden.
An der nordwestlichen Küste der Insel Delft stehen Ruinen von 3 alten buddhistischen Stupas, die als Chola-Ruinen oder Vediyarasan-Fort bezeichnet werden. Ihre Grundmauern werden vom Department für Archäologie restauriert. Zwei Stupas sind mittelgroß oder eher klein, aber der größte hat einen Umfang von 32 Metern. Dieser Hauptstupa befindet sich auf einer erhöhten Plattform und war von vier Minitupas umgeben. Genau wie Delfts Gebäude aus jüngerer Zeit wurde auch der antike Stupa aus Korallensteinen erbaut, was in der Klosterarchitektur Sri Lankas einzigartig ist.
Es wurden drei Inschriften auf Steinen der Ummantelung dieses Hauptstupas entdeckt. Zwei Inschriften in Tamil stammen aus dem späten Mittelalter, während eine Inschrift mit Brahmi-Buchstaben auf den Beginn des ersten Jahrtausends zurückgeht.
Ein lokale Legende besagt, dass sich die buddhistische Nonne Sangamitta vor der Ankunft mit dem heiligen Bo-Baum im Hafen von Jambukola Patuna an diesem Ort auf der Insel ausruhte, an dem nun der Stupa steht. Es ist geplant, den Stupa mit Unterstützung der Marine Sri Lankas wieder aufzubauen.
Das Hauptstupa kann während einer Standard-Inselrundfahrt besichtigt werden, indem man einen kleinen Abstecher macht. Zwischen den Ruinen der Sarapiddi-Ställe und dem niederländischen Fort gibt eine Stichstraße nach Vediyarasan. Normalerweise ist dieser kleine Umweg zu den Chola-Ruinen in die Rundfahrten auf Delft mit vorgesehen.
Der Stupa ist auf einer touristischen Rundfahrt nicht die erste Attraktion, die man nach der Ankunft im Hafen von Delft zu sehen bekommt. Unser Artikel erwähnt diese buddhistischen Überreste nur aus historischen Gründen an erster Stelle, denn es handelt sich dabei um das älteste Bauwerk der Insel.
Fort Miekanam
Üblicherweise wird die Inselrundfahrt im Uhrzeigersinn durchgeführt. Das macht Sinn, denn die natürliche Schönheit von Delft ist die Hauptattraktion, also sind schöne Eindrücke von Landschaft, Flora und Fauna der beste Auftakt. Trotzdem führt unsere Beschreibung von Delft auf dieserr Webseite die Sehenswürdigkeiten in umgekehrter Reihenfolge auf, da unser Artikel auf die Kultur der Insel fokussiert ist. Und die bedeutendsten Naturschönheiten von Delft, wilde Pferde und der Baobab-Baum, können ja ebenso sehr als Teil der kolonialen Geschichte von Delft betrachtet werden und werden als solche weiter unten beschrieben.
Das bedeutendste Monument aus der kolonialen Vergangenheit der Insel ist natürlich das koloniale Fort. Fangen wir also damit an. Einige Online-Artikel nennen es "portugiesisches Fort", andere "niederländisches Fort". Beides ist richtig. Was jedoch nicht stimmt, ist der manchmal vermittelte Eindruck, dass es sich dabei um zwei verschiedene koloniale Forts auf der Insel handelt. Noch verwirrender ist, dass einige Websites sogar zwei verschiedene niederländische Forts auf Delft auflisten, nämlich das Mikanam Fort und das Vediyarasan Fort. Wenn dies geschieht, ist es jedoch einfach ein Irrtum. Tatsächlich ist "Vediyarasan Fort", siehe oben, kein koloniales Gebäude. Es ist vielmehr der phantasievolle Name der Stupa-Ruinen, der darauf anspielt, dass die buddhistischen Bauten gern dem legendären tamilischen Piraten-König Vediyarasan zugeschrieben werden. Vediyarasan Fort wie gesagt nur ein anderer Name für die Chola-Ruinen. Kurzum, es gibt auf der Insel Delft nur eine koloniale Festung, die erst von den Portugiesen angelegt und später von den Niederländern genutzt wurde. Ihr Name ist Mikanam Fort, auf Englisch "Meekanam Fort" oder auch "Meegaanam Fort" geschrieben.
Das bedeutendste Monument aus der kolonialen Vergangenheit der Insel ist natürlich das koloniale Fort. Fangen wir also damit an. Einige Online-Artikel nennen es "portugiesisches Fort", andere "niederländisches Fort". Beides ist richtig. Was jedoch nicht stimmt, ist der manchmal vermittelte Eindruck, dass es sich dabei um zwei verschiedene koloniale Forts auf der Insel handelt. Noch verwirrender ist, dass einige Websites sogar zwei verschiedene niederländische Forts auf Delft auflisten, nämlich das Mikanam Fort und das Vediyarasan Fort. Wenn dies geschieht, ist es jedoch einfach ein Irrtum. Tatsächlich ist "Vediyarasan Fort", siehe oben, kein koloniales Gebäude. Es ist vielmehr der phantasievolle Name der Stupa-Ruinen, der darauf anspielt, dass die buddhistischen Bauten gern dem legendären tamilischen Piraten-König Vediyarasan zugeschrieben werden. Vediyarasan Fort wie gesagt nur ein anderer Name für die Chola-Ruinen. Kurzum, es gibt auf der Insel Delft nur eine koloniale Festung, die erst von den Portugiesen angelegt und später von den Niederländern genutzt wurde. Ihr Name ist Mikanam Fort, auf Englisch "Meekanam Fort" oder auch "Meegaanam Fort" geschrieben.
Das Fort Mikanam liegt nNur 2 km westlich des Hafens (Thalaithurai Jetty), in der Nähe des Krankenhauses von Delft. Das Fort befand sich am einzigen natürlichen Hafen der Insel, der einst sichere Anlegemöglichkeiten für Schiffe bot. Heute ist der schmale Streifen dieser Bucht, 250 m lang und 50 bis 80 m breit, für Schiffe oder sogar Boote zu seicht, weil verschlammt und sumpfig. Auf einer Sandbank gegenüber der ehemaligen Hafenbucht befindet sich ein römisch-katholischer Friedhof. Es ist aber immer noch erkennbar, was einst der koloniale Hafen zwischen Mikanam Fort und diesem christlichen Friedhof war.
Mikanam Fort, wie fast alle Gebäude der Insel aus historischer und jüngerer Zeit, besteht aus Korallenstein. Auch als Festungsmaterial ist dies in Sri Lanka einmalig. Ein spezieller Mörtel wurde aus Kalk, Aloe Vera und Eiern hergestellt.
Die Festung ist eine stark befestigte, zweistöckige Wohnanlage, die eine Fläche von fast fünfzig Quadratmetern bedeckt. Im Gegensatz zu den meisten anderen portugiesischen Festungen in Sri Lanka wurde es von den Niederländern nicht vergrößert und auch nicht erheblich umgestaltet. Eine massive Doppelwand halbiert das Gebäude im Erdgeschoss. Keine Verbindung ist zwischen den beiden Teilen geschaffen, von denen einer als Arsenal gedient haben könnte, der andere ein Gefängnis war, einen kleiner quadratischer Raum an der Ecke. Der Boden dieses Verlieses liegt vertieft, und es gibt keine Zugangstür. Die Gefangenen müssen durch eine Falltür in der oberen Etage heruntergelassen worden sein. Die Treppe des Festungsgebäudes verläuft zwischen oder innerhalb der Doppelwand, die die beiden Gebäudeteile voneinander trennt. Alle fünf Räume des Erdgeschosses sind ohne Fenster, um Invasionen zu unterbinden. Die einzigen Fenster und Verbindungskorridore befanden sich im Obergeschoss. Die Anzahl der Zimmer oben war geringer, und sie waren geräumiger. Dieses Schema war bei Festigungsbauten üblich.
Mikanam Fort, wie fast alle Gebäude der Insel aus historischer und jüngerer Zeit, besteht aus Korallenstein. Auch als Festungsmaterial ist dies in Sri Lanka einmalig. Ein spezieller Mörtel wurde aus Kalk, Aloe Vera und Eiern hergestellt.
Die Festung ist eine stark befestigte, zweistöckige Wohnanlage, die eine Fläche von fast fünfzig Quadratmetern bedeckt. Im Gegensatz zu den meisten anderen portugiesischen Festungen in Sri Lanka wurde es von den Niederländern nicht vergrößert und auch nicht erheblich umgestaltet. Eine massive Doppelwand halbiert das Gebäude im Erdgeschoss. Keine Verbindung ist zwischen den beiden Teilen geschaffen, von denen einer als Arsenal gedient haben könnte, der andere ein Gefängnis war, einen kleiner quadratischer Raum an der Ecke. Der Boden dieses Verlieses liegt vertieft, und es gibt keine Zugangstür. Die Gefangenen müssen durch eine Falltür in der oberen Etage heruntergelassen worden sein. Die Treppe des Festungsgebäudes verläuft zwischen oder innerhalb der Doppelwand, die die beiden Gebäudeteile voneinander trennt. Alle fünf Räume des Erdgeschosses sind ohne Fenster, um Invasionen zu unterbinden. Die einzigen Fenster und Verbindungskorridore befanden sich im Obergeschoss. Die Anzahl der Zimmer oben war geringer, und sie waren geräumiger. Dieses Schema war bei Festigungsbauten üblich.
Kolonialer Taubenturm
Nachdem die Niederländer die Festung von den Portugiesen übernommen hatten, änderten sie die Baustruktur wie gesagt kaum. Sie errichteten jedoch wenige hundert Meter weiter östlich eine zusätzliche Baracke und sicherten das knapp 200 Quadratmeter messende Gelände der kleinen Garnison mit einer eigenen, separaten Ummauerung. Die Inselbewohner glauben, dass es einen Tunnel gab, der diese Räumlichkeiten mit dem Fort verband. Das neue Gelände wurde auch zu administrativen Zwecken genutzt, es wird darum auch als "court complex" bezeichnet, obwohl es kein repräsentativer Hof war. Einer der Kasernenräume ist noch zu sehen, obwohl Teile der Mauer eingestürzt sind.
Das auffälligste Gebäude in dieser "Hof"-Anlage ist der niederländische Taubenturm. Seine Form ist die eines massiven Pfeilers mit einer Grundfläche von etwa 0,75 Quadratmetern, er hat etwa siebzig Löcher im breiteren oberen Teil des Turms. Ein solcher Taubenschlag ist in Sri Lanka ein sehr seltener Anblick. Darum ist der Taubenturm neben Queens Tower und dem Baobab-Baum zu einem kleinen Wahrzeichen der Insel Delft geworden. In der Kolonialzeit wurden hier Brieftauben gehalten, die man nach Jaffna bringen konnte, Nachrichten konnten so mit den Tauben schneller im Taubenhaus von Delft ankommen als mit dem Boot in den Hafen. Verwendung von Brieftauben für die Korrespondenz mit der abgelegenen Insel Delft setzte sich auch noch in der britischen Kolonialzeit fort.
Das nahe gelegene zerstörte Gerichtsgebäude stammt aus dieser späteren britischen Zeit. Die Türinschrift zeigt das Jahr 1905 und die Initialen des damaligen Regenten, König Edward VII.
Das auffälligste Gebäude in dieser "Hof"-Anlage ist der niederländische Taubenturm. Seine Form ist die eines massiven Pfeilers mit einer Grundfläche von etwa 0,75 Quadratmetern, er hat etwa siebzig Löcher im breiteren oberen Teil des Turms. Ein solcher Taubenschlag ist in Sri Lanka ein sehr seltener Anblick. Darum ist der Taubenturm neben Queens Tower und dem Baobab-Baum zu einem kleinen Wahrzeichen der Insel Delft geworden. In der Kolonialzeit wurden hier Brieftauben gehalten, die man nach Jaffna bringen konnte, Nachrichten konnten so mit den Tauben schneller im Taubenhaus von Delft ankommen als mit dem Boot in den Hafen. Verwendung von Brieftauben für die Korrespondenz mit der abgelegenen Insel Delft setzte sich auch noch in der britischen Kolonialzeit fort.
Das nahe gelegene zerstörte Gerichtsgebäude stammt aus dieser späteren britischen Zeit. Die Türinschrift zeigt das Jahr 1905 und die Initialen des damaligen Regenten, König Edward VII.
Queens Tower
Das andere Wahrzeichen von Delft liegt an der genau gegenüber liegenden Seite der Insel, an der Südküste. Der Queens Tower war ein simpler Leuchtturm und diente damit natürlich als Navigationspunkt, insbesondere während der niederländischen und britischen Kolonialzeit. Der Turm soll einst eine reflektierende Oberfläche gehabt haben, die ihn von weit her sichtbar machte. Zusätzlich befindet sich im Turm ein Kamin, dessen Vakuum-Effekt, Luft nach oben zu pressen, für Feuer- oder Rauchsignale verwendet worden sein kann. Der Queen's Tower, von den Einheimischen auch "Quindah Tower" genannt, ist ursprünglich von den Niederländern erbaut. Ein weiterer Turm namens "King's Tower" wurde später von den Briten errichtet, aber er ist nun zerstört, nur der Keller blieb übrig.
Oft liest man, dass die Küste Indiens von der Südküste von Delft aus gesehen werden könne, also von dort, wo sich der Queens Tower befindet. Wenn Sie jedoch bei Ihrem Besuch die gegenüberliegende Küste nicht erkennen können sollten, besteht kein Grund, an Ihrer Sehkraft zu zweifeln. Die Behauptung kann nämlich schlicht und einfach nicht zutreffen. Das Festland von Indien liegt in mehr als 60 Kilometern Entfernung. Selbst von der Spitze des 7 m hohen Turms aus sieht man auf einem Meeresspiegel in über 20 km Entfernung keinen Turm gleicher Größe. Letzteres ist Ergebnis der nüchternen Mathematik der Erdkrümmung. Rein theoretisch immerhin könnte man die Spitze der St. Anthony's Church auf der Insel Kachchaitivu vom Queens Tower aus sehen, die allerdings befindet sich noch im Hoheitsgebiet Sri Lankas, nur auf halbem Weg nach Indien. Was jedoch wahr sein könnte, ist folgendes: In der Nacht soll ein Schimmer der hellen Beleuchtung des berühmten indischen Rameswaram-Tempels von Delft aus erkennbar sein, natürlich abhängig von den Wetterbedingungen. Die indische Insel Rameswaram liegt genau in derselben südwestlichen Richtung wie Kachchaitivu und ist 48 km von Delft entfernt. Natürlich ist das, was man dann sieht, nie und nimmer der beleuchtete Tempel selbst, aber manchmal sind Schimmer des strahlenden Lichts in der feuchten Luft darüber zu sehen.
Oft liest man, dass die Küste Indiens von der Südküste von Delft aus gesehen werden könne, also von dort, wo sich der Queens Tower befindet. Wenn Sie jedoch bei Ihrem Besuch die gegenüberliegende Küste nicht erkennen können sollten, besteht kein Grund, an Ihrer Sehkraft zu zweifeln. Die Behauptung kann nämlich schlicht und einfach nicht zutreffen. Das Festland von Indien liegt in mehr als 60 Kilometern Entfernung. Selbst von der Spitze des 7 m hohen Turms aus sieht man auf einem Meeresspiegel in über 20 km Entfernung keinen Turm gleicher Größe. Letzteres ist Ergebnis der nüchternen Mathematik der Erdkrümmung. Rein theoretisch immerhin könnte man die Spitze der St. Anthony's Church auf der Insel Kachchaitivu vom Queens Tower aus sehen, die allerdings befindet sich noch im Hoheitsgebiet Sri Lankas, nur auf halbem Weg nach Indien. Was jedoch wahr sein könnte, ist folgendes: In der Nacht soll ein Schimmer der hellen Beleuchtung des berühmten indischen Rameswaram-Tempels von Delft aus erkennbar sein, natürlich abhängig von den Wetterbedingungen. Die indische Insel Rameswaram liegt genau in derselben südwestlichen Richtung wie Kachchaitivu und ist 48 km von Delft entfernt. Natürlich ist das, was man dann sieht, nie und nimmer der beleuchtete Tempel selbst, aber manchmal sind Schimmer des strahlenden Lichts in der feuchten Luft darüber zu sehen.
Riesen-Fußabdruck Hanumans
Der Queens Tower befindet sich im Südosten von Delft Island. Von dort aus gelangt man entlang der Südküste in das Dorf Sarapiddi, bereits in der Nähe der Westküste. Sarapiddi liegt auf halbem Weg zwischen dem Queens Tower und dem niederländischen Fort und nicht weit entfernt vom Stupa namens Chola-Ruinen alias Vediyarasan Fort (s.o.).
Sarapiddi sieht nicht wirklich wie ein Dorf aus. Es ist eher ein Siedlungsgebiet mit verstreuten bewohnten Häusern und einigen Gärten dazwischen. Sarapiddi ist der perfekte Ort, um die Korallenmauern zu erkunden, die für Delft so charakteristisch sind. Alle privaten Anwesen inklusive der weiträumigen Gartenbereiche sind damit umfriedet. Generell sind Umzäunungen von privaten Grundstücken typisch für tamilische Siedlungen auf der gesamten Halbinsel Jaffna. Korallenwände statt Zäunen sind jedoch etwas Besonderes. Das Erscheinugsbild von Delft gleicht damit eher irischen Landschaften als tamilischen Siedlungen. Und das ist kein Zufall, wie wir weiter unten sehen werden. Dass Sarapiddi für das beste Süßwasser bekannt ist, hängt ebenfalls mit der Geschichte der Korallenmauern zusammen. Normalerweise halten Reisende in Sarapiddi, um die Ruinen eines ehemaligen Stall-Komplexes in der Nähe des Dorfes aufzusuchen.
Auf dem Weg zu den Ruinen dieser Pferdeställe kommen die Besucher an dem so genannten Riesenfußabdruck entlang, dem „Giant‘s Footprint“. Es ist eine übergroße Vertiefung in der Form eines menschlichen Fußes. Der Abdruck soll von einem Mann hinterlassen worden sein, der dazu ungefähr 13 Meter hoch gewesen sein müsste. Ein ähnlicher Fußabdruck auf der Insel Nainativu wird auf den zweiten der drei legendären Besuche des Buddhas in Sri Lanka zurückgeführt. Doch die hinduistische Bevölkerung von Delft schreibt den Fußabdruck in Sarapiddi dem Halbgott Hanuman zu. Der mythische Affengeneral Hanuman, der seine Größe ebenso zu einem Zwerg wie zu einem Riesen ändern konnte, war der Helfer von König Rama. Laut dem Ramyana-Epos kam er mehrmals nach Sri Lanka und flog dazu - wie später der Buddha - durch die Luft ein. Das erste Mal war er auf der Insel Lanka auf der Suche nach Ramas entführter Frau Sita. Nachdem er sie gefunden hatte, kehrte er zu seinem Herrn und Freund Rama nach Indien zurück und kam dann im Geleit Ramas als Füherer der Affenarmee wieder nach Lanka, um Ramas Gemahlin zu befreien. Und während des Krieges musste er zum Himalaya reisen, um von dort medizinische Kräuter mitzubringen, die für die Heilung von Ramas und Lakshmanas sonst tödlichen Wunden benötigt wurden. Nach dem Glauben mancher hiesiger Hindus ist die ganze Insel Delft ein Brocken der Himalaya-Berge, die Hanuman damals durch die Luft heranbrachte und von denen Stücke herunterfielen. Diese Legende, eine berühmte Erzählung aus dem Ramayana, wird als Erklärung für das das Vorkommen von 62 Arten von Ayurveda-Pflanzen auf der Insel Delft angeführt. Allerdings wird von Hindus meist die kleinere Insel Kachchaitivu als dieser so genannte "Sanjeewani-Tropfen" im Indischen Ozean angesehen, „Sanjeewani“ ist der Name des berühmtesteten Wunder-Heilkrauts der indischen Mythologie. Wie dem auch sei, auf einem seiner Luftsprünge übers Meer muss Hanuman in Delft gelandet sein oder einen Riesensprung von hier nach Indien angetreten haben. Was könnte sonst die Ursache für den Riesen-Fußabdruck sein?
Sarapiddi sieht nicht wirklich wie ein Dorf aus. Es ist eher ein Siedlungsgebiet mit verstreuten bewohnten Häusern und einigen Gärten dazwischen. Sarapiddi ist der perfekte Ort, um die Korallenmauern zu erkunden, die für Delft so charakteristisch sind. Alle privaten Anwesen inklusive der weiträumigen Gartenbereiche sind damit umfriedet. Generell sind Umzäunungen von privaten Grundstücken typisch für tamilische Siedlungen auf der gesamten Halbinsel Jaffna. Korallenwände statt Zäunen sind jedoch etwas Besonderes. Das Erscheinugsbild von Delft gleicht damit eher irischen Landschaften als tamilischen Siedlungen. Und das ist kein Zufall, wie wir weiter unten sehen werden. Dass Sarapiddi für das beste Süßwasser bekannt ist, hängt ebenfalls mit der Geschichte der Korallenmauern zusammen. Normalerweise halten Reisende in Sarapiddi, um die Ruinen eines ehemaligen Stall-Komplexes in der Nähe des Dorfes aufzusuchen.
Auf dem Weg zu den Ruinen dieser Pferdeställe kommen die Besucher an dem so genannten Riesenfußabdruck entlang, dem „Giant‘s Footprint“. Es ist eine übergroße Vertiefung in der Form eines menschlichen Fußes. Der Abdruck soll von einem Mann hinterlassen worden sein, der dazu ungefähr 13 Meter hoch gewesen sein müsste. Ein ähnlicher Fußabdruck auf der Insel Nainativu wird auf den zweiten der drei legendären Besuche des Buddhas in Sri Lanka zurückgeführt. Doch die hinduistische Bevölkerung von Delft schreibt den Fußabdruck in Sarapiddi dem Halbgott Hanuman zu. Der mythische Affengeneral Hanuman, der seine Größe ebenso zu einem Zwerg wie zu einem Riesen ändern konnte, war der Helfer von König Rama. Laut dem Ramyana-Epos kam er mehrmals nach Sri Lanka und flog dazu - wie später der Buddha - durch die Luft ein. Das erste Mal war er auf der Insel Lanka auf der Suche nach Ramas entführter Frau Sita. Nachdem er sie gefunden hatte, kehrte er zu seinem Herrn und Freund Rama nach Indien zurück und kam dann im Geleit Ramas als Füherer der Affenarmee wieder nach Lanka, um Ramas Gemahlin zu befreien. Und während des Krieges musste er zum Himalaya reisen, um von dort medizinische Kräuter mitzubringen, die für die Heilung von Ramas und Lakshmanas sonst tödlichen Wunden benötigt wurden. Nach dem Glauben mancher hiesiger Hindus ist die ganze Insel Delft ein Brocken der Himalaya-Berge, die Hanuman damals durch die Luft heranbrachte und von denen Stücke herunterfielen. Diese Legende, eine berühmte Erzählung aus dem Ramayana, wird als Erklärung für das das Vorkommen von 62 Arten von Ayurveda-Pflanzen auf der Insel Delft angeführt. Allerdings wird von Hindus meist die kleinere Insel Kachchaitivu als dieser so genannte "Sanjeewani-Tropfen" im Indischen Ozean angesehen, „Sanjeewani“ ist der Name des berühmtesteten Wunder-Heilkrauts der indischen Mythologie. Wie dem auch sei, auf einem seiner Luftsprünge übers Meer muss Hanuman in Delft gelandet sein oder einen Riesensprung von hier nach Indien angetreten haben. Was könnte sonst die Ursache für den Riesen-Fußabdruck sein?
Sarapiddi Stallungen
Nur wenige hundert Meter hinter dem Fußabdruck liegen die Ruinen der Ställe, in denen während der Kolonialzeit die Pferde gehalten wurden. Die Stallungen sollen bereits von den Portugiesen gebaut und auch von den Niederländern benutzt worden sein, die ja später ebenfalls die Insel Delft für den Pferdehandel nutzten. Allerdings scheint es wahrscheinlicher, dass die verbleibenden Mauern und Säulen, die heute noch zu sehen sind, erst vom Beginn der noch späteren britischen Kolonialzeit stammen. Die Ställe in Sarapiddy wurden wahrscheinlich im frühen 19. Jahrhundert von dem damaligen britischen Kommandeur der Insel angelegt, von Leutnants Nolan. Der ungestüme Irländer (der bereits oben in unserem Geschichtskapitel erwähnt wurde) begann seine Entwicklung der Inselwirtschaft durch Experimentieren mit dem Anbau von Flachs, bevor er sich schließlich auf die Pferdezucht konzentrierte.
Für beide Zwecke benötigte er eine verbesserte Wasserversorgung. Und das ist der Grund, warum der beste Süßwasser-Brunnen der Insel seine Existenz diesem Leutnant Nolan verdankt. Tatsächlich legte er eine Reihe von Brunnen für die Pferdehaltung an. Das außerordentlich reine Wasser aus Sarapiddi wird heute auch in anderen Teilen von Delft verwendet, da die beste Bodenqualität der Insel im wasserarmen Gebiet vorkommt, während in der Nähe von Nolans Brunnen überwiegend nackter Fels die Oberfläche bildet. Aber die Qualität des Süßwassers aus Saripiddi ist zu gut, um für die Bewässerung von Land verschwendet zu werden. Es wird in erster Linie als Trinkwasser gebraucht. Pumpen für die Verrohrung dieses Wassers zu anderen Siedlungen auf Delft wurden vor einigen Jahrzehnten mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union installiert, damals hieß sie noch Europäische Gemeinschaft.
Für beide Zwecke benötigte er eine verbesserte Wasserversorgung. Und das ist der Grund, warum der beste Süßwasser-Brunnen der Insel seine Existenz diesem Leutnant Nolan verdankt. Tatsächlich legte er eine Reihe von Brunnen für die Pferdehaltung an. Das außerordentlich reine Wasser aus Sarapiddi wird heute auch in anderen Teilen von Delft verwendet, da die beste Bodenqualität der Insel im wasserarmen Gebiet vorkommt, während in der Nähe von Nolans Brunnen überwiegend nackter Fels die Oberfläche bildet. Aber die Qualität des Süßwassers aus Saripiddi ist zu gut, um für die Bewässerung von Land verschwendet zu werden. Es wird in erster Linie als Trinkwasser gebraucht. Pumpen für die Verrohrung dieses Wassers zu anderen Siedlungen auf Delft wurden vor einigen Jahrzehnten mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union installiert, damals hieß sie noch Europäische Gemeinschaft.
Wegen der Grundwasser-Vorkommen wurde Sarapiddi zum Zentrum der Aktivitäten von Leutnant Nolan. Und wahrscheinlich wurde auch der irische Stil der Steinmauern von ihm inspiriert. Sie umfassen nicht nur Wohnhäuser, sondern teilen auch die Felder ein, genau wie in Irland. Die Einheimischen sagen, dass die Absicht der ungewöhnlichen Steinwälle war, Nolan an sein Heimatland zu erinnern. Eines der Herrenhäuser, umgeben von einer 1 Meter hohen Steinmauer, wurde von Nolan selbst bewohnt. Der damalige Kommendeur von Delft hielt hier in seinem Privatanwesen in Sarapiddi Hof.
Nolan baute insgesamt drei Steingebäude als aufwendige Ställe in Sarapiddi, wie gesagt wegen der Süßwasserressourcen dieses Gebiets. Die großen Ruinen der Ställe vermitteln einen Eindruck von der Bedeutung der Pferdezucht in den kolonialen Tagen von Delft.
Nolan baute insgesamt drei Steingebäude als aufwendige Ställe in Sarapiddi, wie gesagt wegen der Süßwasserressourcen dieses Gebiets. Die großen Ruinen der Ställe vermitteln einen Eindruck von der Bedeutung der Pferdezucht in den kolonialen Tagen von Delft.
Delfts freilaufende Kleinpferde, die "Wildponys" von Sri Lanka
Die Pferde, ursprünglich von den Portugiesen im 16. Jahrhundert aus Arabien auf die Insel Delft gebracht, wurden später von den Niederländern gehalten, um sie weiterhin von hier aufs Festland von Indien oder Sri Lanka zu exportieren. Wie bereits in unserem Geschichts-Kapitel erwähnt: Wegen des tropischen Klimas hat sich die Pferdezucht auf dem indischen Subkontinent immer als schwierig erwiesen. Normalerweise mussten Pferde für Kavallerieeinheiten in Indien aus Arabien oder Zentralasien importiert werden. Geradezu ein Monopol im Pferdehandel im Indischen Ozean zu erlangen, war eines der Hauptziele der Portugiesen, als sie ihre Vorgänger, die muslimischen Seeleute, die ihren Seehandel rein friedlich betrieben, mit ihren bewaffneten und darum bald dominanten Schiffen bekämpften.
Im frühen 19. Jahrhundert importierte Leutnant Nolan für sein Zuchtprogramm zusätzliche Pferde nach Delft. Doch nach seiner Zeit kam kein frisches Blut mehr auf die Insel und 1906 wurde das kommerzielle Zuchtprogramm auf Delft schließlich völlig eingestellt. Die Pferde waren fortan sich selbst überlassen und streunten bald frei im trockenen Buschland der südlichen Hälfte der Insel umher.
Wegen ihrer Abstammung ist es nicht ganz angebracht, die frei umher laufenden Pferde auf der Insel Delft "Wildpferde" zu nennen. Sie sind Nachkommen von domestizierten Pferden, daher handelt es sich um "verwilderte Pferde", wie im Falle der amerikanischen Mustangs. Im Englischen ist für diesen biologisch durchaus relevanten Unterschied die Bezeichnung "feral horses" statt "wild horses" üblich.
Obwohl sie in der freien Natur leben, haben viele der "Wildpferde" auf der Insel Delft immer noch Eigentümer. Solche Pferde erkennt man daran, dass sie gebrandmarkt sind. Aber auch sie laufen frei im Wildschutzgebiet herum. Die meisten Inselbewohner mögen inzwischen ihre alte "Cowboy"-Kunst des Lassowerfens verlernt haben, aber die Eigentümer sind durchaus immer noch in der Lage, ihre Pferde mit Schlingen zu fangen. Jedoch gibt es einige unter Delfts freilaufenden Pferden, die nie selbst domestiziert und also auch nie als Arbeitstiere genutzt oder geritten wurden. Es ist inzwischen auf der Insel Delft nicht mehr erlaubt, Pferde in Gefangenschaft zu halten. Alle hier lebenden Pferde sind unter staatlichen Wildschutz gestellt. Dazu gehört auch das Verbot, sie von der Insel zu schaffen. Jede Art kommerzieller Nutzung ist untersagt.
Delft's verwilderte Pferde werden oft "Ponys" genannt. Eigentlich sind sie aber Kleinpferde, größer als Ponys, wenn auch kleiner als ausgewachsene durchschnittliche Großpferde. Ihre Ahnen waren normal große Araber. Aber es ist ein allgemein bekanntes Phänomen, dass die Körpergröße von Tieren in Inselpopulationen zum Schrumpfen neigt, so dass sie nach einigen Generationen merklich kleiner sind als ihre Artgenossen, die in weiträumigeren Biotopen heimisch sind.
Die Zahl der Pferde-Population auf Delft wird auf etwa 500 geschätzt. Sie scheint abzunehmen und der Bestand ist bedroht, denn die Lebensbedingungen für Pferde auf dieser kleinen, kargen Korallen-Insel sind sehr hart. Während der jährlichen Trockenzeit leiden die Tiere erheblich unter Mangel an Wasser und frischem Gras. Deshalb lernten einige von Sri Lankas „Wildpferden“ auf der Insel Delft sogar, mit ihren Hufen Tank und Moos von den Felsen abzustreifen, um es zusätzlich fressen zu können. Die Pferde begeben sich dazu bisweilen ins Meer zu den vorgelagerten Korallenbrocken.
Die Hauptbedrohung für diese einzigartige Eiland-Tierpopulation Sri Lankas ist eine zunehmende Zahl von Rindern, die Konkurrenten um das Gras sind, von dem der Bestand der Pferdepopulation auf Delft abhängt. Vor allem während der Trockenzeit ist das Gras extrem knapp. In Jahren mit besonders schweren Bedingungen verhungern oder verdursten regelmäßig einige der Pferde während der Sommermonate. In der Dürre des Jahres 2011 sind etwa fünf Prozent der wild lebenden Pferde von Delft verendet. Nach diesem erschreckenden Verlust legte die Marine auch in unbewohnten Teilen der Insel Wassertröge an, als Beitrag zum Erhalt dieser gefährdeten Population.
Die schönste Weise, die wild lebenden Pferde von Delft zu beobachten, ist es, auf der Insel zu übernachten, da die Pferde in den frühen Morgenstunden aus den Wäldern kommen und dann am ehesten in Herden anzutreffen sind, also bevor das erste Boot mit Tagesausflügeln von Jaffna angekommen ist. Die Pferde tauchen dann auch am Abend wieder in größeren Herden auf, lange nachdem das letzte Boot mit Tagesgästen abgelegt hat. Manchmal sind in den Morgen- oder Abendstunden wie gesagt sogar Pferde zu sehen, die im Meer waten. Wenn die Hitze zunimmt, kehren die Tiere in die Bereiche der höheren Vegetation zurück, die schattig ist und woe sie geschützt sind.
Im frühen 19. Jahrhundert importierte Leutnant Nolan für sein Zuchtprogramm zusätzliche Pferde nach Delft. Doch nach seiner Zeit kam kein frisches Blut mehr auf die Insel und 1906 wurde das kommerzielle Zuchtprogramm auf Delft schließlich völlig eingestellt. Die Pferde waren fortan sich selbst überlassen und streunten bald frei im trockenen Buschland der südlichen Hälfte der Insel umher.
Wegen ihrer Abstammung ist es nicht ganz angebracht, die frei umher laufenden Pferde auf der Insel Delft "Wildpferde" zu nennen. Sie sind Nachkommen von domestizierten Pferden, daher handelt es sich um "verwilderte Pferde", wie im Falle der amerikanischen Mustangs. Im Englischen ist für diesen biologisch durchaus relevanten Unterschied die Bezeichnung "feral horses" statt "wild horses" üblich.
Obwohl sie in der freien Natur leben, haben viele der "Wildpferde" auf der Insel Delft immer noch Eigentümer. Solche Pferde erkennt man daran, dass sie gebrandmarkt sind. Aber auch sie laufen frei im Wildschutzgebiet herum. Die meisten Inselbewohner mögen inzwischen ihre alte "Cowboy"-Kunst des Lassowerfens verlernt haben, aber die Eigentümer sind durchaus immer noch in der Lage, ihre Pferde mit Schlingen zu fangen. Jedoch gibt es einige unter Delfts freilaufenden Pferden, die nie selbst domestiziert und also auch nie als Arbeitstiere genutzt oder geritten wurden. Es ist inzwischen auf der Insel Delft nicht mehr erlaubt, Pferde in Gefangenschaft zu halten. Alle hier lebenden Pferde sind unter staatlichen Wildschutz gestellt. Dazu gehört auch das Verbot, sie von der Insel zu schaffen. Jede Art kommerzieller Nutzung ist untersagt.
Delft's verwilderte Pferde werden oft "Ponys" genannt. Eigentlich sind sie aber Kleinpferde, größer als Ponys, wenn auch kleiner als ausgewachsene durchschnittliche Großpferde. Ihre Ahnen waren normal große Araber. Aber es ist ein allgemein bekanntes Phänomen, dass die Körpergröße von Tieren in Inselpopulationen zum Schrumpfen neigt, so dass sie nach einigen Generationen merklich kleiner sind als ihre Artgenossen, die in weiträumigeren Biotopen heimisch sind.
Die Zahl der Pferde-Population auf Delft wird auf etwa 500 geschätzt. Sie scheint abzunehmen und der Bestand ist bedroht, denn die Lebensbedingungen für Pferde auf dieser kleinen, kargen Korallen-Insel sind sehr hart. Während der jährlichen Trockenzeit leiden die Tiere erheblich unter Mangel an Wasser und frischem Gras. Deshalb lernten einige von Sri Lankas „Wildpferden“ auf der Insel Delft sogar, mit ihren Hufen Tank und Moos von den Felsen abzustreifen, um es zusätzlich fressen zu können. Die Pferde begeben sich dazu bisweilen ins Meer zu den vorgelagerten Korallenbrocken.
Die Hauptbedrohung für diese einzigartige Eiland-Tierpopulation Sri Lankas ist eine zunehmende Zahl von Rindern, die Konkurrenten um das Gras sind, von dem der Bestand der Pferdepopulation auf Delft abhängt. Vor allem während der Trockenzeit ist das Gras extrem knapp. In Jahren mit besonders schweren Bedingungen verhungern oder verdursten regelmäßig einige der Pferde während der Sommermonate. In der Dürre des Jahres 2011 sind etwa fünf Prozent der wild lebenden Pferde von Delft verendet. Nach diesem erschreckenden Verlust legte die Marine auch in unbewohnten Teilen der Insel Wassertröge an, als Beitrag zum Erhalt dieser gefährdeten Population.
Die schönste Weise, die wild lebenden Pferde von Delft zu beobachten, ist es, auf der Insel zu übernachten, da die Pferde in den frühen Morgenstunden aus den Wäldern kommen und dann am ehesten in Herden anzutreffen sind, also bevor das erste Boot mit Tagesausflügeln von Jaffna angekommen ist. Die Pferde tauchen dann auch am Abend wieder in größeren Herden auf, lange nachdem das letzte Boot mit Tagesgästen abgelegt hat. Manchmal sind in den Morgen- oder Abendstunden wie gesagt sogar Pferde zu sehen, die im Meer waten. Wenn die Hitze zunimmt, kehren die Tiere in die Bereiche der höheren Vegetation zurück, die schattig ist und woe sie geschützt sind.
Frei laufende Rinder
Etwa 10.000 Rinder gehören zu Delfts Viehwirtschaft. Sie ziehen frei im Grasland der Insel umher, im Gegensatz zu Ziegen, die meist auf Privatgrundstücken gehalten werden. Vieh ist für die Wirtschaft der Insel immer noch von Bedeutung. Neben Kopra und Korbwaren aus Palmyra-Palmen ist Butterschmalz das wichtigste Exportprodukt von Delft. Das Füllen der Tröge und Tanks in der Wildnis der Insel Delft dient nicht nur der Erhaltung der Pferdepopulation, sondern auch zur Versorgung des Viehs. Trotzdem verenden immer noch einige Rinder während der Trockenzeit aufgrund der harten Lebensbedingungen.
Vieh weidete auf der Insel Delft schon in der Zeit der Portugiesen, die dem Eiland den Namen "Ilha das Vacas" gaben, was "Insel der Kühe" heißt, wie bereits erwähnt. Viehwirtschaft war immer noch von Bedeutung in Leutnant Nolans Tagen, als Rinderverkauf auf dem Festland nämlich noch gute Preise eintrug. Aber heute ist der Rinderhandel nicht mehr so ergiebig für die Inselbewohner. Abgesehen von der Herstellung von Butterschmalz dient die Milch- und Rindfleischproduktion hauptsächlich dem Eigenbedarf.
Vieh weidete auf der Insel Delft schon in der Zeit der Portugiesen, die dem Eiland den Namen "Ilha das Vacas" gaben, was "Insel der Kühe" heißt, wie bereits erwähnt. Viehwirtschaft war immer noch von Bedeutung in Leutnant Nolans Tagen, als Rinderverkauf auf dem Festland nämlich noch gute Preise eintrug. Aber heute ist der Rinderhandel nicht mehr so ergiebig für die Inselbewohner. Abgesehen von der Herstellung von Butterschmalz dient die Milch- und Rindfleischproduktion hauptsächlich dem Eigenbedarf.
Baobab - Sri Lankas Affenbrotbaum auf Delft
Neben wilden Pferden gibt es noch ein anderes Wahrzeichen der Insel Delft, das organischer Natur ist. Und es kann sein, dass diese weitere Attraktion ihre Existenz sogar den Pferden verdankt. Delft ist stolz, die Heimat eines der drei größten Affenbrotbbäume Sri Lankas zu sein. Das Exemplar dieser im Englischen meist "Baobab" genannten Baumart steht auf Delft völlig isoliert. Baobabbäume (Adansonia digitata) sind ursprünglich nicht in Sri Lanka heimisch. Sie stammen aus Afrika und von der arabischen Halbinsel. Es gibt jedoch gibt mindestens zwei Erklärungen, wie dieser nun Jahrhunderte alte Affenbrotbaum seinen Weg auf diese kleine Insel jenseits von Indien gefunden haben könnte. Vielleicht wurde er bereits im Mittelalter durch seefahrende arabische Händler mitgebracht. Der namhafte tamilische Historiker Mudaliyar C. Rasanayagam vermutet in seinem klassischen Buch über "Ancient Jaffna", dass Baobab-Bäume von frühen Arabern für einen animistischen Kult als eine Art Totem verwendet wurden. Aber wahrscheinlicher ist eine andere Erklärung: Erst die Portugiesen führten den Affenbrot- oder Baoab-Baum aus Afrika ein, da sie ihn für die Heilung von Pferdekrankheiten zu nutzen wussten.
Der Affenbrotbaum, der zur Unterfamilie Bombacoideae der Familie Malvaceae gehört, bildet eine Gattung von insgesamt neun Baumarten. Sechs von ihnen sind auf Madagaskar heimisch und eine in der Kimberley-Region, die den nördlichsten Teil Westaustraliens bildet. Zwei Arten stammen vom afrikanischen und arabischen Festland, wobei Adansonia digitata dort vorherrschend ist. In den Steppenzonen Afrikas ist der Baobab der bei weitem auffälligste Baumriese. Die Spezies Adansonia digitata, die ursprünglich aus Äthiopien stammen dürfte, ist in allen Trockenregionen Schwarzafrika verbreitet. Einzelne Exemplare findet man aber auch im tropischen Asien. In der Tat sind Baobab- alias Affenbrotbäume in verschiedenen Teilen des Subkontinents anzutreffen und übrigens sogar in Südostasien. Einige indische Exemplare sind so voluminös, dass sie gut und gerne zweitausend Jahre alt sein können. Ihre Verbreitung nach Südasien ist ein wenig rätselhaft. Früchte in ihren dicken Schalen können aus Afrika über den Indischen Ozean getrieben sein. Allerdings scheint es wahrscheinlicher, dass Menschen an der Einführung dieser Baumart in Indien beteiligt waren. Bemerkenswerterweise sollen Riten, die mit Affenbrotbäumen an einigen Orten Indiens verbunden sind, noch Ähnlichkeiten mit Kulten im östlichen und südlichen Afrika zeigen.
Es gibt fünf größere Regionen in Indien, in denen Baobab-Bäume vorkommen, nämlich die Gangesebene, der Staat Gujarat, die Konkan-Küstenebenen von Maharashtra und des benachbarten Goa, das Malwa-Plateau in Zentralindien und die trockenen Zonen entlang der Küstenlinie von Tamil Nadu. Genetische Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Affenbrot- oder Baobabbäume in ganz verschiedenen Perioden im indischen Raum eingeführt wurden und dass es in jeder dieser Perioden eine spezifische afrikanische Herkunftsregion gab. Baobab-Bäume in Gujarat stammen hauptsächlich aus dem Sudan und vom Horn von Afrika, und sie wurden bereits im ersten Jahrtausend eingeführt, vermutlich von frühen arabischen Seefahrern, vielleicht sogar bereits in vor-islamischer Zeit. Vermutlich nutzten sie die nahrhafte Frucht des Baumes als Tierfutter. Andere Affenbrotbäume, nämlich im nördlichen Zentralindien, scheinen auf Früchte zurückzugehen, die von muslimischen Swaheli-Kaufleuten erst im späten Mittelalter mitgebracht wurden. Zu einer dritten Welle von Baobab-Importen kam es in portugiesischer Zeit, und zwar aus der gleichen Swaheli-sprachigen Region im heutigen Kenia und Tansania und Mosambik, aber nun wiederum in andere Regionen Indiens, nämlich nach Goa und Tamil Nadu. So scheint es naheliegend, dass die Bäume an der Tamil Nadu gegenüber liegenden Seite der Palk-Meeresstrape, also die an den nordwestlichen Küsten Sri Lankas, ebenfalls aus der Kolonialzeit stammen. Notabene, Sri Lankas Baobab-Bäume müssen von den Portugiesen eingeführt worden sein, falls ihre genetisch engsten Verwandten auf dem Festland die Affenbrotbäume im benachbarten tamilischen Südindien und in Goa sein sollten.
Der Hauptgrund, dagegen die alternative Hypothese anzunehmen, dass bereits die Araber es waren, die den Baobab-Baum auf der Insel Delft einführten, ist die schiere Größe des hiesigen Exemplars. Es scheint nicht unwahrscheinlich, dass dieser Affenbrotbaum auf Delft mehr als 500 Jahre alt ist. Das Alter des ebenso berühmten Baobab-Baums im Ortsteil Pallimunai in Mannar, der der älteste und größte in Sri Lanka ist, wird auf 700 Jahre geschätzt. Übrigens weist die Insel Mannar mehr Baobab-Bäume als jede andere Region in Sri Lanka auf, insgesamt etwa 30, im Vergleich zu einer geschätzten Zahl von 20 auf der Hauptinsel. Dennoch gibt es nur einen Baobab-Baum auf Mannar, eben den von Pallimulai, der so groß und so beeindruckend ist wie das isolierte Exemplar, das auf der Insel Delft zu sehen ist. Insgesamt gibt es in Sri Lanka nur drei Affenbrotbäume von solch enormen Dimensionen. Der dritte befindet sich an der Küste des Wilpattu Nationalparks, nördlich von Puttalam. Er ist nur schwer zu erreichen. Dieser dritte Baobab-Gigant Sri Lankas liegt am Ufer eines Nebenflusses des Pomparippu Aru. In nur 50 Metern Entfernung von diesem Riesen steht ein viel kleinerer Affenbrotbaum, darum werden diese beiden Baobab-Bäume in der Region Puttalam "Mutter und Kind" genannt.
Der Hauptteil des Baobab-Stammes ist von relativ kleiner Höhe und von enormen Umfang zugleich, seine Breite kann größer sein als seine Höhe. Diese massigen Stämme können ausgehöhlt werden, ohne die Gesundheit des Baumes zu beeinträchtigen. Manche mächtige Affenbrotbäume sind von Natur aus hohl. Im Falle des Exemplars auf der Insel Delft können sechs Personen bequem im Hohlraum des Stamms nebeneinander stehen. Große Baobabbäume mit natürlich oder künstlich ausgehöhlten Stämmen werden in Afrika und Indien traditionell als Unterstände genutzt. Die Höhe des Affenbrot- oder Baobab-Baums der Insel Delft-Insel beträgt 12,9 m und der Umfang 15,6 m.
Im Allgemeinen werden Baobab-Bäume wegen der Form ihres massigen Stamms auch "Flaschenbäume" genannt oder wegen ihrer nahrhaften Früchte eben "Affenbrotbäume". Der Name der Baumart in Sri Lanka ist "Ali Gas" oder "Ali Gaha" im Singhalesischen und "Perukku Maram" im Tamilischen. Katholiken in Delft nennen die Affenbrotfrucht "Judas Bag" wegen der 30 Samen, die sie enthält. Die im Englischen geläufige Bezeichnung "Baobab" ist arabischen Ursprungs, sie stammt vom dortigen Pflanzennamen "Buhibab", was "Vater vieler Samen" bedeutet.
Die Frucht des Affenbrotbaums ist ein traditionelles Nahrungsmittel in Afrika. Baobab-Bäume sollen auch die Fähigkeit haben, Trinkwasser zu speichern, das in Zeiten der Dürre abzapfbar ist.
Der Affenbrotbaum, der zur Unterfamilie Bombacoideae der Familie Malvaceae gehört, bildet eine Gattung von insgesamt neun Baumarten. Sechs von ihnen sind auf Madagaskar heimisch und eine in der Kimberley-Region, die den nördlichsten Teil Westaustraliens bildet. Zwei Arten stammen vom afrikanischen und arabischen Festland, wobei Adansonia digitata dort vorherrschend ist. In den Steppenzonen Afrikas ist der Baobab der bei weitem auffälligste Baumriese. Die Spezies Adansonia digitata, die ursprünglich aus Äthiopien stammen dürfte, ist in allen Trockenregionen Schwarzafrika verbreitet. Einzelne Exemplare findet man aber auch im tropischen Asien. In der Tat sind Baobab- alias Affenbrotbäume in verschiedenen Teilen des Subkontinents anzutreffen und übrigens sogar in Südostasien. Einige indische Exemplare sind so voluminös, dass sie gut und gerne zweitausend Jahre alt sein können. Ihre Verbreitung nach Südasien ist ein wenig rätselhaft. Früchte in ihren dicken Schalen können aus Afrika über den Indischen Ozean getrieben sein. Allerdings scheint es wahrscheinlicher, dass Menschen an der Einführung dieser Baumart in Indien beteiligt waren. Bemerkenswerterweise sollen Riten, die mit Affenbrotbäumen an einigen Orten Indiens verbunden sind, noch Ähnlichkeiten mit Kulten im östlichen und südlichen Afrika zeigen.
Es gibt fünf größere Regionen in Indien, in denen Baobab-Bäume vorkommen, nämlich die Gangesebene, der Staat Gujarat, die Konkan-Küstenebenen von Maharashtra und des benachbarten Goa, das Malwa-Plateau in Zentralindien und die trockenen Zonen entlang der Küstenlinie von Tamil Nadu. Genetische Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Affenbrot- oder Baobabbäume in ganz verschiedenen Perioden im indischen Raum eingeführt wurden und dass es in jeder dieser Perioden eine spezifische afrikanische Herkunftsregion gab. Baobab-Bäume in Gujarat stammen hauptsächlich aus dem Sudan und vom Horn von Afrika, und sie wurden bereits im ersten Jahrtausend eingeführt, vermutlich von frühen arabischen Seefahrern, vielleicht sogar bereits in vor-islamischer Zeit. Vermutlich nutzten sie die nahrhafte Frucht des Baumes als Tierfutter. Andere Affenbrotbäume, nämlich im nördlichen Zentralindien, scheinen auf Früchte zurückzugehen, die von muslimischen Swaheli-Kaufleuten erst im späten Mittelalter mitgebracht wurden. Zu einer dritten Welle von Baobab-Importen kam es in portugiesischer Zeit, und zwar aus der gleichen Swaheli-sprachigen Region im heutigen Kenia und Tansania und Mosambik, aber nun wiederum in andere Regionen Indiens, nämlich nach Goa und Tamil Nadu. So scheint es naheliegend, dass die Bäume an der Tamil Nadu gegenüber liegenden Seite der Palk-Meeresstrape, also die an den nordwestlichen Küsten Sri Lankas, ebenfalls aus der Kolonialzeit stammen. Notabene, Sri Lankas Baobab-Bäume müssen von den Portugiesen eingeführt worden sein, falls ihre genetisch engsten Verwandten auf dem Festland die Affenbrotbäume im benachbarten tamilischen Südindien und in Goa sein sollten.
Der Hauptgrund, dagegen die alternative Hypothese anzunehmen, dass bereits die Araber es waren, die den Baobab-Baum auf der Insel Delft einführten, ist die schiere Größe des hiesigen Exemplars. Es scheint nicht unwahrscheinlich, dass dieser Affenbrotbaum auf Delft mehr als 500 Jahre alt ist. Das Alter des ebenso berühmten Baobab-Baums im Ortsteil Pallimunai in Mannar, der der älteste und größte in Sri Lanka ist, wird auf 700 Jahre geschätzt. Übrigens weist die Insel Mannar mehr Baobab-Bäume als jede andere Region in Sri Lanka auf, insgesamt etwa 30, im Vergleich zu einer geschätzten Zahl von 20 auf der Hauptinsel. Dennoch gibt es nur einen Baobab-Baum auf Mannar, eben den von Pallimulai, der so groß und so beeindruckend ist wie das isolierte Exemplar, das auf der Insel Delft zu sehen ist. Insgesamt gibt es in Sri Lanka nur drei Affenbrotbäume von solch enormen Dimensionen. Der dritte befindet sich an der Küste des Wilpattu Nationalparks, nördlich von Puttalam. Er ist nur schwer zu erreichen. Dieser dritte Baobab-Gigant Sri Lankas liegt am Ufer eines Nebenflusses des Pomparippu Aru. In nur 50 Metern Entfernung von diesem Riesen steht ein viel kleinerer Affenbrotbaum, darum werden diese beiden Baobab-Bäume in der Region Puttalam "Mutter und Kind" genannt.
Der Hauptteil des Baobab-Stammes ist von relativ kleiner Höhe und von enormen Umfang zugleich, seine Breite kann größer sein als seine Höhe. Diese massigen Stämme können ausgehöhlt werden, ohne die Gesundheit des Baumes zu beeinträchtigen. Manche mächtige Affenbrotbäume sind von Natur aus hohl. Im Falle des Exemplars auf der Insel Delft können sechs Personen bequem im Hohlraum des Stamms nebeneinander stehen. Große Baobabbäume mit natürlich oder künstlich ausgehöhlten Stämmen werden in Afrika und Indien traditionell als Unterstände genutzt. Die Höhe des Affenbrot- oder Baobab-Baums der Insel Delft-Insel beträgt 12,9 m und der Umfang 15,6 m.
Im Allgemeinen werden Baobab-Bäume wegen der Form ihres massigen Stamms auch "Flaschenbäume" genannt oder wegen ihrer nahrhaften Früchte eben "Affenbrotbäume". Der Name der Baumart in Sri Lanka ist "Ali Gas" oder "Ali Gaha" im Singhalesischen und "Perukku Maram" im Tamilischen. Katholiken in Delft nennen die Affenbrotfrucht "Judas Bag" wegen der 30 Samen, die sie enthält. Die im Englischen geläufige Bezeichnung "Baobab" ist arabischen Ursprungs, sie stammt vom dortigen Pflanzennamen "Buhibab", was "Vater vieler Samen" bedeutet.
Die Frucht des Affenbrotbaums ist ein traditionelles Nahrungsmittel in Afrika. Baobab-Bäume sollen auch die Fähigkeit haben, Trinkwasser zu speichern, das in Zeiten der Dürre abzapfbar ist.
Riesen-Banyan von Delft
Im selben nordöstlichen Teil der Insel wie der Baobab-Baum befindet sich ein weiterer auffälliger Baum auf Delft. Allerdings ist diese Art in Sri Lanka und im tropischen Asien generell sehr verbreitet. Ein faszinierender Banyanbaum breitet seinen Baldachin über eine riesige Fläche. Der örtliche tamilische Name des Banyanbaums ist Aalamavanam.
Banyan-Bäume wachsen bis zu einer Höhe von 25 m. Die manchmal enorme Breite der Banyan-Kronen verdankt sich der Ausbildung immer neuer Luftwurzeln, die aus dem Dach des Baumes wie Lianen herabwachsen. Nach diesen herabhängenden Luftwurzeln werden Banyan-Bäume im Deutschen übrigens auch "Affenschwanzbäume" genannt. Berühren sie den Boden, bilden sie zusätzliche Stämme aus. So wird der Banyan zu einem einzigen Baum mit mehreren Stämmen, wörtlich ein ganzer Wald, der nur aus einem einzigen Baum besteht. Das Exemplar der Insel Delft ist ein perfektes Beispiel für dieses Naturphänomen. Die Baumkrone überspannt eine Fläche von ca. 60 m Länge und 30 m Breite. Der ausgedehnteste Banyan-Baum – der wahrscheinlichder hinsichtlich der Holzmasse überhaupt der größte Baum der Welt ist - ist Thimmamma Marrimanu in Andhra Pradesh in Indien, sein Blätterdach nimmt ein Oval von 190 m Länge und 140 m Breite ein. Diese Fläche entspricht der von zwei Fußballfeldern.
Banyan-Bäume wachsen bis zu einer Höhe von 25 m. Die manchmal enorme Breite der Banyan-Kronen verdankt sich der Ausbildung immer neuer Luftwurzeln, die aus dem Dach des Baumes wie Lianen herabwachsen. Nach diesen herabhängenden Luftwurzeln werden Banyan-Bäume im Deutschen übrigens auch "Affenschwanzbäume" genannt. Berühren sie den Boden, bilden sie zusätzliche Stämme aus. So wird der Banyan zu einem einzigen Baum mit mehreren Stämmen, wörtlich ein ganzer Wald, der nur aus einem einzigen Baum besteht. Das Exemplar der Insel Delft ist ein perfektes Beispiel für dieses Naturphänomen. Die Baumkrone überspannt eine Fläche von ca. 60 m Länge und 30 m Breite. Der ausgedehnteste Banyan-Baum – der wahrscheinlichder hinsichtlich der Holzmasse überhaupt der größte Baum der Welt ist - ist Thimmamma Marrimanu in Andhra Pradesh in Indien, sein Blätterdach nimmt ein Oval von 190 m Länge und 140 m Breite ein. Diese Fläche entspricht der von zwei Fußballfeldern.
Wachsender Stein Dalulana Gala
Es gibt auf der Insel Delft eine weitere Stelle, nicht fernab des Baobab-Baums, die als ein Naturwunder angesehen wird. Ein stehender Korallenstein soll in den letzten Jahrzehnten deutlich an Höhe zugenommen haben. Gegenwärtig erhebt sich der lotrechte schlanke Stein zu einer Höhe von über 1,5 Metern. Einige Inselbewohner behaupten, dass sie auf diesem Stein bequem sitzen konnten, als sie Kinder waren, oder dass die Größe damals weniger als die Hälfte von dem war, was sie jetzt ist. Messungen, die in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden, sollen in fortgesetztes Höhenwachstum im Laufe der Jahre belegen, heißt es.
Eine natürliche Erklärung dieses tatsächlichen oder angeblichen Wunders könnte nur darin bestehen, seismische Verschiebungen im Untergrund anzunehmen. Die Ausdehnung einer Schicht der Gesteinsmasse unter dem Stein kann in der Tat einen Aufwärtsdruck erzeugen. Allerdings gibt es eine geläufigere Erklärung unter den einheimischen Hindus. Aufrecht stehende Steine, von denen erzählt wird, dass sie überraschend aus dem Boden wuchsen, sind in Indien als "Swayambhu Lingas" bekannt. "Linga" bedeutet "Phallus" und "swayambhu" heißt wörtlich "selbst-wachsend aus der Erde". Lingas sind bekannte Symbole von Shiva, dem höchsten Gott, der auch "Ishvara" genannt wird, "Herr". Swayambhu Lingas sind die verehrtesten dieser Symbole des Gottes, der an seinen alten Kultplätzen fast nie bildlich, sondern eben in eben der Form eines Phallus präsent ist. Vor diesem Hintergrund dürfte es nicht überraschend, dass ein hinduistischer Ishvara-Tempel in unmittelbarer Nähe von Delfts "wachsendem Stein" erbaut wurde. Der "growing stone" gilt nun als ein magisches Kraftzentrum der Insel. Einheimische nennen diesen Korallen-Stein "Dalulana Gala".
Eine natürliche Erklärung dieses tatsächlichen oder angeblichen Wunders könnte nur darin bestehen, seismische Verschiebungen im Untergrund anzunehmen. Die Ausdehnung einer Schicht der Gesteinsmasse unter dem Stein kann in der Tat einen Aufwärtsdruck erzeugen. Allerdings gibt es eine geläufigere Erklärung unter den einheimischen Hindus. Aufrecht stehende Steine, von denen erzählt wird, dass sie überraschend aus dem Boden wuchsen, sind in Indien als "Swayambhu Lingas" bekannt. "Linga" bedeutet "Phallus" und "swayambhu" heißt wörtlich "selbst-wachsend aus der Erde". Lingas sind bekannte Symbole von Shiva, dem höchsten Gott, der auch "Ishvara" genannt wird, "Herr". Swayambhu Lingas sind die verehrtesten dieser Symbole des Gottes, der an seinen alten Kultplätzen fast nie bildlich, sondern eben in eben der Form eines Phallus präsent ist. Vor diesem Hintergrund dürfte es nicht überraschend, dass ein hinduistischer Ishvara-Tempel in unmittelbarer Nähe von Delfts "wachsendem Stein" erbaut wurde. Der "growing stone" gilt nun als ein magisches Kraftzentrum der Insel. Einheimische nennen diesen Korallen-Stein "Dalulana Gala".
Reise-Informationen zu Ausflügen nach Delft
Die Insel Delft befindet sich 35 km west-südwestlich von Jaffna und in 10 km Entfernung von den am nächsten liegenden Inseln in der Palk Strait, nämlich von Pundukutivu und Nainativu.
Für den Fall, dass Sie keine Übernachtung auf Delft einplanen wollen, ist die Insel ein perfektes Ziel für einen Tagesausflug von Jaffna aus. Dieser Ausflug kann übrigens leicht mit einem Trip nach Nainativu kombiniert werden, denn Boots-Verbindungen zu beiden Inseln bestehen ab Kurikkaduwan Jetty. Der kleine Hafen - auch "Karaikattuvan" genannt oder noch besser bekannt unter seinem Marine-Akronym "KKD" - befindet sich auf einer der kleinen Inseln im Südwesten von Pundukutivu. Fahrzeuge können Kurikkaduwan Jetty erreichen, indem sie zuerst den Damm von Jaffna zur Insel Kayts überqueren und dann links abbiegen, um über einen weiteren Damm zu fahren, der Kayts mit Pundukutivu verbindet. Öffentliche Busse von Jaffna nach KKD und zurück verkehren regelmäßig, der erste Bus fährt von Jaffnas zentralem Busbahnhof um 6:40 Uhr ab. Parkplätze für Privatfahrzeuge sind bei Kurikadduwan nahe dem Pier ebenfalls vorhanden. Die Fahrstrecke von Jaffna zum Hafen von Kurikkaduwan beträgt 32 Kilometer. Die amphibische Landschaft auf dem Weg dorthin über Dämme durch das offene Meer ist übrigens schon eine Attraktion an sich. Die Passagierfähren von Kurikkaduwan Jetty bis Thalaithuray Jetty, dem Pier, der am nordöstlichen Rand der Insel Delft liegt, legen in der Regel um 9.00 Uhr und dann wieder um 10.00 Uhr morgens ab. Alle Fährdienste können bei schlechtem Wetter und rauer See aber eingestellt werden. Der normale Fährschiff-Betrieb von KKD nach Delft, der von der Straßenentwicklungs-Behörde kostenlos zur Verfügung gestellt wird, benötigt etwa eine Stunde für die 13 Kilometer lange Strecke. Speedboat Service, der alternativ gebucht werden kann, reduziert die Überfahrt auf nur 15 Minuten. Die letzte reguläre Passagierfähre zurück zum Hafen von Kurikkaduwan verlässt Delft bereits um 14.30 Uhr. Darum haben Tagesausflügler nur drei Stunden Zeit für ihren Aufenthalt auf der Insel, aber das ist gerade genug Zeit für die 30 Kilometer lange Inselrundfahrt, die alle oben genannten Attraktionen besucht.
Die empfehlenswerteste Saison für eine Bootsfahrt zur Insel Delft ist Juli und August, wenn das Meer noch ruhig ist und es dennoch wieder erste frische Brisen gibt. Allerdings ist die beste Zeit für den Besuch der Insel selbst eher Februar oder März. Das ist der Beginn der Trockenzeit auf Delft, die bis September dauert. Zu Beginn der Trockenzeit ist die Vegetation der Insel viel üppiger als in unseren Sommermonaten, in die auf Delft die trockenste Periode fällt. Dezember und Januar können auf der Insel Delft nass sein. Es gibt keine Autos auf der Insel. Neben den Ochsenkarren fahren Dreiradtaxis (Tuktuks) die kleinen Strecken zwischen den Dörfern der bewohnten Zonen von Delft entlang. Tuktuks sind nicht so empfehlenswert für Ausflüge in die Wildnis der südlichen Inselhälfte. Dazu eignet sich besser das "Dimo Batta", ein geländegängiges Vehikel, das in der Nähe des Landungspiers (Thalaithuray Jetty) angeboten wird. Dieser Jeep-ähnliche Mini-Truck mit schattigen Sitzplätzen hinten auf der Ladefläche ist ein viel angemesseneres Transportmittel für eine Inselrundfahrt mit Safari. Große Gruppen können den Bus der Insel mieten, der von der Straßenentwicklungsbehörde betrieben wird. Der bequemste Weg, um Delft zu besuchen, ist natürlich, den Tagesausflug in eine Jaffna-Tour von Lanka Excursions Holidays zu integrieren. Genießen Sie Nuwans Dienstleistungen, müssen Sie sich mit den Anfahrtswegen und Boots-Abfahrtszeiten nicht selbst befassen und wird auf Delft ein Fahrzeug Ihrer Wahl vorher für Sie gebucht. Übernachtungen in einfachen Hotelzimmern oder Cabanas können auf Delft ebenfalls arrangiert werden. Dies empfiehlt sich für Reisende, die genug Zeit für eine Übernachtung auf der Insel haben, um die Stille dieses entlegensten Ortes Sri Lankas zu genießen und die Wildnis in den frühen Morgenstunden zu erkunden. Tagesausflügler von Jaffna haben keine andere Wahl als die Safari in der Mittagshitze zu unternehmen, wenn die meisten Tiere aus dem offeneren Grasland längst verschwunden sind. Alle inländischen Mobilfunknetze decken Delft mit ab und ermöglichen Internet-Zugang auf der Insel. Elektrizität wird durch ein kleines Kraftwerk auf Delft zur Verfügung gestellt. Aber Stromausfälle sind hier noch häufiger als im Rest Sri Lankas. |
Als Anhang zu unseren Informationen zu Geschichte und Sehenswürdigkeiten der Insel mag noch ein soziologischer Aspekt erwähnenswert sein, nämlich ein außergewöhnlich hoher Anteil von Parias unter den Einwohnern von Delft. Tamilische Parias auf Delft
Das Wort "Paria“ stammt vom tamilischen "paraiyar" und bedeutet ursprünglich "Trommler". Während der Kolononzeit Indiens wurde der Begriff "Paria" ausgeweitet auf alle stark ausgegrenzten Berufsgruppen mit ansonsten aber unterschiedlichem sozialen Status. Abgesehen von dieser allgemeinen englischen Verwendung von "pariah" für alle Arten von Unberührbaren gibt es eine anhaltende Debatte darüber, ob diejenigen, die im engeren Sinne Parias sind, also die tamilischen Paraiyars, ursprünglich eine Kaste von höfischen Trommlern Südindiens waren, von denen später große Teilgruppen andere Berufe ergriffen und deswegen erst nachträglich auf sehr viel niedrigeren Status herabsanken. Eine Alternativ-Theorie dazu besagt allerdings umgekehrt, dass die Paraiyars seit Anbeginn der südindischen Kastenordnung bereits eine Randgruppe waren, von deren Mitgliedern später einige den relativ hohen Status von Trommlern an Königshöfen erlangten. Es besteht kein Zweifel, dass in alten Zeiten die Paraiyars in Südindien eine Gruppe von Menschen bildeten, die von Dorf zu Dorf zogen und Trommeln schlugen, um Botschaften der Herrscher zu verkünden. Es könnte zwei Gründe geben, warum sie trotz ihrer Position als höfische Herolde als von äußerst geringem Status angesehen wurden. Akustische Membranen von Trommeln waren aus Leder, also Häuten von Kadavern. Leder-Verarbeitung ist neben Leichenbestattung ein geradezu klassischer Grund dafür, in Indien für unrein angesehen und als Unberührbarer ausgegrenzt zu werden, eben weil der Kontakt mit Leichenteilen als äußerst verunreinigend gilt. Die andere mögliche Erklärung für den Ausgestoßenen-Status von Paraiyars ist, dass ihre Trommeldienste auch Teil von Einäscherungszeremonien waren. Trommelmusik spielte eine Rolle bei Totenfeiern, um die bösen Geister zu vertreiben. Nebenbei bemerkt: Trommler bildeten gleichfalls die einzige Gruppe von Unberührbaren unter den Singhalesen, wobei Trommeln eigentlich sogar das Hauptinstrument singhalesischer Musik sind. Die heute noch randständige Gruppe der Rodiyas war einst berühmt für Trommelherstellung und Trommelkunst, ihre Trommeln wurden in vielen traditionellen Zeremonien der Singhalesen verwendet. Im Laufe der Jahrhunderte verlor die Methode der mündlichen Verkündigung von Botschaften in Südindien ihre Bedeutung. Da die traditionelle Funktion der Paraiyars damit erodierte, waren sie gezwungen, sich andere Betätigungsfelder zu suchen. Eines davon war Einsammeln und Verwerten menschlicher Abfälle, was natürlich eine weitere typische Beschäftigung von Unberührbaren ist. Aber einigen Paraiyar-Gruppen gelang es, im Weberhandwerk Fuß zu fassen. Diese Unterkaste heißt "Seelai Paraiyars", was "Tuch-Parias" bedeutet. Die Nachfahren dieser Weber-Parias bilden heute einen großen Teil der Bevölkerung von Neduntivu alias Delft. Der Anteil der Paraiyars in Delft ist höher als in anderen Landkreisen Sri Lankas. Aber es handelt sich um eine Gruppe von Parias, deren soziales Ansehen weniger gering ist als das anderer Paraiyar-Kasten in den tamilischen Regionen Sri Lankas und Indiens. |